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Auszug - Sprachförderung für Kinder im Kindergarten gezielt verstärken, Chancengleichheit in der Bildung umsetzen (Antrag der Gruppe SPD / FDP vom 29.10.04, eingegangen am 03.11.04)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 6.2
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 20.01.2005    
Zeit: 17:00 - 20:30 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/1282/04 Sprachförderung für Kinder im Kindergarten gezielt verstärken, Chancengleichheit in der Bildung umsetzen (Antrag der Gruppe SPD / FDP vom 29.10.04, eingegangen am 03.11.04)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der Gruppe SPD / FDP
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:Bereich 41 - Schulen, Kultur, Sport
Bearbeiter/-in: Plett, Anke  Bereich 56 - Kindertagesbetreuung und Jugendhilfeverbund
   Fachbereich 4 - Kultur
   Alter Fachbereich 5 - Jugend und Soziales
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr MAECK erläutert den Antrag der Gruppe SPD/FDP entsprechend der ausführlichen Begründung im Antragstext. Kinder, die mit Sprachdefiziten eingeschult würden, seien nachweislich die häufigsten „Schulversager“. Daher müssten solche Defizite frühzeitig bereits im Kindergarten festgestellt und dagegen mit gezielter Sprachförderung vorgegangen werden, um allen Kindern möglichst gleiche Bildungschancen zu ermöglichen. Die Einzelheiten der Sprachförderung sollten im Jugendhilfeausschuss besprochen werden.

 

Beigeordneter DR. SCHARF stimmt dem Antrag grundsätzlich zu, vermisst darin aber einen Hinweis auf das umfassende Programm der CDU-Landesregierung zur Weiterentwicklung von Schule und Erziehung, in dem dieser Gedanke längst aufgegriffen und umgesetzt wurde. Der Antrag müsse als Ergänzung zu dem Landesprogramm gesehen werden.

 

Ratsherr SOLDAN ergänzt, gute Sprachkompetenzen seien nicht nur ein wichtiger Baustein zur Erhöhung der Bildungschancen, sondern grundlegende Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe. Der Zeitraum, in dem Kinder die Sprache am leichtesten erlernten, liege vor dem 6. Lebensjahr, deshalb müsse bereits im Kindergarten spielerische Sprachförderung für alle Kinder betrieben werden. Gut wäre eine entsprechende Ausbildung der Erzieherinnen auf Hochschulniveau. Leider liege diese aber in Deutschland weit hinter dem internationalen Standard zurück. In diesem gesellschaftlich wichtigen Bereich müssten deutlich höhere Investitionen vorgenommen werden. Niedersachsen sei eins der ersten Bundesländer, die Sprachförderung in einem gewissen Maße unterstützten, der immense Bedarf lasse sich mit den zur Verfügung stehenden Mittel aber leider nicht decken. Die Gruppe SPD/FDP wolle mit dem Antrag erreichen, dass in Lüneburg alle Kinder gefördert werden könnten.

 

Ratsherr NOWAK unterstützt den Antrag. Die Landesregierung habe schon eine Menge auf diesem Gebiet getan, aber leider nicht genug. Erschreckend sei, dass auch viele deutsche Kinder die Sprachförderung nötig hätten. Man sollte sich bei der Diskussion aber im klaren sein, dass für eine sinnvolle Förderung aller Lüneburger Kinder, die einen solchen Bedarf hätten, zwei Vollzeitkräfte notwendig seien. Wenn der Antrag irgendeinen Sinn haben solle, müssten die Mittel dafür konsequent im Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

 

Stadtdirektor KOCH weist auf die Problematik der Kinder und Familien mit Migrationshintergrund hin. Einige der Kinder seien schon über das Kindergartenalter hinaus und könnten auch von ihren Eltern oft nur wenig Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache erwarten. Das Zuwanderungsgesetz schreibe neuerdings zwar für Migrantinnen und Migranten den Zugang zu Sprachförderangeboten vor, jedoch gelte das nur für Erwachsene. Die Sprachförderung ihrer Kinder werde in dem Gesetz nicht berücksichtigt und somit vom Bund auf Länder und Gemeinden abgewälzt. Es müsse auf diesem Gebiet daher dringend etwas unternommen werden.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss:

 

Der Antrag wird in den Jugendhilfeausschuss überwiesen, da seine Verwirklichung eine fachliche und sachliche Überprüfung und ggf. die Bereitstellung von Mitteln erfordert.

 

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