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Beratungsinhalt: Ratsfrau
DR. SPALLEK macht
deutlich, die kulturelle Vielfalt Lüneburgs, gerade auch auf dem Gebiet der
Museumslandschaft müsse im Interesse der Stadt gezielt herausgestellt werden.
Die umfangreiche Stellungnahme der Verwaltung bestätige die CDU-Fraktion in
ihrem Anliegen, denn sie lege durchaus die Grundlagen für die Einführung eines
Museumspasses dar. Einzelne Schritte seien schon mit der Einführung von
Kombitickets für zwei oder drei Museen in diese Richtung gemacht worden.
Insgesamt sei das Angebot der verschiedenen Rabattmodelle jedoch recht
unübersichtlich. Ziel eines Museumspasses sei ein gemeinsames Auftreten der
Museen zur Förderung und Verstärkung des Besucherinteresses und die Entwicklung
familienfreundlicher Angebotspakete. Ein Museumspass wäre der Schlüssel zu
allen Lüneburger Museen und mache den Zugang zu anderen Einrichtungen
schmackhaft. Zusätzlich würde er Lüneburgs Positionierung als Reiseziel stärken
und die Touristen länger an die Stadt binden. In anderen Städten hätte sich
bereits gezeigt, dass die Einführung von Museumspässen durchaus auch für größere
Regionen machbar und praktikabel sei, was auf eine spätere Ausweitung des
Passes auf die Metropolregion Hamburg hoffen ließe. Die Abrechnung und
technische Umsetzbarkeit dürfte im heutigen Computerzeitalter keine unlösbaren
Probleme mehr aufwerfen. Es wäre wünschenswert, wenn die Einführung eines
Museumspasses im Rahmen der anstehenden Verhandlungen über ein neues Konzept
für das Museum für das Fürstentum Lüneburg mit aufgegriffen würde.
Oberbürgermeister Mädge habe laut einem Zitat in der Landeszeitung ohnehin
angekündigt, dass angesichts der Bewerbung Lüneburgs zur Einstufung als
Weltkulturerbe langfristig eine engere Zusammenarbeit der Museen angestrebt
werde. Mit einem Museumspass könnten die Museen voneinander profitieren. Bürgermeister
FISCHER entgegnet,
die Forderung der CDU-Fraktion sei nicht neu und schon 1995 in einer
Vereinbarung mit den Trägern der Museen niedergelegt worden. Das Thema sei auch
im Kultur- und Partnerschaftsausschuss schon mehrfach angesprochen worden. In Gesprächen
mit den Beteiligten habe sich jedoch gezeigt, dass eine Umsetzung momentan
nicht realisierbar sei. Derzeit bestehe eine Kooperation unter einzelnen Museen
soweit diese von den Einzelnen gewünscht sei. Man könne den Trägern der Museen
aber nicht gegen ihren Willen einen gemeinsamen Museumspass aufzwingen. Hier
sei noch einiges an Wegbereitung durch Verwaltung und Politik gefragt. Für die
Lebensqualität in der Stadt sei ein vielfältiges, attraktives Kulturangebot
ungemein wichtig, auch um Touristen anzuziehen, daher müssten allgemein die
Angebotsstrukturen überprüft und nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht werden.
Die Thematik sollte detailliert im Kultur- und Partnerschaftsausschuss diskutiert
werden. Beigeordneter
LÖB stimmt Frau Dr.
Spallek zu, dass ein Museumspass für Lüneburg eine Notwendigkeit sei, um zu dem
Kulturangebot anderer Städte konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem locke man damit
mehr Menschen in Museen, die sie sich ansonsten möglicherweise nicht ansehen
würden. Der Museumspass könnte eventuell auch bei der dringend notwendigen
Neuordnung der Museumslandschaft in Lüneburg helfen. Heutzutage müssten Museen
ein moderneres Konzept vorweisen, um neben dem riesigen Angebot der Vergnügungsindustrie
bestehen zu können. Dazu gehörten u.a. Erlebnisangebote wie Ganztagsaufenthalte
mit speziellen Themenschwerpunkten, aber auch angegliederte Shops und
Gastronomie. Lüneburg habe Museen mit besonderen und einzigartigen
Ausstellungsstücken, die es im Interesse der Stadt vorteilhaft zu präsentieren
und vermarkten gelte. Das funktioniere aber nur mit einem umfassenden Konzept,
in das alle Museen einbezogen werden müssten. Die Stadt finanziere die Museen
in nicht unerheblichem Ausmaß mit, deshalb könne sie sehr wohl auf die
Vorstände einwirken und auf eine Kooperation untereinander drängen. Es sei
klar, dass das nicht von heute auf morgen realisierbar sei, aber die Stadt
müsse diesen Prozess in Gang setzen und unterstützen. Bürgermeisterin
SCHELLMANN findet
einen Museumspass grundsätzlich gut und er sollte langfristig auch eingeführt
werden. Momentan gehe es aber vorrangig darum, die Museumslandschaft in
Lüneburg neu aufzustellen und zu etablieren, was sich als sehr heikel und
schwierig erweise. Dieser Prozess sollte zunächst erfolgreich abgeschlossen
werden. Zur Zeit sei das Konkurrenzverhältnis der Träger untereinander äußerst
problematisch. Diese Situation müsse vorerst dringend verändert werden, danach
halte auch sie die Einführung eines Museumspasses für sehr sinnvoll. Oberbürgermeister
MÄDGE stellt klar,
ein Großteil der Lüneburger Museen müsse zunächst einmal auf einen modernen
Standard gebracht werden, um sie für Besucher überhaupt wieder attraktiv zu
machen. Die finanzielle Ausstattung der Museen sei zwar nicht groß, er meine
aber, dass man damit mit entsprechendem Engagement und Kreativität
Verbesserungen umsetzen und die Qualität der Angebote erhöhen könne. Zunächst
sollte man sich auf die Inhalte einer Neukonzeption konzentrieren und wenn dies
erfolgreich abgeschlossen sei, wäre die Einführung eines Museumspasses in der
Tat sinnvoll. Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg und er bitte den Rat
dafür um Unterstützung, ggf. auch durch die Bereitstellung finanzieller
Zuschüsse. Derzeit könne man einen für alle Museen geltenden Pass nicht guten
Gewissens zu einem relativ hohen Preis anbieten, da eben viele Lüneburger
Museen modernen Ansprüchen momentan nicht mehr gerecht würden. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss: Der
Antrag wird zur weiteren Beratung in den Kultur- und Partnerschaftsausschuss
überwiesen. (41) |
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