Bürgerinformationssystem
![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beratungsinhalt: Herr VOIGTS,
stellvertretender Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft,
berichtet, seit 1996 seien in der Stadt Lüneburg ca. 55 ha Gewerbeflächen
genutzt, nachgenutzt oder auch verdichtet worden. Rund 1.000 zusätzliche Firmen
hätten sich in diesem Zeitraum in Lüneburg angesiedelt. Z.Zt. seien noch etwa
26 ha an Flächen in öffentlichem und privatem Eigentum für Gewerbeansiedlungen
verfügbar. Dies sei aus Sicht der Wirtschaftsförderung für eine langfristige
Planung nicht ausreichend. Soweit die Anfragen nach Flächen in der Stadt
Lüneburg nicht bedient werden könnten, werde versucht, die Betriebe in die
Randgemeinden zu vermitteln. Herr VOIGTS erläutert ausführlich die
Entwicklungszahlen der einzelnen Flächen (siehe Anlage). Beigeordneter
SRUGIS lobt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für ihre sehr eindrucksvolle
Bilanz, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die Stichpunkte
Globalisierung, Metropolregion und Wettbewerb der Regionen inzwischen auch ein
verändertes Standortverhalten der Unternehmen kennzeichneten. Es sei wichtig,
sich im Rahmen der Standortanalyse regelmäßig über den Stand der Gewerbeflächen
zu informieren. Die Gewerbeflächen seien fast die einzige Möglichkeit einer
Kommune, wirtschaftspolitisch aktiv zu werden. Der relative Rückgang des
produzierenden Gewerbes in Lüneburg werde durch den Anstieg des
dienstleistenden Gewerbes deutlich überkompensiert. Dies bedeute im Ergebnis
eine positive Beschäftigungsentwicklung. Nicht allein die Flächenanalyse sei
jedoch wichtig, künftig werde auch eine Ausbildungsanalyse nötig sein, aus der
sich die Ausbildungspotentiale der Region ablesen lassen. Das gehöre zur
Imagebildung der Stadt. Es müsse alles zur Verbesserung der wirtschaftlichen
Situation der Region getan werden, damit die Menschen hier Arbeit hätten. Beigeordneter
ALTHUSMANN betrachtet die vorgelegten Zahlen nicht als
Erfolgsbilanz. Die hochgesteckten Ziele der Gruppe SPD / F.D.P. zur Schaffung
von Arbeitsplätzen seien nicht einmal zur Hälfte erfüllt worden. Die Region
Lüneburg sei im Vergleich zum Jahr 1998 um 9 Plätze nach hinten gefallen und
habe besonders in der Wirtschaftskraft Einbußen erlitten. Lüneburg liege mit
einer Arbeitslosenquote von knapp 12% deutlich über dem Landesdurchschnitt von
etwa 9%. Hier müssten dringend Lösungen gefunden werden. Von einem Aufschwung
könne nicht die Rede sein. Viele Firmen des produzierenden Gewerbes in der
Stadt hätten in letzter Zeit Arbeitsplätze abgebaut. Das habe nicht nur mit der
schlechten Konjunktur zu tun, sondern liege auch an der fehlenden Infrastruktur
in der Region. Er appelliert an die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die
notwendige zukunftsweisende Verkehrspolitik nicht zu blockieren. Es müsse an
den Kernkompetenzen der Region gearbeitet, der Dienstleistungssektor weiter
ausgebaut und weitere Unternehmen in Lüneburg angesiedelt werden. Die
CDU-Fraktion sei zu einer parteiübergreifenden, wirtschaftsfördernden Politik
zum Wohle der Bürger in Lüneburg bereit. Ratsherr
REINECKE erklärt, der Grund für die Anfrage seien die von der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen geäußerten Zweifel gewesen, ob weitere Gewerbeflächen in Lüneburg
benötigt würden. Dies sei deutlich geworden. Es gehe dabei keineswegs um
Eigenlob, sicher sei einiges noch verbesserungswürdig. Man dürfe aber neben den
noch bestehenden Schwierigkeiten die vielen positiven Seiten und Erfolge nicht
außer Acht lassen oder herunterspielen, denn Motivation entstehe aus einem
Gefühl der Stärke und wenn sich alle gemeinsam für ein Ziel einsetzten, werde
das der Wirtschaftsförderung mehr nützen, als die Situation schlecht zu reden. Bürgermeister
INSELMANN ergänzt, von den ehemaligen Zonenrandgebieten könne neben der Stadt
Wolfsburg einzig Lüneburg eine positive Wirtschaftsbilanz aufweisen. Das
Problem liege an der ungleich höheren Förderkulisse in den neuen Bundesländern,
die einen fairen Wettbewerb der Regionen ausschließe. Zu bedenken sei auch,
dass die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Lüneburg seit 1990 um rd. 25.000
Einwohner angewachsen sei. Im Vergleich zu anderen Regionen sei Lüneburg also
gut, auch wenn es noch einiges zu verbessern gäbe. Ein Schwerpunkt der
Wirtschaftsförderung müsse in den nächsten Jahren auf die Unterstützung des
produzierenden Gewerbes gelegt werden. Die Stärken des Standorts seien jedoch
insgesamt eindrucksvoll und sollten betont werden. (Berichtigte Fassung, s.
Genehmigung der Niederschrift im Rat am 31.10.02) Ratsherr
MEIHSIES vermisst bei der Wirtschaftsförderung der Stadt eine klare Bedarfsanalyse
für die Ausweisung von Gewerbegebieten. Wichtig sei auch eine Kooperation der
Stadt mit den Randgemeinden auf diesem Gebiet. Der Bau von Autobahnen sei
jedoch keinesfalls die Lösung für die Wirtschaftsprobleme in der Region. Der
Rationalisierungsdruck, dem die Unternehmen im internationalen Wettbewerb
ausgesetzt seien, mache auch die Politik vor Ort hilflos, weil sie nicht so
schnell reagieren und adäquate Lösungen anbieten könne. Ob eine Steigerung der
Kaufkraft vor dem Hintergrund stagnierender Löhne möglich und ob sie überhaupt
sinnvoll wäre, ziehe er in Zweifel. Das Niedersächsische Institut für
Wirtschaftsförderung (NIW) habe ein Programm ausgearbeitet, das bereits in den
Gremien vorgestellt worden sei. Es sollte als Arbeitsgrundlage genutzt und
entsprechend umgesetzt werden. Bürgermeisterin
SCHELLMANN weist darauf hin, dass die Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen gegen die Ausweisung des Bilmer Bergs für Gewerbe gestimmt hätten. Die
Stadt müsse Vorsorgepolitik betreiben und besonders im produzierenden Gewerbe
neue Arbeitsplätze schaffen. Durch den Zusammenbruch der Kirch-Gruppe seien
sehr viele Arbeitsplätze verloren gegangen und besonders die Frauen seien in
einer besonders schwierigen Situation, wenn es darum gehe, einen Arbeitsplatz
zu finden. Es müsse nach kreativen und innovativen Lösungen gesucht werden. Ergebnis: Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt die
Antwort der Verwaltung zur Kenntnis. (22W) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |