Sachverhalt:
Im folgenden werden einzelnen Sachgebiete
dargestellt. Bei der Darstellung wird jeweils eine Vorausschau auf das kommende
Herbstsemester 2002 gegeben. Die Sortierung erfolgt anhand unserer
Produktbeschreibungen.
Produkt A
Sozialpolitisch-verantwortete Kurse
Lesen und Schreiben für Erwachsene
Zur Zeit nehmen 99 Teilnehmer/innen in 12
Kursen teil. Diese Kurse setzen sich zusammen aus:
- 3 Anfängerkursen
- 1 Kurs für fortgeschrittene Anfänger/innen
- 2 Kurse für Fortgeschrittene
- 1 Kurs Alphabetisierung in der Fremdsprache Deutsch
- 1 Frauenkurs in Kaltenmoor: Alphabetisierung in der Fremdsprache Deutsch
Rechnen
- 1 Kurs für Anfänger/innen
- 1 Kurs für fortgeschrittene Anfänger/innen
- 1 Kurs für Fortgeschrittene
Die Entgelte für Sozialhilfeempfänger/innen sind auf 4,10 Euro für das Jahr
2002 umgerechnet worden. Teilnehmer/innen können einen Antrag auf
Kostenübernahme stellen. Es bleibt weiterhin eine Einzelfallentscheidung der
Sozialämter.
Die Kurse werden zur Zeit gut besucht. Die Gründe für die Defizite im
Basiswissen von Lesen/Schreiben und Rechnen sind vielfältig; entsprechend
unterschiedlich sind die angebotenen Möglichkeiten, den Problemen gezielt zu
begegnen.
Folgende Leistungen werden von der VHS Lüneburg angeboten:
- Erstberatung, das persönliche Beratungsgespräch
- Kursbegleitende Beratung
- Lernberatung zur Lösung von Lernproblemen wie Lernblockaden und
Lernstillstand
- Psychosoziale Beratung zur Bearbeitung aktueller Probleme, die das Lernen
behindern
- Lebensberatung zur Klärung von Perspektiven und Lösungswegen
II/ 2002 ist erstmalig ein spezielles Angebot für Analphabeten geplant, die
sich mit Hilfe des Computerprogramms “Lenic” auf die Führerscheinprüfung
vorbereiten wollen.
Deutsch als Fremdsprache
Die Grund- und Aufbaukurse sind sehr gut besucht.
Der Anfängerkurs und der Vorbereitungskurs auf die Zentrale Mittelstufenprüfung
des Goetheinstituts mussten wieder geteilt werden. Die neuen Kurse wie
Literatur und das Wochenseminar in den Osterferien fanden keinen Zuspruch. Zum
ersten Mal wurde ein zweiter Kurs “Deutsch für den beruf” zusätzlich
eingerichtet. (Vor ca. drei Jahren meldeten sich nur zwei Teilnehmer/innen. Nach
wie vor sind die Prüfungskurse besonders gut besucht. 56 Teilnehmer/innen
nehmen in diesem Semester an der Prüfung zum “Zertifikat Deutsch” (Nachweis zur
Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit) und an der Zentralen
Mittelstufenprüfung teil, 18 Teilnehmer/innen machen die “Grundbaustein
Deutsch”-Prüfung. Insgesamt kann die VHS auf 5 Prüfungen vorbereiten. Das
Kursangebot, das alle Stufen abdeckt und 19 Kurse umfasst, wurde um zwei
Intensivkurse erweitert. Einer der Intensivkurse wird in Kooperation mit Amistad
e.V. (Verein zur Förderung des interkulturellen Austausches zwischen den
spanischsprechenden Ländern und Deutschland) organisiert.
Älter werden und Bildung
Mit der Umstellung auf den EURO sind auch
Entgeltangleichungen im Bereich Älter werden und Bildung vorgenommen worden.
