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Sachverhalt:
Historische Bedeutung der "Möllering-Villa" Das 1906 errichtete Waldhaus Häcklingen, später bekannt als "Möllering-Villa", erlangte insbesondere durch seine Nutzung als Hauptquartier der Britischen Armee Ende des II. Weltkrieges historische Bedeutung. Der von der deutschen Regierung für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges im Westen entsandte deutsche General von Friedeburg und Begleiter trafen hier am 3. Mai 1945 für Gespräche ein, bevor am 4. Mai 1945 auf dem Timeloberg die bedingungslose Teilkapitulation des Deutschen Reiches unterzeichnet wurde, die faktisch das Ende der Kampfhandlungen bedeutete und die Gesamtkapitulation am 8. Mai 1945 vorbereitete.
Hintergrund Gebäudenutzung, Baudenkmalschutz, Sanierungs- bzw. Neubaupläne Das Waldhaus Häcklingen wurde 1906 durch Margarete Endemann, eine Pädagogin und Pionierin im Kampf für die Frauenrechte, zur Nutzung als Mädchenschule erbaut, später als Ableger der Reifensteiner Schulen (Verband von Frauenschulen in privater Trägerschaft) betrieben. Ausgebildet wurden Lehrlinge und Hausbeamtinnen in der angegliederten Geflügel- und Kleintierzucht sowie dem Gemüse- und Blumenanbau. 1935 wurde die Villa an den Lüneburger Bierfabrikanten Möllering verkauft. Die Villa fand nach dem Ende des II Weltkriegs unter anderem Nachnutzung von britischen Kommandeuren bis 1958, und seit den 1970er Jahren mit Nebengebäuden als Klinik. 2006 erfolgt die Einstellung des Klinikbetriebs und der Abrissbeginn der Nebengebäude. Die Möllering-Villa selbst wurde 2007 aufgrund ihrer historischen Bedeutung vom Landesamt für Denkmalschutz in das Verzeichnis der Baudenkmale aufgenommen, allerdings im Juni 2020 wieder von der Liste der unter Denkmalschutz gestellten Gebäude gestrichen, mit der Begründung, dass der bauliche Zeugniswert nicht mehr ausreiche, um an der Baudenkmal-Ausweisung festzuhalten. 2012 hat der heutige Eigentümer die Villa erworben. Eine geplante Sanierung mit Wohnnutzung scheiterte an zu hoher Belastung mit Schadstoffen und Schimmelpilzen, die Bausubstanz war stark geschädigt. Verhandlungen zwischen der Hansestadt Lüneburg und dem Eigentümer führten 2019 zur Vereinbarung, dass u.a.
Diese Entwicklungen, sowie vorbereitende Gespräche zwischen dem ehemaligen Oberbürgermeister Ulrich Mädge und der lokalen Initiative zur Schaffung eines Gedenk-und Lernortes in der ehemaligen Villa Möllering (im Folgenden: "Initiative Möllering-Villa") wurden dem Kultur- und Partnerschaftsausschuss (KPA) am 01.07.2020 (TOP Ö7) vorgestellt. Der KPA nahm die Ausführungen zum Sachstand und den Vorschlag der Verwaltung, in dem renovierten Gebäude einen Ausstellungsraum von ca. 50 Quadratmetern anzumieten, um dort eine Ausstellungsfläche zum geschichtlichen Hintergrund der Möllering-Villa zu schaffen, zustimmend zur Kenntnis.
Am 06.07.2021 wurden dem KPA konkretisierte Überlegungen präsentiert (TOP Ö15):
Zur Unterstützung der Ausstellungskonzeption stehen im Haushaltsplan 2022 der Hansestadt Lüneburg investive Mittel in Höhe von 30.000 € zur Verfügung.
Aktueller Stand und Vorschlag der Verwaltung zum weiteren Vorgehen Die Hansestadt Lüneburg und die Projektgruppe haben sich auf einen, mit dem Bauunternehmer und Eigentümer abgestimmten, Nutzungsentwurf geeinigt, der eine Ausstellungsfläche sowie einen behindertengerechten Seiteneingangsbereich und behindertengerechte Sanitärräume vorsieht (siehe Anlage). Aufgrund der anteiligen Nutzung des Eingangsbereichs durch die geplante Wohnung im I. und II. OG (1/2) sowie die anteilige Berechnung der Quadratmeterzahl der Terasse (1/2) betrifft die Anmietung für die die Ausstellungsbetreibenden eine Fläche von insgesamt 68,41 m2.
Geplant ist, dass die Museumsstiftung Lüneburg im Auftrag der Hansestadt die Projektleitung zur Umsetzung des Ausstellungsvorhabens übernimmt. Dadurch wird einerseits die enge Anbindung an- und Unterstützung durch die vorhandenen fachlichen Kompetenzen in der Museumsstiftung gewährleistet, zum anderen das Projekt in die Gesamtheit der stadtgeschichtlichen, musealen Vermittlungsarbeit eingebunden. In Zusammenarbeit mit der ehrenamtlichen "Initiative Möllering-Villa", die über viele Jahre einen umfassenden Quellenfundus zusammengetragen und ausgewertet hat, können die professionellen Strukturen der Museumsstiftung den laufenden Betrieb einer "musealen Außenstelle" im Waldhaus Häcklingen auch langfristig sicherstellen.
Parallel dazu soll eine Vereinbarung zwischen der Hansestadt Lüneburg und der Museumsstiftung geschlossen werden, die die Finanzierung der Gesamtmietkosten über den vereinbarten Zeitraum regelt und eine Zielvereinbarung zur regelmäßigen Evaluation des Ausstellungsbetriebes umfasst. Die Ergebnisse der Evaluation sollen als Grundlage dafür dienen, wie der Ausstellungsbetrieb während und nach Ablauf des zunächst abgeschlossenen Mietzeitraums gestaltet werden kann. Die Museumsstiftung wiederum soll über eine Vereinbarung mit der "Initiative Möllering-Villa" Regelungen zu den Zuständigkeiten und Leistungen der Initiative im Zusammenhang mit der Umsetzung des Projekts treffen.
Folgenabschätzung:
A) Auswirkungen auf die Ziele der nachhaltigen Entwicklung Lüneburgs
B) Klimaauswirkungen
a) CO2-Emissionen (Mehrfachnennungen sind möglich)
□ Neutral (0): durch die zu beschließende Maßnahme entstehen keine CO2-Emissionen □ Positiv (+): CO2-Einsparung (sofern zu ermitteln): ________ t/Jahr
und/oder X Negativ (-): CO2-Emissionen (sofern zu ermitteln): ________ t/Jahr
b) Vorausgegangene Beschlussvorlagen
□ Die Klimaauswirkungen des zugrundeliegenden Vorhabens wurden bereits in der Beschlussvorlage VO/__________ geprüft.
c) Richtlinie der Hansestadt Lüneburg zur nachhaltigen Beschaffung (Beschaffungsrichtlinie)
□ Die Vorgaben wurden eingehalten. □ Die Vorgaben wurden berücksichtigt, sind aber nur bedingt anwendbar. oder X Die Beschaffungsrichtlinie ist für das Vorhaben irrelevant.
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 326 € aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: - c) an Folgekosten: ca. 14.000 € jährlich (Mietzins inklusive Neben- und Betriebskosten) d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein X (findet im Herbst Eingang in die Haushaltsberatungen zur Haushalts- planung 2023 ff.) Teilhaushalt / Kostenstelle: Produkt / Kostenträger: Haushaltsjahr:
e) mögliche Einnahmen: -
Anlagen: Möllering-Villa EG Entwurf Grundriss Umrisse Ausstellungsraum
Beschlussvorschlag:
1) Die Hansestadt Lüneburg überträgt der Museumsstiftung Lüneburg die Projektleitung für die Umsetzung des Gedenk- und Lernortes „Möllering-Villa“ und beauftragt sie mit dem laufenden Betrieb dieser musealen Außenstelle des Museums Lüneburg. 2) Aufgrund der Patronatserklärung der Hansestadt Lüneburg für die Museumsstiftung Lüneburg ist die Aufgabenerweiterung im Rahmen der Haushaltsberatungen zu 2023ff. zu berücksichtigen und die städtische Zuschussplanung an die Museumsstiftung zu überprüfen und ggf. anzupassen. 3) Die Verwaltung wird beauftragt, eine Vereinbarung mit der Museumsstiftung Lüneburg als Projektleitung des Ausstellungsvorhabens "Möllering-Villa" zu erarbeiten, die die Finanzierung der Mietkosten, deren Verwendungszweck und den Rahmen für die Zielevaluation enthält. Vor Unterzeichnung wird eine erneute Gremienenbeteiligung durchgeführt.
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