Vorlage - VO/1070/04  

Sachverhalt:

 

Das Verkehrsunfallgeschehen wird von der Polizeiinspektion regelmäßig beobachtet, erfasst und ausgewertet. Dies ermöglicht nicht nur einen Überblick des aktuellen Trends; vielmehr lassen sich so konkrete Handlungsfelder zur Verbesserung der Verkehrssicherheit  erkennen. Die erkannten Unfallhäufungsstellen werden in der Unfallkommission (darin wirken mit: Polizei, zuständige Straßenbau- und Verkehrsbehörden) beraten und schließen mit einer fachlichen Empfehlung ab. Insgesamt haben sich im Stadtgebiet Lüneburg 38 Bereiche als Unfallhäufungsstellen qualifiziert; bei 21 Stellen empfiehlt die Unfallkommission konkrete Maßnahmen bzw. weitergehende fachliche Untersuchungen.  Die Polizeiinspektion wird im Rahmen der Sitzung einen Kurzüberblick zur Verkehrssicherheitslage im Jahre 2003 geben.

 

Im Stadtgebiet Lüneburg sind folgende Unfallhäufungsstellen mit Handlungsbedarf in Erscheinung getreten:

 

1. Ostumgehung, Richtung Norden, im Bereich km 3 bis 3,4
   Hier besteht bereits eine Begrenzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Dennoch haben sich dort im Jahre 2003  vier Unfälle mit 1 Getöteten, 1 Schwerverletzten sowie 3 Leichtverletzten ereignet. Auch die Auswertung des zurückliegenden 3-Jahreszeitraums lässt den Handlungsbedarf erkennen (7 Unfälle, 2 Tote, 4 Schwerverletzte, 7 Leichtverletzte).
   
   Aus fachlicher Sicht schlägt die Unfallkommission folgende Maßnahmen vor:
   - Anbringung einer profilierten Fahrbahnrandmarkierung
   - stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage
   
   
2. Am Alten Eisenwerk / Franz-Anker-Straße
   Im Jahre 2003 haben sich dort 2 Unfälle mit 2 leichtverletzten Personen ereignet, im zurückliegenden 3-Jahreszeitraum 7 Unfälle (3 Schwerverletzte, 4 Leichtverletzte).
   
   Die Unfallkommission schlägt folgende Maßnahmen vor:
   Für die Zukunft kommt hier eine westliche Fußgängerfurt sowie ein neuer Signalgeber in Betracht, zumal hier ein weiterer Lebensmittelmarkt entsteht, der zusätzlichen Querungsbedarf auslösen wird.
   
   
3. Dahlenburger Landstraße / Bahnhofstraße
   Hier haben sich im Jahre 2003   6 Unfälle ereignet (1 Schwerverletzter, 2 Leichtverletzte). Im zurückliegenden 3-Jahreszeitraum: 7 Unfälle (2 Schwerverletzter, 6 Leichtverletzte).
   
   Diese Unfallhäufungsstelle  soll zunächst in der „Fachgruppe Verkehr“ behandelt werden.
   
   
4. Altenbrückertorstraße / An der Wittenberger Bahn / Altenbrücker Damm
   Im vergangenen Jahr wurden hier 6 Verkehrsunfälle registriert (1 Toter, 2 Leichtverletzte). 3-Jahreszeitraum: 6 Unfälle (1 Toter, 5 Leichtverletzte).
   
   Diese Unfallhäufungsstelle  soll zunächst in der „Fachgruppe Verkehr“ behandelt werden.
   
   
5. Dahlenburger Landstraße / Pulverweg
   Im Jahre 2003 haben sich hier 7 Unfälle ereignet (4 Leichtverletzte). 3-Jahreszeitraum: 11 Unfälle (12 Leichtverletzte).
   
   Diese Unfallhäufungsstelle  soll zunächst in der „Fachgruppe Verkehr“ behandelt werden.
   
   
6. Dahlenburger Landstraße / Am Schützenplatz
   Hier haben sich 2003    5 Unfälle ereignet (4 Leichtverletzte).
   3-Jahreszeitraum: 7 Unfälle (8 Leichtverletzte).
   
   Diese Unfallhäufungsstelle  soll zunächst in der „Fachgruppe Verkehr“ behandelt werden.
   
   
7. Fußgängerüberweg Soltauer Straße / i. Höhe Seminaris
   Hier wurden im Jahre 2003   2 Fußgänger und 3  Fahrradfahrer angefahren. Weiter kam es zu Auffahrunfällen (1 Schwerverletzer, 3 Leichtverletzte). Im 3-Jahreszeitraum wurden 2 Fußgänger und 3 Fahrradfahrer angefahren. Auch wurden Auffahrunfälle registriert (2 Schwerverletzte, 6 Leichtverletzte).
   
