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Auszug - Ausbau des "Alten Hafens" an der Ilmenau (Antrag der Gruppe SPD/FDP vom 05.01.05, eingegangen am 11.01.05)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 7.1
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Fr, 18.02.2005    
Zeit: 17:00 - 19:40 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/1394/05 Ausbau des "Alten Hafens" an der Ilmenau (Antrag der Gruppe SPD/FDP vom 05.01.05, eingegangen am 11.01.05)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der Gruppe SPD / FDP
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Bereich 31 - Umwelt
Bearbeiter/-in: Plett, Anke  Fachbereich 6 - Stadtentwicklung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Der Antrag wird gemeinsam mit dem Antrag zu TOP 7

 

Der Antrag wird gemeinsam mit dem Antrag zu TOP 7.2 „Machbarkeitsstudie: Sportboothafen im Wasserviertel“ (VO/1396/05) beraten.

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr BURGDORFF erläutert den Antrag. Der Bereich an der Ilmenau rund um den „Alten Kran“ sei städtebaulich besonders wertvoll und malerisch. Bis in die 50er Jahre hätten dort noch Boote angelegt und das Gebiet belebt. Der Hafen sei inzwischen mit seinem kläglich niedrigen Wasserstand, Sandbänken und gelegentlichen Verschmutzungen leider in keiner besonders guten Verfassung mehr, deshalb sollte jetzt eine städtebauliche und touristische Aufwertung erfolgen, um das Areal noch attraktiver für Lüneburgs Einwohner und Besucher zu machen. Das hätte mit Sicherheit positive wirtschaftliche Auswirkungen für die umliegende Gastronomie und auf die gesamte Innenstadt. Es gehe nicht darum, hier einen „Yachthafen“ einzurichten, sondern ihn für kleine und mittlere Freizeit- und Sportboote wieder befahrbar zu machen. Dies könnte im Rahmen der Sanierung des Wasserviertels mit geplant werden. Die Finanzierung müsse nicht aus städtischen Mitteln erfolgen, sondern könnte eventuell von privaten Investoren übernommen oder mit staatlicher Förderung unterstützt werden. Für die Angelegenheit bestehe kein Zeitdruck, er sehe hier aber mittelfristig Chancen für die Stadt, die man nicht verpassen sollte.

 

Ratsherr WOLTER macht deutlich, dass auch die CDU-Fraktion prinzipiell hinter den Anträgen stehe. Er weise jedoch darauf hin, dass in die Beratung im Fachausschuss Überlegungen zu den möglichen Umweltbelastungen und Folgekosten einfließen müssten. Dies beinhalte beispielsweise den Bau von Toiletten, Instandhaltung von Bootsstegen, Vorhalten von Strom und Wasser, Besetzung der Ilmenauschleusen, Ausbaggern des Hafens und des Lösegrabens sowie Entsorgung des schadstoffbelasteten Hafenschlicks. Es sei ebenfalls zu bedenken, dass die Ilmenau von Hoopte bis Lüneburg nur von Booten mit sehr geringem Tiefgang und nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 7 km/h befahren werden dürfe. Nach Meinung von Fachleuten sei die Ilmenau eine Sackgasse und für Sportboote unattraktiv. Zudem wäre bei einer Steigerung des Bootsverkehrs der nicht unerhebliche Eingriff in die Natur zu berücksichtigen. Diese Überlegungen sollten in jedem Fall in die Machbarkeitsstudie einbezogen werden. Vorab müsse jedoch unbedingt die Rentabilität eines solchen Vorhabens geprüft werden. Hierzu sollte die Stadt sich mit den Yachtclubs in Tespe und Hamburg in Verbindung setzen, um sich einen Überblick über den Bedarf zu verschaffen. Dies könnte auch durch die vorläufige Einrichtung von ca. 10 Anlegeplätzen an der Bastion beim LRC ermittelt werden.

 

Ratsherr REINECKE entgegnet, es gehe hier zunächst nur um Überlegungen, wie die touristische Attraktivität der Stadt im Zusammenhang mit der Sanierung des Wasserviertels gesteigert werden könne. Dazu bedürfe es noch vieler Beratungen, in welche die genannten Fragen sicherlich mit einbezogen werden müssten. Es sei damit aber erst mal hauptsächlich um eine Idee und einen Merkposten für die Zukunft gegangen, den man langfristig in die weiteren Stadtplanungen mit einbeziehen sollte.

 

Beigeordneter LÖB freut sich, dass die CDU-Fraktion hier den Umweltschutz so hoch bewerte, das sei ein Schritt in die richtige Richtung. Der ALA habe hier eine sehr gute Idee zur Verbesserung des Stadtbildes vorgelegt, die man auf jeden Fall auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüfen sollte. Der Rat sollte guten Ideen von Bürgerinnen und Bürgern öfter eine Chance geben und ihre Machbarkeit prüfen. Sollte sich am Ende herausstellen, dass sie nicht realisierbar seien, habe man zumindest bewiesen, dass man gewillt sei, die Einwohner ernsthaft in die Gestaltung ihrer Stadt mit einzubeziehen.

 

Stadtbaurätin GUNDERMANN berichtet, die Sanierung des Wasserviertels habe sich leider auf Grund von Geldmangel bisher verzögert. Im Jahr 2000 habe eine sehr engagierte Bürgerbeteiligung mit Ideen zur Sanierung stattgefunden, die sich nicht einseitig auf das Wasser und den Hafen konzentriert, sondern auch das Leben in den Gebäuden drumherum einbezogen hätten. Im Jahr 2001 habe die Stadt sich an einem bundesweiten Wettbewerb zum Leben in urbanen Räumen beteiligt und mit ihrem Beitrag mit dem Titel „Der alte Hafen“ sogar einen Preis gewonnen. Seitdem warte man jährlich auf die Zuweisung der staatlichen Fördermittel für das Sanierungsgebiet Wasserviertel, um beginnen zu können, bisher leider erfolglos. Auch für dieses Jahr gebe es wieder keine Mittel. Erst wenn eine Zusage für die notwendigen Gelder vorliege, könnten entsprechende städtebauliche Ideen für das gesamte Gebiet entwickelt werden. Erst danach könne in technische Überlegungen eingestiegen werden. Wichtig sei daher zunächst, sich gemeinsam zu bemühen, in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen zu werden.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss:

 

Der Antrag wird in den Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung überwiesen, da seine Verwirklichung eine fachliche und sachliche Überprüfung und ggf. die Bereitstellung von Mitteln erfordert.

 

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