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Vorlage - VO/11773/25  

 
 
Betreff: BASt-Schulstraßen-Projekt: Standortentscheidung und weitere Schritte
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Tesch, Maike
Federführend:Bereich 35 - Mobilität Beteiligt:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr
Bearbeiter/-in: Hagmaier, Bastian  Bereich 55 - Schulen
Beratungsfolge:
Ausschuss für Mobilität Kenntnisnahme
02.04.2025 
Sitzung des Ausschusses für Mobilität      

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Im Rahmen des BASt-Forschungsprojekts „Schulstraßen: Umsetzung und Evaluation“ wurde im Dezember 2024 und Januar 2025 durch den Bereich Mobilität eine umfassende Untersuchung aller Grundschulstandorte in der Hansestadt Lüneburg durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung war es, geeignete Standorte für die Einrichtung einer Schulstraße zu identifizieren. Dabei standen vor allem bekannte Problemlagen im Zusammenhang mit Hol- und Bringverkehren im Vordergrund, die Anzahl der Schüler:innen an den jeweiligen Standorten sowie die vor Ort bestehenden Nutzungsansprüche. Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Abstimmungs- und Umsetzungsaufwand, insbesondere angesichts des engen zeitlichen Rahmens des Projekts.

Die Prüfung ergab, dass sich die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße im Bereich der Grundschule im Roten Felde als besonders geeignet für die Umsetzung des Pilotprojekts erwies. Diese Entscheidung basiert auf mehreren wesentlichen Faktoren. Zum einen liegt hier eine bekannte Problemlage vor: Der hohe Bring- und Holverkehr führt regelmäßig zu Verkehrsbehinderungen und stellt eine Gefährdung der Sicherheit der Schulkinder dar. Zum anderen sind in der direkten Umgebung der Schule kaum konkurrierende Nutzungsansprüche wie etwa Gewerbebetriebe vorhanden. Dadurch reduziert sich der Abstimmungsaufwand mit anderen Interessensträgern deutlich, was die Umsetzung des Projekts erleichtert.

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Standortwahl war die bereits vorhandene Datenlage. Im Rahmen einer Masterarbeit wurden umfangreiche Daten zur Verkehrssicherheit und schulischen Mobilität im Bereich des Roten Feldes erhoben. Diese Daten bieten eine fundierte Grundlage für die wissenschaftliche Begleitung und die Evaluation des Projekts. Darüber hinaus stellt der bestehende Linienbusverkehr in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße einen interessanten Aspekt für das deutschlandweite Forschungsprojekt dar. Er ermöglicht es, wertvolle Erkenntnisse über die Integration von Schulstraßen in komplexere Verkehrsstrukturen zu gewinnen.

Es zeigte sich zudem, dass nicht alle Schulstandorte gleichermaßen für die Einrichtung einer Schulstraße geeignet sind. So schließt die direkte Lage an einer Hauptverkehrsstraße beispielsweise die temporäre Sperrung dieser aus. Ebenso führte die Lage in einer Fußgängerzone oder bereits laufende Planungen zu anderen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen dazu, dass einige Grundschulstandorte nicht weiterverfolgt wurden. Die Entscheidung zugunsten der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße basiert somit auf einer sorgfältigen Abwägung aller relevanten Faktoren und wurde in enger Abstimmung mit dem begleitenden Planungsbüro getroffen.

 

Abgrenzung zum Thema Schulwege (ohne Schulstraßenprojekt):

An dieser Stelle ist es wichtig, eine klare Unterscheidung zwischen den allgemeinen Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit und dem spezifischen Schulstraßenprojekt zu treffen. Während sich Schulweg-Maßnahmen in der Regel auf die dauerhafte Erhöhung der Sicherheit entlang der gesamten Schulwege konzentrieren, etwa durch die Optimierung von Ampelschaltungen, die Einrichtung von Zebrastreifen oder die Ausarbeitung von Schulwegplänen, verfolgt das Schulstraßenprojekt einen gezielteren Ansatz.

Das Schulstraßenprojekt sieht die temporäre Sperrung bestimmter Straßenabschnitte vor, um die Verkehrssicherheit unmittelbar vor den Schulen zu erhöhen. Diese Sperrungen sind zeitlich klar begrenzt und sollen insbesondere den motorisierten Bring- und Holverkehr reduzieren. Ziel ist es, sogenannte „Elterntaxis“ zu vermeiden und den Schulweg für die Kinder sicherer zu gestalten. Damit unterscheidet sich das Schulstraßenprojekt von allgemeinen Maßnahmen zur Schulwegsicherung, die auf langfristige und flächendeckende Verbesserungen abzielen.

 

Weitere Schritte:

Im nächsten Schritt plant das begleitende Planungsbüro die Durchführung umfassender Vorher-Erhebungen vor Ort. Diese Erhebungen sollen im Frühjahr und Sommer 2025 stattfinden und dienen dazu, die Ausgangssituation detailliert zu dokumentieren. Die erhobenen Daten werden im Anschluss ausgewertet und fließen in die Planung und Gestaltung der Schulstraße ein.

Parallel dazu erfolgen die notwendigen Abstimmungen zwischen den Bereichen Schule, Ordnung & Verkehr und Mobilität sowie der Polizei und der Schulleitung der Grundschule im Roten Felde. In diesen Gesprächen wird unter anderem der konkrete Abschnitt der temporären Sperrung sowie die jeweiligen Sperrzeiten festgelegt. Die Planung sieht vor, die Schulstraße zum Schuljahreswechsel im Spätsommer 2025 in Betrieb zu nehmen. Um die betroffenen Anwohnenden rechtzeitig zu informieren, wird die Verwaltung entsprechende Mitteilungen herausgeben.

Im Frühjahr und Sommer 2026 sind dann erneute Erhebungen vorgesehen, die die Auswirkungen der Schulstraße auf die Verkehrssicherheit sowie auf das Mobilitätsverhalten der Schulkinder evaluieren sollen. Diese Nachher-Erhebungen bilden die Grundlage für die abschließende Bewertung des Projekts im Rahmen des BASt-Forschungsprojekts.

 

Über den aktuellen Stand des Projekts wird im Ausschuss berichtet.

 

 


 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a) r die Erarbeitung der Vorlage:200,00€

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b) r die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten: 

d) Haushaltsrechtlich gesichert:

 Ja

 Nein 

 Teilhaushalt / Kostenstelle: 

 Produkt / Kostenträger:

 Haushaltsjahr: 

 

e)  mögliche Einnahmen:

 

 

 

Anlagen: