Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Der
Vorsitzende des Sportausschusses, Beigeordneter Meißner, erinnert an
eine Aussage der Fachberaterin für Schulsport an den Lüneburger Schulen, Frau
Rappat, vom 09.10.2003, wonach schon damals in einigen Schulklassen die Anzahl
der nichtschwimmenden Kinder/Jugendliche bei rd. 70 % lag. Um
diesen Trend entgegenzuwirken wurden von der Gruppe SPD/FDP und CDU-Fraktion
Anträge zur Ratssitzung am 24.11.2005 eingebracht mit der Zielsetzung, ein
Konzept zur Schwimmförderung in den Schulferien 2006 zu entwickeln und dieses
Schulkindern im Alter von 6 bis 12 Jahren anzubieten. Um eine Umsetzung dieses Projektes zu ermöglichen, wurden bei
den Haushaltsberatungen 2006 vorsorglich Mittel in Höhe von 10 T€ veranschlagt.
Er bittet einen aktuellen Sachstandsbericht abzugeben. Der
Leiter des Bereiches 56a Bildung, Herr Wiebe, berichtet, dass
unmittelbar nach Kenntnisnahme der beabsichtigten Schwimmförderung, Kontakt mit
den Betriebsleitern aller in Lüneburg in Frage kommenden Schwimmstätten
aufgenommen wurde, um die vorhandenen Nutzungsmöglichkeiten zu erörtern und
diese aufeinander abzustimmen. Eine in Betracht gezogene Wiederbelebung des
stillgelegten Lehrschwimmbeckens „Rotenbleicher Weg“, musste aus finanziellen
Gründen (Betriebskosten 65 T€/jährlich + einmalige Instandsetzungskosten 25 T€)
verworfen werden. Nachdem
in der Ratssitzung am 02.02.2006 die Anträge zur weiteren Beratung in den
Sportausschuss überwiesen wurden, fand mit Vertretern des Sportbeirates, den
Sportvereinen und der DLRG am 15.02.2006 ein erstes Sondierungsgespräch statt.
In diesen Gesprächen wurde deutlich, dass trotz Erhebung einer Kursgebühr in
Höhe von 64 € - 120 € für Nichtmitglieder bzw. 45 € + Mitgliedsbeitrag von 8,00
– 8,50 €/monatlich für Vereinsmitglieder, die Nachfrage und das Interesse an
denen in den Sportvereinen angebotenen Schwimmkursen unvermindert hoch ist. Als
ergänzendes Angebot wird die Ferien-Schwimmförderung begrüßt, diese sollte
jedoch nicht kostenfrei sondern mit einer Mindestgebühr von 20 € je Kurs belegt
werden. Nach
Klärung der Versicherungsfrage, wurde dieses Projekt auf einer
Rektorenkonferenz der Grundschulen am 21.02.2006 vorgestellt. Die
Schulleitungen nahmen das Vorhaben positiv auf, gaben jedoch zu Bedenken, dass
erst ab dem 2. Schulhalbjahr der 3. Klasse eine Schwimmförderung Sinn macht, da
die Grundschulen erst durch das Schulschwimmen im 1. Schulhalbjahr (gemeinsam
mit den Eltern) eine sichere Einschätzung über die Kinder abgeben können. In
Gesprächen mit dem Landkreis Lüneburg zeigte dieser sich zwar interessiert, sah
jedoch bei der Einbeziehung von Schulkindern aus dem Landkreis insbesondere
seine Mitgliedsgemeinden gefordert. Man wollte zunächst einmal die Ergebnisse
des für die Osterferien 2006 geplanten „Pilotprojekt“ abwarten und erst dann
entscheiden, in welcher Form man sich beteiligen wird. Eine Nutzung des Lehrschwimmbeckens
Oedeme in den Ferienzeiten, stimmte der Landkreis Lüneburg nur ausnahmsweise
für die diesjährigen Osterferien zu. Eine weitere Nutzung wurde mit der
Begründung abgelehnt, dass die Wasserqualität des Beckens regelmäßig
grenzwertig ist und die freien Tage unbedingt für die Regeneration des Wassers
benötigt wird. So wird insbesondere die Ferienzeit dazu genutzt, eine
„Schockchlorung“ (sorgt für Keimfreiheit) und notwendige Reinigungs- und
Wartungsarbeiten durchzuführen. Eine Änderung dieses Zustandes würde nur
eintreten, wenn im Lehrschwimmbecken Oedeme in ca. 2-3 Jahren alle anstehenden
Sanierungsarbeiten auch tatsächlich abgeschlossen sind. Da
für die Osterferien 2006 nur eine begrenzte Anzahl von Übungsleitern zur
Verfügung standen, musste das für diesen Zeitraum vorgesehene „Pilotprojekt“
auf die Grundschulen Im Roten Feld und Hasenburger Berg begrenzt werden. Der
Rücklauf von lediglich 6 Anmeldungen führte dann letztendlich zur Absage der
geplanten Schwimmkurse. Als Begründung für die geringe Resonanz wurde genannt:
Mit
dem Ziel in den diesjährigen Sommerferien im Freibad Hagen eine weitere
Schwimmförderung anzubieten, hat die Verwaltung zwischenzeitlich einen zweiten
Versuch unternommen und alle städtischen Grundschulkinder der 3. + 4.
Schulklassen angeschrieben. Die Anzahl musste auf 4 Schwimmkurse mit max. 12
Kinder je Kurs begrenzt werden (30./31. Kalenderwoche, jew. Montag-Freitag
10.00 – 11.00 Uhr bzw. 11.00 – 12.00 Uhr), da das Freibad Hagen insbesondere
bei schönen Wetterverhältnissen stark frequentiert und ein Absperren weiterer
Bahnen nicht möglich ist. Der Anmeldeschluss für diese Schwimmkurse ist auf den
07.07.2007 terminiert, erst dann kann abschließend entschieden werden, ob und
wie viele Kurse stattfinden werden. Der
Vorsitzende des Sportausschusses, Beigeordneter Meißner, dankt der
Verwaltung für die geleistete Vorarbeit und hebt hervor, dass mit der
Ferien-Schwimmförderung vorwiegend Kinder erreicht werden sollten, deren Eltern
diese Thematik entweder nicht so wichtig erscheint oder aber die sich die von
Sportvereinen/Verbänden angebotenen Schwimmkurse finanziell nicht leisten
können. Sollte die Erhebung einer Kursgebühr von 20 € für viele Familien ein
Problem darstellen, könne man hierüber sicherlich noch einmal sprechen. Die
Entscheidung des Landkreises Lüneburg, das Lehrschwimmbecken Oedeme vorerst
nicht für weitere Feriennutzungen zur Verfügung zu stellen, nimmt er mit
Bedauern zur Kenntnis. Da dieses Lehrschwimmbecken sich am besten für einen
Anfänger-Schwimmkurs eignet, bittet er diesbezüglich noch einmal das Gespräch
mit dem Landkreis Lüneburg zu suchen.
Ratsfrau
Thielbörger
erinnert an den Änderungsantrag der CDU-Fraktion vom 22.11.2005, wonach Kinder
aus dem Landkreis Lüneburg nicht aus der beabsichtigten Ferien-Schwimmförderung
ausgeschlossen und der Landkreis sich an den Kosten des Honorars für
Übungsleiter beteiligen sollte. Mit Bedauern nimmt sie die zurückhaltende
Beteiligung des Landkreises Lüneburg zur Kenntnis, zumal bis zum heutigen Tage
diese Thematik weder in einer Ausschuss-Sitzung des Landkreises beraten, noch
Haushaltsmittel für diese Maßnahme gesondert zur Verfügung gestellt wurden.