Kursangebote liegen dort erheblich unter dem üblichen Entgelt in der
Volkshochschule Lüneburg. Dies hat damit zu tun, dass einige Kurse im Beriech
der politischen Bildung abgerechnet werden können. Dennoch ist Rücksicht darauf
zu nehmen, dass es vor allem ältere Frauen gibt, die eine relativ geringe Rente
beziehen. Diese Erhöhung hat in dem Gesprächskreis der Lebensabendbewegung dazu
geführt, dass sämtliche Teilnehmer/innen die Kursteilnahme aufgekündigt haben.
Alle übrigen Kurse haben stattgefunden. Zu beobachten ist in dem Bereich Älter
Werden, dass sich besonders in den Stadtteilen verwandtliche Aktivitäten
zeigen, die kostengünstig nicht nur geselliges Beisammensein sondern auch
Bildungsangebote bis hin zu aufwendigen EDV-Kurse anbieten können. Dieser Trend
kostenlos Kultur- und Bildungsveranstaltungen für Ältere seitens von Verbänden,
Kirchen oder selbst organisiert anbieten zu können, wird verstärkt beobachtet
werden müssen. Welche Konsequenzen dies für ein Kursangebot der VHS Lüneburg in
dem Bereich hat, ist derzeit noch nicht abzusehen. Begrüßenswert ist es
allemal, dass vermehrt Ältere angesprochen werden, sich zu engagieren und in
Gruppen zusammen zu finden. Die VHS steckt dabei in dem Dilemma, hier nicht
gleichwertigen Angebote kostenlos oder mit geringem Entgelt vorhalten zu
können.
Seniorenakademie Lüneburg
Die Kooperation von zwölf
Erwachsenenbildungseinrichtungen in Lüneburg ein gemeinsames Programmheft im
Bereich Älter Werden herauszugeben ist weiterhin verstärkt tätig. Im Herbst
2002 wird zur Eröffnung des neuen Programmjahres Frau Professorin Dr. Dr. h.c.
Ursula Lehr einen Vortrag zum Thema Leben und Lernen in einer alternden Welt
halten. Der Termin ist vorgesehen für Dienstag, den 03. September um 17.30 Uhr
im Glockenhaus in Lüneburg. Seitens der Stadt Lüneburg hat Herr
Oberbürgermeister Mädge Begrüßungsworte zugesagt.
Produkt B
Allgemeine Bildung
Pädagogik/Kommunizieren/Persönlichkeit entwickeln
Im ersten Halbjahr 2002 sind ca. ein Drittel der
Veranstaltungen ausgefallen. Das Kursangebot im zweiten Halbjahr wir so
gestaltet sein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Kurse stattfinden höher wird.
Es wird derzeit darauf zurückgegriffen, bewährte Kursangebote anzubieten. Für
das erste Halbjahr 2003 sind neue Impulse geplant.
Sprachen
Die dritte internationale Filmwoche in
Zusammenarbeit mit der KVHS und dem Scala-Kino im Frühjahr verlief so
erfolgreich (1.100 Teilnehmer/innen), sodass sie im Herbst auf 14 Tage
ausgedehnt wird. Ein anderes “Highlight” wird eine Oscar-Wilde-Lesung mit Marc
Lyndon sein, eine Kooperationsveranstaltung des Theaters e.novum mit beiden
Volkshochschulen. Auch auf anderen Gebieten arbeiten beide Volkshochschulen
weiterhin eng zusammen (Mitarbeiterfortbildungen, Lehrwerke, Beratung etc.).
Eine neue Zusammenarbeit hat in diesem Semester mit
dem Fachbereich Spanisch der Universität begonnen, die darauf abzielt, Kurse
anzubieten, die es den Teilnehmer/innen ermöglichen, sich auf international
anerkannte Spanischzertifikate in Lüneburg vorzubereiten. Die Prüfungen können
an der Universität abgelegt werden, da dieses ein anerkanntes Prüfungszentrum
ist. Dazu gibt es im Herbst eine Informationsveranstaltung, es werden
Modelltests angeboten und zwei Kurse eingerichtet, die auf das “Vertificado
Inicial de Espanol” vorbereiten, das im Mai 2003 erworben werden kann. Nach und
nach sollen auch Vorbereitungskurse auf weitere Zertifikate angeboten werden
(z.B. auf das “Diploma Básico de Espanol”).
Auch im Bereich Englisch wurde das Business English
Certificate Intermediate” als weitere Prüfung in den Prüfungskanon aufgenommen.
Damit bereitet die VHS auf vier Cambridge Zertifikate mit Kursen vor, und für
zwei weitere Zertifikate können Kurse auf Anfrage organisiert werden. Im
Dezember 2002 wurde die Organisation und Durchführung der Cambridge Prüfungen
von einem Inspektor der Universität Cambridge in 46 Punkten überprüft. In allen
Punkten wurden die Anforderungen zur vollen Zufriedenheit des Inspektors
erfüllt. Das heißt, dass wir weiterhin die einzige Prüfungsinstitution der
Universität Cambridge in Lüneburg bleiben.
Neu ist die Entwicklung hin zu nachfrageorientierten
Kursen während des Semesters, vier Kurse konnten zusätzlich eingerichtet
werden. Im Bereich Englisch (Herbstsemester) und Spanisch (Sommer-VHS) gibt es
zum ersten Mal Kinderkurse. Es muss geprüft werden, ob das Angebot für Kinder
und Schüler/innen in Zukunft ausgeweitet werden kann.
Im Bereichs des e-learnings werden Tutoren
ausgebildet, damit im nächsten Jahr Angebote gemacht werden können. Zusätzlich
zu den normalen Kurse (1 x pro Woche) wird das Angebot an Schnellkursen (2 x
pro Woche oder 4 Wochenenden) erweitert: Im Bereich Englisch werden sechs Kurse
eingerichtet, in Italienisch zwei Kurse.
In den “kleinen” Sprachen gab es in diesem Semester ziemliche Einbrüche. Es
kann vermutet werden, dass dies an der wirtschaftlichen Entwicklung und
vielleicht auch am Übergang von der DM zum Euro liegt. Deshalb sind die meisten
Kurse in diesen Sprachen jetzt nur auf 10 Wochen geplant und nicht wie sonst im
Herbst auf 12 oder 13 Wochen.
Gesundheit
Arbeitskreis
“Gesundheitsbildung”, Hannover
EDV
Auch an der EDV geht die allgemeine Entwicklung des
Produktbereiches B nicht vorbei: höhere Ausfallquoten und niedrigere
durchschnittliche Teilnehmerzahlen sind zu verzeichnen. Ein Trend weg von den
Einstiegs- und Grundlagen-Kursen hin zu höherqualifizierenden Themen ist erkennbar.
Deutlich wird neben der Fortbildung in Schwerpunktthemen wie Word, Excel und
Power Point die Suche nach Qualifizierung im Internet-Bereich. Hierbei reicht
allerdings die Spannweite vom Einstieg bis zum Gebrauch unterschiedlicher
Werkzeuge zum Erstellen von Internetseiten incl. Bildbearbeitung. Entsprechend
haben wir das Angebot für das 2. Halbjahr verändert - zum Einen durch Straffung
der Kurszahl, zum Anderen durch neue Angebote: Windows XP, Programmieren mit
XML, Programmieren mit Delphi 6, Schnelleinstiege in Word oder Excel,
Bildbearbeitung mit Photo Impact, Einsatz der Digitalen Kamera,
Webseitengestaltung mit jeweils unterschiedlichen Programmen, kombinierter Kurs
für Mutter und Kind (Mütter: Word; Kinder: Einstieg), Kreativ-Workshops für
Frauen und Senioren/-innen.
Im Bereich des e-learnings verläuft die Entwicklung recht
schleppend. Hier wird an einer Veränderung des Konzeptes auch auf
Landesverbandsebene und vor allem mit dem Blick auf Vernetzung innerhalb der
Fachbereiche, z.B. e-learning –Angebote im Sprachenbereich, künftig größeres
Gewicht gelegt werden. Größeres Augenmerk muss hier auch noch auf Ausbildung
der Dozenten/-innen und auf eine begleitende Öffentlichkeits-arbeit gelegt
werden.
Seitdem wir mit der KVHS einen gemeinsamen Flyer für die
Frauenkurse herausgeben, nehmen wir auch im EDV-Bereich eine verstärkte
Nachfrage wahr. Kinderbetreuung spielt dabei eher eine nachrangigere Rolle,
Frauen, die sich für eine Ausbildung im EDV-Bereich und damit meistens für
einen Wiedereinstieg in den Beruf interessieren, haben die Frage der Betreuung
längst auf die eine oder andere Art geklärt. Wichtiger als in anderen Kursen
ist hier die Dokumentation der Leistung, d.h. das Ablegen von Prüfungen. Der
sonstige Trend des Gesamtbereiches ist hier allerdings nicht erkennbar, noch
immer besuchen sehr viele Frauen die Einstiegskurse, Internetseitengestaltung
ist langsam “im Kommen”.
Gemeinsam mit der KVHS werden wir am 4.-6. November an der
Aktion “Virtueller Marktplatz für Frauen – incl. Frauen-Internet-Bus” in
Barendorf teilnehmen. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der
Frauenbeauftragten Niedersachsens in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der
Volkshochschulen für Frauen in ländlichen Regionen. Für drei Tage wird der
Internet-Bus vor der Heimvolkshochschule Barendorf stehen und der “virtuelle
Marktplatz” ausgerichtet, mehrere Bildungsträger und Institutionen wie das
Arbeitsamt sind daran beteiligt. Neben Vorträgen und Kurzeinweisungen im Bus
werden wir mit einem Informationsstand und sofern ein Unterrichtsraum
eingerichtet werden kann auch mit weiteren Schnupperkursen vertreten sein.
Anschließend fährt der Bus nach Bleckede, auch dort werden wir den Hauptteil
der Vorträge und Aktionen in und um den Bus bestreiten.
Im Anschluss an diese Tage findet noch die IT-Aktionswoche
der städtischen Frauenbeauftragten statt, mit Schwerpunktaktionen im
EDV-Zentrum und angrenzenden Stadtteilen und Gemeinden. Das Programm ist
momentan noch in der Planung, hat aber ebenfalls den Schwerpunkt auf Internet
und Neue Technologien gelegt.
Im Bereich der Kursangebote für Senioren und Seniorinnen ist
die Nachfrage zwar weiterhin sehr groß, allerdings ist unverkennbar, dass immer
mehr auch nicht-private Anbieter ein entsprechendes Angebot im
Einstiegsbereich, oftmals auch kostenlos, bereit halten. Hier legen wir
momentan ein stärkeres Augenmerk auf inhaltliche Aspekte, d.h. spezielle Themen
wie z.B. Familienforschung u.a. am 12. und 13.August finden die “Lüneburger
Seniorentage – Mit dem Computer ins Internet” auf dem Marktplatz statt. Wir
sind dabei mit sehr vielen Aktionen beteiligt: Kurzvorträge im Internetbus,
Schnupperkurse, Informationsstand (auch mit Beteiligung des VHS-Bereiches Älter
Werden). Ebenso beteiligt sich der EDV-Bereich am Stadtteilfest in Kaltenmoor
mit dem Schwerpunktthema “Kurse für Senioren/-innen”. Im Anschluss halten wir
natürlich ein entsprechendes Angebot bereit.
Eine Veränderung in der Akzeptanz ist eindeutig bei den
Schülerkursen erkennbar. Konnten wir bisher einen Großteil der Kurse doppeln,
manchmal verdreifachen, so ist absehbar, dass dies künftig nicht mehr so sein
wird. Erklärbar ist dies durch die verstärkte Nutzung von PC´s in mittlerweile
fast allen Schulen. Ob diese Zielgruppe für uns künftig weiter erschlossen werden
kann hängt eindeutig davon ab, ob wir inhaltlich hier das richtige treffen.
Überlegungen gehen hier in Richtung Bildbearbeitung und Internetnutzung, sowie
Xpert-Qualifizierung von “älteren” Schüler/-innen und Jugendlichen. Vorstellbar
ist hier auch eine engere Zusammenarbeit mit Schulen in den Bereichen die deren
Angebote ergänzen, wie z.B: Tastaturschreiben.
Neben den genannten Aktionen nehmen wir als EDV-Bereich auch
an der Aktion “Kultur rund um die Uhr” am
17. August und dem Lernfest teil.
Alles in allem wird deutlich, dass die künftige Arbeit im
EDV-Bereich zum Einen eine weitergehende Bindung der schon gewonnenen
Teilnehmer/-innen betrifft, d.h. man muss noch näher an diesen Personenkreis
z.B. durch gezielte Angebote herangehen, Informationen näher bringen – zum
Anderen wird eine Neukonzeption notwendig. Es wird sicherlich weiterhin einen
gewissen Anteil an “Grundqualifikation” geben müssen, aber ebenso insbesondere
mit dem “Nachwachsen” der Teilnehmer/-innen, einen veränderten Umgang mit der EDV.
Der PC und die entsprechenden Programme werden immer mehr zum alltäglichen
Werkzeug, und es kommt eher auf das Entdecken passt genauer Inhalte und deren
Umgang an. Entscheidend wird hier auch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit
anderen Bereichen der VHS sein.
Kulturelle Bildung
Im laufenden ersten Halbjahr 2002
wurden 40 Kurse (davon 16 Wochenendkurse) mit zusammen 719 Unterrichtsstunden
angeboten; 9 Kurse (oder 22 % der angebotenen Kurse, im Vorsemester: 35 %) mit
110 Unterrichtsstunden (oder 15 % der angebotenen Unterrichtsstunden, im
Vorsemester 33 %) fielen davon aus. Allerdings sind die Ausfälle sehr
ungleichmäßig verteilt: gar keine in den Sachgebieten Philosophie, Literatur,
Gartengestaltung, Weinkultur, Textilgestaltung, dagegen gravierende im
Sachgebiet Fotografie (mit 50 % der dort angebotenen Kurse). Bei Malen/Grafik
ist die Ausfallquote auf 12,5 % des angebotenen Stundenvolumens gesunken, was
sicherlich mit einer veränderten Angebotsstruktur zu tun hat (und womit
offenbar ein über die letzten Jahre zu beobachtender Trend zum Stehen gekommen
ist.
Für das zweite Halbjahr 2002 sind 35 Kurse mit 659 Unterrichtsstunden geplant
und dabei die genannten Beobachtungen derart berücksichtigt, dass mit einer
weiteren Stabilisierung der Ausfallquoten auf niedrigem Niveau gerechnet werden
kann; dem Rückgang durchschnittlicher Belegung pro Kurs entspricht übrigens
eine zunehmend kursspezifische Kostenrechnung in Verbindung mit Nachfrage-
statt Angebotsorientierung, sodass wiederum mit einem positiven Ergebnis (in
allerdings für den Gesamtbetrieb nur marginalen Größenordnungen) gerechnet
werden kann; immerhin ist der Fachbereich inzwischen der relativ profitabelste
Bereich der Volkshochschule geworden.
Kaufmännische Kurse und Berufsabschlüsse
Für das zweite Halbjahr 2002 werden 34 Kurse angeboten, der
Umfang ist damit ähnlich wie in vorherigen Jahren. Aufgrund von hohen
Ausfallquoten ist das Programm verändert
worden; rund 30% der Kurse sind neu und erstmalig im Programm. Inhalte
sind hierbei aktuelle Themen, wie z.B. Informationen zum Thema Erbrecht.
Sehr gut werden die Kurse angenommen, die die berufliche
Weiterbildung unterstützen, z.B. der modular aufgebaut, auf mehrere Semester
angelegte Kurs “Finanzbuchhalter/in” aber auch Einzel- bzw. Wochenendseminare,
die denen in kompakter Form berufsrelevante Inhalte vermittelt werden.