   Vor dem Hintergrund, dass die maßgebliche Obergrenze von Kraftfahrzeugen in der Spitzenstunde überschritten wird und der Überweg ein hohes Maß an Scheinsicherheit vermittelt, empfiehlt die Unfallkommission unter Beibehaltung der baulichen Querungshilfe die Aufhebung des Fußgängerüberweges.
   
   
8. Fußgängerüberweg Konrad-Adenauer-Straße / Wilhelm-Leuschner-Straße
   Im Jahre 2003 haben sich hier 2 Unfälle ereignet. Es wurde 1 Fußgänger angefahren und schwer verletzt. 3-Jahreszeitraum: 6 Unfälle (2 Fußgänger); davon 1 Schwerverletzter, 5 Leichtverletzte.
   
   Auch hier werden inzwischen die maßgebliche Obergrenze von Kraftfahrzeugen in der Spitzenstunde überschritten, so dass ein hohes Maß an Scheinsicherheit entsteht. Die Unfallkommission empfiehlt unter Beibehaltung der baulichen Querungshilfe die Aufhebung des Fußgängerüberweges.
   
   
9. Moldenweg / Vor dem Bardowicker Tore / Am Alten Eisenwerk
   Dieser Einmündungsbereich hat sich bereits in den zurückliegenden Jahren als Unfallhäufungsstelle qualifiziert. Im letzten Jahr wurden hier 15 Unfälle registriert (3 Leichtverletzte). 3-Jahreszeitraum: 1 Schwerverletzter, 11 Unfälle mit 12 Leichtverletzten.
   
   Die Unfallkommission empfiehlt hier im Zusammenhang mit der Anbindung der Bockelmannstraße (neue Ilmenaubrücke) die Möglichkeit einer getrennten Phase für den Linksabbieger von der Hamburger Straße in Richtung Am Alten Eisenwerk zu prüfen.

 

10. Dahlenburger Landstraße / Höhe ARAL-Tankstelle / Walter-Böttcher-Straße
    Hier haben sich im Jahre 2003   10 Unfälle ereignet (3 Leichtverletzte). Im zurückliegenden 3-Jahreszeitraum: 8 Unfälle (1 Toter, 8 Leichtverletzte).
    
    Die Unfallkommission hält hier einen eigenen Linksabbieger in die Walter-Böttcher-Straße  sowie aus der Gegenrichtung zur Tankstelle für erforderlich. Hierzu liegen erste Entwürfe vor, die im Rahmen der Sitzung vorgestellt werden.
    
    
11. Scharnhorststraße / Uelzener Straße
    Bereits in den Vorjahren war dieser Bereich auffällig. Im Zusammenhang mit der Vorstellung der Unfallhäufungsstellen 2002 wurde die Signalisierung dieses Einmündungsbereiches vorgeschlagen. Im Jahre 2003 wurden wiederum 5 Unfälle registriert; im 3-Jahreszeitraum insgesamt 8 (1 Schwerverletzter, 7 Leichtverletzte).
    
    Die Unfallkommission empfiehlt nach wie vor die Einbeziehung des Knotens in die Signalisierung Willy-Brandt-Str. / Munstermannskamp. Alternativ wurde eine bauliche Lösung geprüft, die in der Sitzung vorgestellt wird.
    
    
12. Bleckeder Landstraße / Bahnhofstraße
    Hier hat es im letzten Jahr einen Unfall gegeben (Radfahrer- / Fußgängerbeteiligung, ein Leichtverletzter); im 3-Jahreszeitraum insgesamt 6 (1 Schwerverletzter, 6 Leichtverletzte, ganz überwiegend Fahrradfahrer).
    
    Die Polizei wird hier die Kontrolldichte beibehalten und ggfls. erhöhen.
    
    
13. Mehlbachstrift / Bessemer Straße
    2003 wurden hier 4 Unfälle registriert (1 Schwerverletzter, 7 Leichtverletzte); im 3-Jahreszeitraum insgesamt 6 (1 Schwerverletzter, 10 Leichtverletzte)
    
    Die Übersichtlichkeit dieser Kreuzung wurde inzwischen durch Fahrbahnmarkierungen verbessert.
    
    
14. Handwerkerplatz / Lindenstraße / Rote Straße / Stresemannstraße
    Im Jahre 2003 haben sich 11 Verkehrsunfälle mit 7 Leichtverletzten ereignet. Im 3-Jahreszeitraum wurden 14 Unfälle registriert (17 Leichtverletzte).
    