Unter diesen Voraussetzungen ist die Einbeziehung von Schulkindern aus dem
Landkreis Lüneburg nicht zu realisieren. Eingehend
auf die geringe Resonanz des „Pilotprojektes“ bestätigt sie, dass
offensichtlich der Transport zum Lehrschwimmbecken Oedeme für einige
Eltern/Kinder ein großes Problem dargestellt hat. Was die Erhebung der
Kursgebühr betrifft so könne sie sich vorstellen, dass in begründeten Fällen
diese Entgelt von den Fördervereinen der Grundschulen gezahlt wird. Ratsherr
Körner kann nicht
verstehen, weshalb der Transport zum Lehrschwimmbecken Oedeme für einige
Eltern/Kinder ein Problem darstellt. Sollte zur Lösung dieses Problems die
Zahlung eines Fahrtkostenzuschusses in Erwägung gezogen werden, wird er diesen
Vorschlag ablehnen. Das
von der Verwaltung erstellte Konzept und den weiteren Versuch in den
diesjährigen Sommerferien einen Anfänger-Schwimmkurs anzubieten, unterstützt
und befürwortet er. Über die Ergebnisse bittet er im nächsten Sportausschuss zu
berichten. Bürgermeister
Fischer dankt der
Verwaltung für das erarbeitete Konzept und steht diesem positiv gegenüber. Auch
wenn die gewünschten Erfolge sich nicht gleich einstellen, sollte man an der
Zielsetzung festhalten und diese weiter verfolgen. Ratsherr
Löb hat den
Eindruck, dass mit dem von der Verwaltung entwickelten Konzept, zuviel
Bürokratie aufgebaut wird. Sollte auch der zweite Versuch ergebnislos verlaufen
schlägt er vor, die beabsichtigte Ferien-Schwimmförderung zukünftig über die
Sportvereine/Verbände abzuwickeln und diese mit finanziellen Mitteln zu
unterstützen. Eingehend
auf die Vielzahl nichtschwimmender Kinder/Jugendlicher ist er davon überzeugt,
dass durch eine Öffnung von Freigewässern (in Lüneburg z.B. der Kalkbruch
„Volgershall“), diese Anzahl sinken würde. Der
Sprecher des Sportbeirates, Karl-Ernst Horn, gibt zu Bedenken, dass
Freigewässer üblicherweise über stark abfallende unterschiedliche Wassertiefen
verfügen und ein Erlernen des Schwimmens unter diesen Bedingungen kaum möglich
ist. Es darf daher bezweifelt werden, dass durch eine Öffnung von
Freigewässern, die Anzahl der nichtschwimmenden Kinder/Jugendlicher gesenkt
wird. Auf
Nachfrage bestätigt die Fachberaterin Sport der Lüneburger Schulen, Frau
Rappat, dass in einigen Schulklassen die Anzahl der nichtschwimmender
Kinder/Jugendlicher unverändert hoch bei rd. 70 % liegt. Mit Hinweis auf einen
Runderlass des MK vom 01.02.2005, wonach der Anteil des Schwimmunterrichts für
die Jahrgangsstufen 5 und 6 mit mindestens einer Wochenstunde in einem
Schulhalbjahr, d.h. 1/8 des Sportunterrichts bzw. 20 Wochenstunden einzuplanen
ist, hält sie das von der Verwaltung zur Ferien-Schwimmförderung entwickelte
Konzept für geeignet, um die Anzahl der nichtschwimmenden Kinder/Jugendliche zu
senken. In ihrer Funktion als Fachberaterin Sport der Lüneburger Schulen bittet
sie, verstärkt in das Projekt eingebunden zu werden. Stadtdirektor
Koch macht
deutlich, dass in der Ratssitzung am 02.02.2006 ein Konzept zur
Ferien-Schwimmförderung nicht beschlossen sondern die Anträge lediglich zur
weiteren Beratung in den Sportausschuss überwiesen wurden. Im Vorgriff auf
diese Beratung hat die Verwaltung einige Vorarbeiten geleistet und für die
Umsetzung des entwickelten Konzeptes vorsorglich einen Betrag von 10 T€ in den
Haushalt 2006 eingestellt. Er bittet die Verwaltung zu beauftragen, dass
entwickelte Konzept umzusetzen und in den diesjährigen Sommerferien eine
weitere Schwimmförderung anzubieten. Der
Vorsitzende des Sportausschusses, Beigeordneter Meißner, lässt daraufhin
über folgenden Beschlussvorschlag abstimmen: „Der
Sportausschuss nimmt das von der Verwaltung zur Ferien-Schwimmförderung
entwickelte Konzept zustimmend zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt, in
den diesjährigen Sommerferien einen weiteren Anlauf zu starten. Nach
Möglichkeit sollen in der 30./31. Kalenderwoche, jew. Montag-Freitag 10.00 –
11.00 Uhr bzw. 11.00 – 12.00 Uhr, insgesamt vier Anfänger-Schwimmkurse im
Freibad Hagen stattfinden. Die Teilnehmerzahl je Kurs wird auf max. 12 Kinder
beschränkt. Über
die gemachten Erfahrung/Ergebnisse ist der Sportausschuss in seiner nächsten
Sitzung zu informieren.“ Beschluss: Der
Sportausschuss fasst einen entsprechenden Beschluss. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 7 Nein-Stimmen: 0 Enthaltungen: 0 |
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