Das Kurssystem “Sekretär/in” wird ab Herbst 2002 nicht mehr angeboten, da es in
den letzten Semestern keine Anmeldungen dafür gab. Interessierte, die sich in
diesem Bereich weiterbilden möchten, wählen in der Regel das Kurssystem
“Bürofachkraft”.
Neue Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Prüfung vor der
Industrie- und Handelskammer zum/zur Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau und
Bürokaufmann/-frau werden voraussichtlich ab Februar 2003 starten und bereiten
auf die Prüfungen im November 2003 vor.
Produkt C
Auftragskurse
Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen der
Volkshochschule Lüneburg
Die Volkshochschule Lüneburg führt seit mehreren Jahren
Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose, speziell für Jugendliche, im
Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit, der Landesregierung, des Europäischen
Sozialfonds, des Städtischen Sozialamts und anderer Institutionen durch.
Ziel und Aufgaben dieser Maßnahmen sind im wesentlichen die
berufszielgerichtete Vorbereitung, das Aufarbeiten bestehender Defizite, die
Motivation für eine berufliche Ausbildung, die Erhaltung und Festlegung der
Wettbewerbsfähigkeit, das Kennenlernen der Bedingungen des Arbeitsmarktes. Die
VHS arbeitet mit unterschiedlichen Konzepten, die Elemente theoretischen
Unterrichts und praktischer Arbeit miteinander kombinieren. Zur Zeit werden
rund 150 Personen theoretisch und praktisch qualifiziert. Sie haben dabei
mindestens einen einjährigen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag.
Nicht unerheblich ist die Tatsache, dass neben diesen
Arbeitsverträgen für Jugendliche sich die VHS zu einem wichtigen Arbeitgeber
Lehrer/innen und Sozialarbeiter/innen entwickelt hat. So sind momentan
zusätzlich zu dem festangestellten Personal der klassischen VHS zehn
Diplompädagogen/innen und Sozialarbeiter/innen in zeitlich befristeten
Arbeitsverhältnissen sowie 15 Lehrkräfte auf Honorarbasis (in teilweise
erheblichem Umfang) beschäftigt.
Derzeit laufen folgende Beschäftigungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen:
Stadtteilentwicklung Kaltenmoor
Helfer/in im Garten- und Landschaftsbau (VHS)
1.06.2001 – 31.05.2002
Im Rahmen des Projektes “Soziale Stadt” in Zusammenarbeit
mit der Bezirksregierung Lüneburg und dem Fachbereich Jugend und Soziales der
Stadt Lüneburg werden 15 jugendliche Sozialhilfeempfänger/innen zum/zur
Helfer/in im GaLa-Bau qualifiziert. Im praktischen Qualifizierungsteil werden
die Jugendlichen in das Projekt der “Wohnraumumfeldgestaltung” eingebunden.
Angesprochen sind hier Jugendliche, die ihren Wohnsitz in Kaltenmoor haben.
Dieses Projekt wird ab 1.08.2002 um eine weiteres Jahr mit
neuen Teilnehmer/innen fortgesetzt. Die Teilnehmer/innen bekommen zusätzlich
die Möglichkeit, eine Zertifikat im gewerblich-technischen und sozialen Bereich
zu erwerben, sowie ein Praktikum in einem wirtschaftlich arbeitenden Betrieb zu
absolvieren.
Umschulung
zur/zum Gärtner/in im Garten- und Landschaftsbau
1.08.2001 – 31.07.2003
Ziel dieser Maßnahme ist die Vorbereitung
auf die Prüfung vor der Landwirtschaftskammer Hannover im Bereich der/des
Gärtners/Gärtnerin im Garten- und Landschaftsbau Nach erfolgreicher
Eignungsfeststellungsmaßnahme im Juli 2001 werden 20 Teilnehmer/innen
theoretisch, praktisch (in anerkannten Ausbildungsbetrieben der Region) und
fachpraktisch in einer von der VHS eingerichteten Lehrwerkstatt ausgebildet.
