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Auszug - Einführung eines Museumspasses für die Stadt Lüneburg (Antrag der CDU-Fraktion vom 07.11.05)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 6.5
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 24.11.2005    
Zeit: 17:00 - 19:55 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/1768/05 Einführung eines Museumspasses für die Stadt Lüneburg (Antrag der CDU-Fraktion vom 07.11.05)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der CDU-Fraktion
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Fachbereich 4 - Kultur
Bearbeiter/-in: Plett, Anke   
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsfrau DR. SPALLEK macht deutlich, die kulturelle Vielfalt Lüneburgs, gerade auch auf dem Gebiet der Museumslandschaft müsse im Interesse der Stadt gezielt herausgestellt werden. Die umfangreiche Stellungnahme der Verwaltung bestätige die CDU-Fraktion in ihrem Anliegen, denn sie lege durchaus die Grundlagen für die Einführung eines Museumspasses dar. Einzelne Schritte seien schon mit der Einführung von Kombitickets für zwei oder drei Museen in diese Richtung gemacht worden. Insgesamt sei das Angebot der verschiedenen Rabattmodelle jedoch recht unübersichtlich. Ziel eines Museumspasses sei ein gemeinsames Auftreten der Museen zur Förderung und Verstärkung des Besucherinteresses und die Entwicklung familienfreundlicher Angebotspakete. Ein Museumspass wäre der Schlüssel zu allen Lüneburger Museen und mache den Zugang zu anderen Einrichtungen schmackhaft. Zusätzlich würde er Lüneburgs Positionierung als Reiseziel stärken und die Touristen länger an die Stadt binden. In anderen Städten hätte sich bereits gezeigt, dass die Einführung von Museumspässen durchaus auch für größere Regionen machbar und praktikabel sei, was auf eine spätere Ausweitung des Passes auf die Metropolregion Hamburg hoffen ließe. Die Abrechnung und technische Umsetzbarkeit dürfte im heutigen Computerzeitalter keine unlösbaren Probleme mehr aufwerfen. Es wäre wünschenswert, wenn die Einführung eines Museumspasses im Rahmen der anstehenden Verhandlungen über ein neues Konzept für das Museum für das Fürstentum Lüneburg mit aufgegriffen würde. Oberbürgermeister Mädge habe laut einem Zitat in der Landeszeitung ohnehin angekündigt, dass angesichts der Bewerbung Lüneburgs zur Einstufung als Weltkulturerbe langfristig eine engere Zusammenarbeit der Museen angestrebt werde. Mit einem Museumspass könnten die Museen voneinander profitieren.

 

Bürgermeister FISCHER entgegnet, die Forderung der CDU-Fraktion sei nicht neu und schon 1995 in einer Vereinbarung mit den Trägern der Museen niedergelegt worden. Das Thema sei auch im Kultur- und Partnerschaftsausschuss schon mehrfach angesprochen worden. In Gesprächen mit den Beteiligten habe sich jedoch gezeigt, dass eine Umsetzung momentan nicht realisierbar sei. Derzeit bestehe eine Kooperation unter einzelnen Museen soweit diese von den Einzelnen gewünscht sei. Man könne den Trägern der Museen aber nicht gegen ihren Willen einen gemeinsamen Museumspass aufzwingen. Hier sei noch einiges an Wegbereitung durch Verwaltung und Politik gefragt. Für die Lebensqualität in der Stadt sei ein vielfältiges, attraktives Kulturangebot ungemein wichtig, auch um Touristen anzuziehen, daher müssten allgemein die Angebotsstrukturen überprüft und nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht werden. Die Thematik sollte detailliert im Kultur- und Partnerschaftsausschuss diskutiert werden.

 

Beigeordneter LÖB stimmt Frau Dr. Spallek zu, dass ein Museumspass für Lüneburg eine Notwendigkeit sei, um zu dem Kulturangebot anderer Städte konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem locke man damit mehr Menschen in Museen, die sie sich ansonsten möglicherweise nicht ansehen würden. Der Museumspass könnte eventuell auch bei der dringend notwendigen Neuordnung der Museumslandschaft in Lüneburg helfen. Heutzutage müssten Museen ein moderneres Konzept vorweisen, um neben dem riesigen Angebot der Vergnügungsindustrie bestehen zu können. Dazu gehörten u.a. Erlebnisangebote wie Ganztagsaufenthalte mit speziellen Themenschwerpunkten, aber auch angegliederte Shops und Gastronomie. Lüneburg habe Museen mit besonderen und einzigartigen Ausstellungsstücken, die es im Interesse der Stadt vorteilhaft zu präsentieren und vermarkten gelte. Das funktioniere aber nur mit einem umfassenden Konzept, in das alle Museen einbezogen werden müssten. Die Stadt finanziere die Museen in nicht unerheblichem Ausmaß mit, deshalb könne sie sehr wohl auf die Vorstände einwirken und auf eine Kooperation untereinander drängen. Es sei klar, dass das nicht von heute auf morgen realisierbar sei, aber die Stadt müsse diesen Prozess in Gang setzen und unterstützen.

 

Bürgermeisterin SCHELLMANN findet einen Museumspass grundsätzlich gut und er sollte langfristig auch eingeführt werden. Momentan gehe es aber vorrangig darum, die Museumslandschaft in Lüneburg neu aufzustellen und zu etablieren, was sich als sehr heikel und schwierig erweise. Dieser Prozess sollte zunächst erfolgreich abgeschlossen werden. Zur Zeit sei das Konkurrenzverhältnis der Träger untereinander äußerst problematisch. Diese Situation müsse vorerst dringend verändert werden, danach halte auch sie die Einführung eines Museumspasses für sehr sinnvoll.

 

Oberbürgermeister MÄDGE stellt klar, ein Großteil der Lüneburger Museen müsse zunächst einmal auf einen modernen Standard gebracht werden, um sie für Besucher überhaupt wieder attraktiv zu machen. Die finanzielle Ausstattung der Museen sei zwar nicht groß, er meine aber, dass man damit mit entsprechendem Engagement und Kreativität Verbesserungen umsetzen und die Qualität der Angebote erhöhen könne. Zunächst sollte man sich auf die Inhalte einer Neukonzeption konzentrieren und wenn dies erfolgreich abgeschlossen sei, wäre die Einführung eines Museumspasses in der Tat sinnvoll. Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg und er bitte den Rat dafür um Unterstützung, ggf. auch durch die Bereitstellung finanzieller Zuschüsse. Derzeit könne man einen für alle Museen geltenden Pass nicht guten Gewissens zu einem relativ hohen Preis anbieten, da eben viele Lüneburger Museen modernen Ansprüchen momentan nicht mehr gerecht würden.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss:

 

Der Antrag wird zur weiteren Beratung in den Kultur- und Partnerschaftsausschuss überwiesen.

 

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