Bürgerinformationssystem
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Der
Antrag wird gemeinsam mit dem Antrag zu TOP 7.2 „Machbarkeitsstudie:
Sportboothafen im Wasserviertel“ (VO/1396/05) beraten. Beratungsinhalt: Ratsherr
BURGDORFF erläutert
den Antrag. Der Bereich an der Ilmenau rund um den „Alten Kran“ sei
städtebaulich besonders wertvoll und malerisch. Bis in die 50er Jahre hätten
dort noch Boote angelegt und das Gebiet belebt. Der Hafen sei inzwischen mit
seinem kläglich niedrigen Wasserstand, Sandbänken und gelegentlichen
Verschmutzungen leider in keiner besonders guten Verfassung mehr, deshalb
sollte jetzt eine städtebauliche und touristische Aufwertung erfolgen, um das
Areal noch attraktiver für Lüneburgs Einwohner und Besucher zu machen. Das
hätte mit Sicherheit positive wirtschaftliche Auswirkungen für die umliegende
Gastronomie und auf die gesamte Innenstadt. Es gehe nicht darum, hier einen
„Yachthafen“ einzurichten, sondern ihn für kleine und mittlere Freizeit- und
Sportboote wieder befahrbar zu machen. Dies könnte im Rahmen der Sanierung des
Wasserviertels mit geplant werden. Die Finanzierung müsse nicht aus städtischen
Mitteln erfolgen, sondern könnte eventuell von privaten Investoren übernommen
oder mit staatlicher Förderung unterstützt werden. Für die Angelegenheit
bestehe kein Zeitdruck, er sehe hier aber mittelfristig Chancen für die Stadt,
die man nicht verpassen sollte. Ratsherr
WOLTER macht
deutlich, dass auch die CDU-Fraktion prinzipiell hinter den Anträgen stehe. Er
weise jedoch darauf hin, dass in die Beratung im Fachausschuss Überlegungen zu
den möglichen Umweltbelastungen und Folgekosten einfließen müssten. Dies
beinhalte beispielsweise den Bau von Toiletten, Instandhaltung von Bootsstegen,
Vorhalten von Strom und Wasser, Besetzung der Ilmenauschleusen, Ausbaggern des
Hafens und des Lösegrabens sowie Entsorgung des schadstoffbelasteten
Hafenschlicks. Es sei ebenfalls zu bedenken, dass die Ilmenau von Hoopte bis
Lüneburg nur von Booten mit sehr geringem Tiefgang und nur mit einer
Höchstgeschwindigkeit von 7 km/h befahren werden dürfe. Nach Meinung von
Fachleuten sei die Ilmenau eine Sackgasse und für Sportboote unattraktiv. Zudem
wäre bei einer Steigerung des Bootsverkehrs der nicht unerhebliche Eingriff in
die Natur zu berücksichtigen. Diese Überlegungen sollten in jedem Fall in die
Machbarkeitsstudie einbezogen werden. Vorab müsse jedoch unbedingt die
Rentabilität eines solchen Vorhabens geprüft werden. Hierzu sollte die Stadt
sich mit den Yachtclubs in Tespe und Hamburg in Verbindung setzen, um sich
einen Überblick über den Bedarf zu verschaffen. Dies könnte auch durch die
vorläufige Einrichtung von ca. 10 Anlegeplätzen an der Bastion beim LRC
ermittelt werden. Ratsherr
REINECKE entgegnet,
es gehe hier zunächst nur um Überlegungen, wie die touristische Attraktivität
der Stadt im Zusammenhang mit der Sanierung des Wasserviertels gesteigert
werden könne. Dazu bedürfe es noch vieler Beratungen, in welche die genannten
Fragen sicherlich mit einbezogen werden müssten. Es sei damit aber erst mal
hauptsächlich um eine Idee und einen Merkposten für die Zukunft gegangen, den
man langfristig in die weiteren Stadtplanungen mit einbeziehen sollte. Beigeordneter
LÖB freut sich,
dass die CDU-Fraktion hier den Umweltschutz so hoch bewerte, das sei ein
Schritt in die richtige Richtung. Der ALA habe hier eine sehr gute Idee zur
Verbesserung des Stadtbildes vorgelegt, die man auf jeden Fall auf ihre
Umsetzbarkeit hin überprüfen sollte. Der Rat sollte guten Ideen von Bürgerinnen
und Bürgern öfter eine Chance geben und ihre Machbarkeit prüfen. Sollte sich am
Ende herausstellen, dass sie nicht realisierbar seien, habe man zumindest
bewiesen, dass man gewillt sei, die Einwohner ernsthaft in die Gestaltung ihrer
Stadt mit einzubeziehen. Stadtbaurätin
GUNDERMANN
berichtet, die Sanierung des Wasserviertels habe sich leider auf Grund von
Geldmangel bisher verzögert. Im Jahr 2000 habe eine sehr engagierte
Bürgerbeteiligung mit Ideen zur Sanierung stattgefunden, die sich nicht
einseitig auf das Wasser und den Hafen konzentriert, sondern auch das Leben in
den Gebäuden drumherum einbezogen hätten. Im Jahr 2001 habe die Stadt sich an
einem bundesweiten Wettbewerb zum Leben in urbanen Räumen beteiligt und mit
ihrem Beitrag mit dem Titel „Der alte Hafen“ sogar einen Preis gewonnen.
Seitdem warte man jährlich auf die Zuweisung der staatlichen Fördermittel für
das Sanierungsgebiet Wasserviertel, um beginnen zu können, bisher leider
erfolglos. Auch für dieses Jahr gebe es wieder keine Mittel. Erst wenn eine
Zusage für die notwendigen Gelder vorliege, könnten entsprechende
städtebauliche Ideen für das gesamte Gebiet entwickelt werden. Erst danach
könne in technische Überlegungen eingestiegen werden. Wichtig sei daher
zunächst, sich gemeinsam zu bemühen, in das Städtebauförderungsprogramm
aufgenommen zu werden. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss: Der
Antrag wird in den Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung überwiesen, da
seine Verwirklichung eine fachliche und sachliche Überprüfung und ggf. die
Bereitstellung von Mitteln erfordert. (06) |
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