Wege zurück in den Beruf
01.01.2002 – 31.01.2003
In Zusammenarbeit mit der Stadt Lüneburg (Sozialamt, Hilfe
zur Arbeit) wird langzeitarbeitlosen Sozialhilfeempfängerinnen durch diese
Maßnahme die Rückkehr in das Erwerbsleben ermöglicht. Der Kurs richtet sich an
Frauen, die eine Tätigkeit im kaufmännischen Bereich anstreben und über keine
oder nur wenig EDV-Kenntnisse verfügen. Es handelt sich um eine
Teilzeitmaßnahme (30 Stunden/Woche). Die Frauen haben ein
sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis über 12 Monate und absolvieren
an 2 Tagen pro Woche ein Betriebspraktikum. Neben der fachpraktischen
Qualifizierung werden die Frauen aktiv bei den Problemen der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf unterstützt.
Deutsch als Fremdsprache
14.01.2002 – 14.07.2002
Seit Januar 2002 findet ein zweiter sechsmonatiger Lehrgang,
der 860 Unterrichtsstunden umfasst, mit 20 Personen im Auftrag des Sozialamtes
statt. Das Ziel ist es, die Teilnehmer/innen in der deutschen Sprache so zu
qualifizieren, dass sie auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden können.
Berufsorientierung für langzeitarbeitlose jugendliche
Sozialhilfeempfänger/innen
18.03.2002 – 31.03.2003
Im Auftrag des städtischen Sozialamtes führt die VHS zum 3.
Mal eine Berufsorientierungsmaßnahme für jugendliche Sozialhilfeempfänger/innen
durch.
In einer 4-wöchigen Vorbereitungsphase haben sich die
Teilnehmer/innen Praktikumsbetriebe nach ihren Berufswünschen gesucht und
arbeiten an 3 Tagen die Woche dort; an weiteren 2 Tagen werden sie theoretisch
in der VHS qualifiziert.
Diese sinnvolle Konzeption, die sich nachträglich durch die
positive Bilanz bestätigt, ermöglichte es uns, diese Maßnahme bereits zum
dritten mal anzubieten. Die erfolgreichen Ergebnisse dieser Maßnahmekonzeption
sind auch hier zu verzeichnen. Von den 18 Teilnehmer/innen haben bereits einige
eine Zusage für einen Ausbildungsplatz ab 1.08.2002.
Helfer/in im Garten- und Landschaftsbau (VHS) und
Straßenbauhelfer/in (VHS)
01.06.2002 – 31.03.2003
Im Rahmen des Sofortprogramms (Bundesanstalt für Arbeit)
gegen Jugendarbeitslosigkeit führt die VHS in Kooperation mit der Stadt
Lüneburg, dem Landkreis Lüneburg und der Gemeinde Adendorf mit 25 Teilnehmer/innen durch.
Arbeitslose Jugendliche werden in 10 Monaten (Vollzeit)
theoretisch und praktisch qualifiziert und erhalten am Ende das Zertifikat
“Helfer/in im Garten und Landschaftsbau (VHS)” bzw. “Straßenbauhelfer/in
(VHS)”. Lehrinhalte dieser Maßnahme sind zum einen die praktische
Qualifizierung am Arbeitsplatz bei den verschiedenen ABM-Trägern, sowie die
theoretische Qualifizierung. Inhalte des Unterrichts sind in Anlehnung an den
Rahmenplan des ersten Ausbildungsjahres konzipiert.
Die VHS zeigt sich in der pädagogischen Arbeit und in der
Organisation kompetent. Es ist hier eine gute Zusammenarbeit
·
mit der
Bezirksregierung,
·
mit dem
Arbeitsamt,
·
mit den
Sozialämtern von Stadt und Landkreis Lüneburg,
·
mit den
verschiedenen Kammern,
·
mit den
Berufsbildenden Schulen,
·
mit den
sozialen Verbänden und Institutionen,
·
mit
anderen Bildungsträgern und vor allem
·
mit
einer erheblichen Anzahl von Betrieben (ca. 80) des ersten Arbeitsmarktes
entstanden.
