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Beratungsinhalt: Die
historische Bardowicker Mauer wird vor Ort besichtigt. Stadtbaurätin
Gundermann zeigt
auf, dass die Sanierung der historischen Mauer in den kommenden Jahren
abschnittsweise, unterteilt in Mauerwerksfeldern, erfolgen wird. Hierfür sind
in diesem Jahr und im Investitionsprogramm der Folgejahre bis 2009 Mittel
eingestellt. Für den jetzt in Angriff genommenen I. BA stehen 100.000,00 € zur
Verfügung. Bei der Durchführung der Arbeiten wird man versuchen, detaillierte
Erfahrungen für die weitere Vorgehensweise zu sammeln. Aufgrund der
Konstellation des Maueraufbaus ist jedoch nicht davon auszugehen, dass man die
Sanierung zu einem späteren Zeitpunkt wird komplett auf Dauer abschließen
können. Die
Verwaltung wird sich bemühen, für die weiteren BA Drittmittel insbesondere
Fördermittel einzuwerben. Bauingenieurin
Buckendahl wird den Ausschussmitgliedern als neue Mitarbeiterin des
Eigenbetriebes Gebäudewirtschaft vorgestellt. Fachbereichsleiter
Koplin führt aus,
dass es sich bei der Bardowicker Mauer um die rückwärtige Wand einer alten
Wallanlage handelt. Hingewiesen wird darauf, dass es über die Wallanlage
Liebesgrund eine Brücke gab, die in den 20er – 30er Jahren des letzten
Jahrhunderts abgerissen wurde. Seitdem wurden die Übergangsbereiche nicht mehr
für die ursprünglichen Zwecke genutzt und liegen mehr oder minder brach. Die
Reste der ehemaligen Stadtmauer haben in diesem Bereich eine Länge von ca. 350
m. Verschiedene Faktoren haben zur fortschreitenden Zerstörung des Mauerwerks
beigetragen. Die
ursprüngliche Konstruktion war leider so gewählt, dass durch die rückwärtige
dauerhafte Erdberührung ständig Feuchtigkeit in die 90 cm bis 1,20 m dicke
Mauer eindringt. Es handelt sich um ein dreischaliges, inhomogenes Mauerwerk.
Die äußere Backsteinschale, ein innenliegender Gipsmörtelkern mit Feldsteinen
und einer erdberührenden Backsteinschale bilden den Maueraufbau. Das Mauerwerk
ist ständig durchfeuchtet und besonders durch die Frostperioden kommt es zu
Absprengungserscheinungen. Die Feuchtigkeit löst Salze aus dem inneren
Gips-/Feldsteingemisch und transportiert sie in die äußere Mauerschale.
Zusätzlich dringt Niederschlagswasser über die ungeschützte Mauerkrone ein.
Dazu kommt, dass das Wurzelwerk der Bepflanzung auf dem Wall das Mauerwerksgefüge
schädigt. Über einen jahrhundertelangen Zeitraum sind dadurch sehr starke
Schäden im Bereich der äußeren Mauerwerksschale entstanden. An
bisherigen Arbeiten wurden durchgeführt: -
Bauaufnahme
und maßgenaue Dokumentation des Mauerabschnitts (Büro für Bauforschung Dr.
Bernd Adam), -
Untersuchung
des Wandquerschnitts (Wandaufbau) durch Kernbohrungen, -
Erstellung
eines Konzepts zum Erhalt der Standsicherheit durch das Büro für Baustatik
Herbert Böller, -
Stemmarbeiten
im Bereich der Mauerpfeiler für den Einbau von Verpressankern in den Erdwall, -
Verpressankerarbeiten, -
mit
den Maurerarbeiten zur Sanierung des Mauerwerks wurde Anfang Mai 2006 begonnen. Verpressarbeiten: Zu
den Verpressankerarbeiten (Fa. Neidhardt Grundbau, Hamburg) wird ausgeführt,
dass aufgrund einer unzureichenden Gründung des Bauwerks und des starken
Erddrucks durch den rückseitig aufgeschütteten Erdwall, es über einen langen
Zeitraum zu einer erheblichen Schiefstellung des zurzeit zu sanierenden
Mauerabschnitts gekommen ist. Zur Sicherung sollen Verpressanker durch die
Mauer gebohrt und ca. 10 m tief in den Erdwall eingebracht werden. Mauerarbeiten: Aufgrund
der leider völlig zerstörten äußeren Mauerschale wird diese mit
klosterformatigen, handgefertigten Backsteinen wieder neu aufgemauert. Die
diesen Mauerwerksabschnitt links und rechts flankierenden Mauerpfeiler werden
partiell repariert. Einige Backsteine werden ausgetauscht. Die Fugen werden mit
Muschelkalkmörtel erneuert. Erdarbeiten: Im
Grenzbereich der Mauerkrone ist der alte Wall stark mit Sträuchern bewachsen.
Deren Wurzeln dringen tief ins Mauerwerk ein und zerstören das Gefüge. Dieser
Bewuchs wird entfernt. Ein
Teil der Mauerkrone ist vom Erdreich bedeckt. Dieser Bereich wird freigelegt
und je nach Schadensbild fachgerecht geschlossen und anschließend gegen
eindringende Feuchtigkeit abgedichtet. Wortmeldungen
liegen nicht vor. Beigeordneter
Dörbaum dankt Herrn
Koplin für die umfassende Darlegung der Problematik. Beschluss: Der
Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt den vorgetragenen Sachverhalt
zur Kenntnis und spricht sich einvernehmlich dafür aus, den gesamten Bereich
der Bardowicker Stadtmauer in Abhängigkeit mit den zur Verfügung stehenden
Haushaltsmitteln in weiteren Teilabschnitten zu sanieren. |
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