    Die Übersichtlichkeit dieses Knotens soll in diesem Jahr durch Erneuerung der Fahrbahnmarkierungen verbessert werden.
    
    
15. Sülztorstraße / Höhe Postein- und Ausfahrt
    Hier haben sich im Jahre 2003   2 Unfälle mit insgesamt 2 Leichtverletzten ereignet. Im 3-Jahreszeitraum  wurden 8 Unfälle mit 8 Leichtverletzten registriert. Nahezu alle Unfälle waren darauf zurückzuführen, dass der Radweg auf der Postseite in Gegenrichtung befahren wurde.
    
    Die Polizei wird in diesem Bereich weiterhin schwerpunktmäßig Kontrollen durchführen.
    
    
16. Uelzener Straße / Hauptstraße (Häcklingen)
    Im Jahre 2003 wurden hier   5 Unfälle mit 3 Leichtverletzten registriert; im 3-Jahreszeitraum jedoch 7 mit 12 Leichtverletzten.
    
    Nach Auffassung der Unfallkommission wird die Realisierung der bestehenden Planung (Bau eines Kreisels voraussichtlich im Jahre 2005) diese Unfallhäufungsstelle wirksam entschärfen.
    
    
17. Artlenburger Landstraße / Lüner Rennbahn
    Seit Jahren ist dieser Bereich Unfallhäufungsstelle. 2003 wurden hier 8 Unfälle mit 7 Leichtverletzten registriert. Im 3-Jahreszeitraum haben sich 7 Unfälle mit 10 Leichtverletzten ereignet.
    
    Diese Unfallhäufungsstelle wird sich nach Auffassung der Unfallkommission durch den bevorstehenden Bau einer direkten Anbindung an die Ostumgehung und der sich daraus ergebenen Entlastungen für diesen Verkehrsknoten deutlich entschärfen.
    
    
18. Lindenstraße / Volgerstraße
    Hier haben sich im Jahre 2003   2 Unfälle mit 1 Leichtverletzten, im 3-Jahreszeitraum 6 Unfälle mit 8 Leichtverletzten ereignet.
    
    Die Unfallkommission begrüßt, dass im Zuge der Fahrbahnsanierung auch die Markierungen noch in diesem Jahr erneuert werden. Die Fahrbahn sollte jeweils vor dem Fußgängerüberweg eine erhöhte Griffigkeit erhalten.  Zugleich wird geprüft, ob durch Rückschnitt des Straßenbegleitgrüns die Wahrnehmbarkeit der Fußgängerampel optimiert werden kann.
    
    
19. Konrad-Adenauer-Str. / Deutsch Evern-Weg / Blümchensaal
    2003  haben sich hier 4 Unfälle mit 4 Leichtverletzten ereignet, im 3-Jahreszeitraum 5 mit 8 Leichtverletzten.
    
    Die Polizei wird hier die Verkehrsüberwachung fortsetzen.
    
    
20. Lüner Weg / Lünertorstraße / Bleckeder Landstraße
    Im Jahre 2003 wurde hier ein Unfall ohne Verletzte registriert. Im 3-Jahreszeitraum haben sich 5 Unfälle mit 5 Leichtverletzten ereignet.
    
    Auch hier wird die Polizei die Verkehrsüberwachung fortsetzen.
    
    
21. Willy-Brandt-Straße / Goethestraße / Amselweg
    Hier haben sich 2003  6 Unfälle mit 7 Leichtverletzten, im 3-Jahreszeitraum 4 Unfälle mit 11 Leichtverletzten ereignet.
    
    Die Polizei wird hier die Verkehrsüberwachung fortsetzen.
    
    

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:      100,--

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:  

c)  an Folgekosten:  

d)      Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja

            Nein    

            Haushaltsstelle:        

            Haushaltsjahr:          

 

e)   mögliche Einnahmen:

 

Beschlussvorschlag:

 

Die Mitglieder des Verkehrsausschusses nehmen den Sachvortrag der Verwaltung und der Polizei zur Kenntnis und beauftragen die Verwaltung, die von der Unfallkommission vorgeschlagenen Maßnahmen und Untersuchungen umzusetzen.

 

Soweit bauliche Maßnahmen vorgeschlagen werden, wird die Verwaltung beauftragt, eine Detailplanung vorzunehmen und das Kostenvolumen zu ermitteln. Zugleich sind Förderungsmöglichkeiten zu prüfen.