Die Chancen, mit dieser Unterstützung einen Ausbildungs-
oder Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhalten, sind sehr hoch. In
manchen Maßnahmen liegen sie bei 100% im direkten Anschluß an die Maßnahme; in
der Regel münden 70% der Teilnehmer/innen unmittelbar nach Beendigung der
Maßnahme in ein Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis.
Eine Evaluation, die in der Regel sechs Monate nach
Abschluss der Maßnahmen durchgeführt
wird, bestätigt diese Zahl und den damit verbundenen Erfolg bei der
Durchführung dieser Maßnahmen.
Die personenbezogene und individuelle Betreuung führt auf
jeden Fall zu einer weiteren persönlichen Entwicklung und zu zielgerichtetem
Handeln. Auch die Aufnahme eines weiteren Schulbesuches, die bewußte
Entscheidung gegen einen bestimmten Beruf dürfen hier als Erfolg gewertet
werden. Durch die praktische Qualifizierung am Arbeitsplatz ist eine enge
Verzahnung zu den Inhalten und zu den Bedingungen der zukünftigen Arbeit
hergestellt. Im Herstellen von persönlichen Kontakten zwischen den
Teilnehmer/innen und den Arbeitgebern liegt dann der abschließende Erfolg
dieses Konzeptes.
Zur Organisation dieses Aufgabenbereiches innerhalb der VHS:
Um weiterhin effektiv akquirieren zu können, ist innerhalb
der VHS die Verlagerung von Energie und Arbeitsaufwand auf diesen Bereich
notwendig. Betrachtet man das Haushaltsvolumen innerhalb der VHS, ist dieser
Bereich inzwischen größer als der klassische angebotsorientierte Erwachsenenbildungsbereich.
Eine weitere Veränderung der Arbeits- und Ablauforganisation wird notwendig
sein.
EDV
Neben der dargestellten Maßnahme zur Berufsorientierung
von Frauen sind es zur Zeit überwiegend die “kleineren
Lehrgänge” für Institutionen oder Firmen, die wir in diesem Rahmen durchführen.
Dabei sind Haupt-Auftraggeber der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr und die
Stadtverwaltung Lüneburg. Die Lehrgänge für den BFD sind dabei inzwischen
prüfungsorientiert (Xpert) und dank Umstrukturierung beim BFD von den Soldaten
über Internet findbar und buchbar.
Bei einzelnen Firmen reagieren wir z.Zt. auf Nachfrage,
d.h. bei Anruf nehmen wir Kontakt auf
und erarbeiten gemeinsam ein individuelles Angebot.
Einen kleinen Anteil nimmt auch noch das “Internet-Zertifikat”
des Arbeitsamtes ein.
Die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer in
Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Stiftung “Neue Technologien für Schulen” verlief im 1. Halbjahr äußerst
schleppend. Die erste Euphorie der Schulen scheint eingebrochen (etwa 180
Lehrer wurden geschult). Wir haben darauf mit einer kompletten Veränderung des
Konzeptes reagiert: keine Kurse in denen viele verschiedene Inhalte in kurzer
Zeit komprimiert sind wie anfangs durchgeführt (A1 + A2-Kurse) sondern
spezielle Inhalte (Word-Exel-Internet) und Erweiterung in den Themen: Bilder
und Grafiken, Digitale Fotografie, Lernsoftware, Methodik/Didaktik. Verstärkt
gehen wir auch in die Schulen selbst in die jeweiligen EDV-Räume und bieten
auch individuelle Kurse, d.h. dem Kollegium entsprechende Inhalte an.
Zeitgleich eingeführt haben wir einen sogenannten Schnuppertag im Monat zu
Erproben von Lernsoftware. Das Gesamtkonzept, einschließlich weiterer Ideen zur
Zusammenarbeit wurde im Mai auf der Rektorenkonferenz vorgestellt. Ob sich ein
neuer Schwung ergibt, muss sich zeigen.