Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Der
Antrag ist als Anlage beigefügt. Stellungnahme
der Verwaltung zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen: Die sich im
Stadtteil Zeltberg befindende Carl-Peters-Straße wurde 1937 nach diesem
benannt. Im Buch Die
Straßennamen Lüneburgs (Wilhelm Reinecke†/Gustav Luntowski/Uta Reinhardt)
heißt es über diese Straße: „Die Straße
ist 1937 nach dem Gründer des Schutzgebietes Deutsch-Ostafrika benannt
(1856-1918), der zeitweise das Johanneum in Lüneburg besucht hat. Sein Wirken
war schon zu Lebzeiten sehr umstritten und ist es bis heute geblieben.“ In Lüneburg
hat es deshalb immer wieder Stimmen und Anregungen gegeben, diese Straße
umzubenennen. In den 90er Jahren intensivierte sich die Diskussion auch
dadurch, dass sich die bundesdeutsche Presse mit der Person Carl Peters und der
in verschiedensten Städten nach ihm benannten Straßen, Plätzen und Denkmälern
auseinander setzte. Den Berichten zufolge
scheiterte die Umbenennung oft am Einspruch oder sogar Widerstand der
Anwohner (was selten mit einem Anerkenntnis der Person Peters zu tun hatte,
sondern damit, dass sich die Leute an den Namen und damit an ihre Adresse
gewöhnt hatten oder die Kosten zu übernehmen ablehnten, die mit einer
Straßenumbenennung einhergehen). Die
Benennung von Straßen und anderen öffentlichen Einrichtungen steht nicht nur im
Zusammenhang mit den Namen, die sie tragen, sondern auch im Kontext dazu, wie
es und zu welcher Zeit es zur Namensgebung kam. Insofern stellen Straßennamen
und Straßenbenennungen nicht nur ein Politikum dar, sondern sind auch
Gegenstand der Stadtgeschichte. Eine als
zögerlich anzusehende Umbenennung hat deshalb weniger damit zu tun, an dem in
die Kritik geratenen Straßennamen festhalten zu wollen als vielmehr damit, den
beiden Aspekten „Belange und Interesse
der Anwohner“ und „Stadtgeschichte“ Rechnung zu tragen. Das gilt auch, was die Begründung angeht, denn sie
muss auf einer (historisch) sicheren und unzweideutigen Grundlage stehen. Wie
problematisch sich eine anscheinend sichere Grundlage/Nachweisbarkeit darstellen
kann, zeigt die Diskussion um die Verwendung des Namens Schlieffen. Im
Zusammenhang mit der o.g. Diskussion zur Umbenennung der Carl-Peters-Straße
wurden auch andere Straßennamen benannt, die einer Überprüfung unterzogen und
für eine Umbenennung vorgesehen werden sollten. Das waren u.a. die
Hindenburgstraße und der Werner-Jansen-Weg. Um die
Diskussion über Umbenennungen auf eine sichere Beurteilungsgrundlage zu
stellen, sollten alle Lüneburger Straßennamen einer kritischen und kompetenten
Überprüfung unterzogen und auf ihre weitere Verwendung hin überprüft werden. Das
Ergebnis und die damit vorzulegenden Empfehlungen für Straßenumbenennungen sind
in den zuständigen Ratsgremien zu diskutieren und nach entsprechender
Anhörung/Beteiligung der betroffenen Anlieger zu entscheiden. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für
die Erarbeitung der Vorlage: 15,- aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen,
Ortstermine, etc. b) für
die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle:
Haushaltsjahr: e) mögliche
Einnahmen: Anlagen: Antrag
der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen und Zeitungsartikel
Beschlussvorschlag: Das
Stadtarchiv (Archivdirektorin Frau Dr. Reinhardt) wird beauftragt, im
Zusammenwirken mit der Universität Lüneburg eine Überprüfung aller Straßennamen
in der Stadt Lüneburg, ihren Ortsteilen und den Ortschaften vorzunehmen und dem
Rat ein Ergebnis mit entsprechenden Empfehlungen vorzulegen. |
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