Bürgerinformationssystem

Auszug - Sinnvolle städtebauliche Entwicklung auf dem Postamtgelände Neue Sülze (Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 9.1
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 04.10.2004    
Zeit: 15:00 - 17:50 Anlass: Sitzung
Raum: Hauptschule Kaltenmoor
Ort: Graf-Schenk-von-Stauffenberg-Str. 1, 21337 Lüneburg
VO/1213/04 Sinnvolle städtebauliche Entwicklung auf dem Postamtgelände Neue Sülze (Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage d. Fraktion Bünd. 90/Die Grünen
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann  berichtet über die Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22.09.2004 (s. Anlage I). Die Anfrage war Gegenstand der Beratung in der Sitzung des Rates vom 30.09.2004. Die Verwaltung hat hierzu ergänzend zur heutigen Sitzung einen umfangreichen Sachstandsbericht gefertigt (Anlage II) und ist zusätzlich auf die Zielvorstellung für die Planung eingegangen.

 

Stadtbaurätin Gundermann erläutert den Sachstandsbericht und geht ausführlich auf die Zielvorstellungen ein.

 

Bürgermeisterin Schellmann hält es für eine Voraussetzung der Entwicklung dieser Flächen, dass die Post mit ihrer jetzigen Nutzung anderweitig untergebracht werden kann. Sie interessiert, ob seitens der Post eine entsprechende Planung schon unterbreitet wurde.

 

Stadtbaurätin Gundermann führt aus, dass die Post einen Überblick darüber habe, welche Sparten der Post welchen Flächenbedarf derzeit haben und wie sich das Ganze bei deiner Verkleinerung entwickeln soll.

 

Eine detaillierte, auch räumlich zu sehende Trennung der einzelnen Sparten ist vorgesehen. Eine weitergehende Planung und Konzeptentwicklung über Standorte und Größe der einzelnen Sparten wird seitens der Post jedoch erst dann erfolgen, wenn sich Verhandlungen mit einem Investor konkretisieren würden. Erst wenn neue Standorte gefunden wurden, wird die Post ihr Gelände veräußern. Suchen wird sie neues Gelände jedoch erst, wenn sich Verhandlungen mit einem Investor konkretisieren.

Insofern dreht sich die weitere Entwicklung derzeit im Kreis.

 

Bürgermeisterin Schellmann teilt den Eindruck, dass man sich derzeit in einem sehr hypothetisch theoretischen Stand der weitergehenden Planung und Vorgehensweise befindet.

 

Beigeordneter Dr. Scharf  teilt diese Ansicht so nicht. Er geht schon davon aus, dass über kurz oder lang die Post diesen Standort aufgeben wird. Als Vision hält er es für überlegenswert, auch eine andere städtebauliche Entwicklung in Erwägung zu ziehen. Er könne sich vorstellen, an dieser Stelle eine Museumslandschaft entstehen zu lassen. Durch räumliche Zusammenlegung von Museen könnte auch eine Zentralisierung der Verwaltung erreicht werden. Hausmeister könnten eingespart werden.

Städtebaulich würde er eine solche Entwicklung für interessant halten. Inwieweit sich dies finanziell realisieren lasse, stehe dabei zunächst auf einem anderen Blatt.

 

Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass sich dies visionär betrachtet realisieren ließe, wenn das Postgebäude abgebrochen werden würde und Neukauf in einem dort zu erstellenden Neubau untergebracht werden könnte. Die Halle, in der sich Neukauf derzeit befindet, steht unter Denkmalschutz. Eine museale Nutzung würde in eine solche Blockbebauung hineinpassen.

 

Ratsfrau Leeck dankt der Verwaltung im Namen ihrer Fraktion für die umfassenden Ausführungen zu dieser Thematik. Ihrer Fraktion ging es bei der Anfrage vorrangig darum, rechtzeitig an Informationen über den derzeitigen Sachstand zu gelangen. Skeptisch wäre sie, wenn beispielsweise eine große Supermarktkette zusätzlich sich dort ansiedeln wollte.

Wichtig erscheint ihr bei einem Umzug der Post, dass diese gut zu erreichen sein und eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen vorgesehen wird. Die Stadt sollte die Post bei der Standortsuche insofern unterstützen.

 

Stadtbaurätin Gundermann  erinnert daran, dass schon Investoren auch bei der Stadt vorgesprochen haben Dazu gehörte vor Jahren auch ECE, dass eine Verkaufsfläche von 20.000 – 25.000 m² plante. Verdeutlicht wurde diesen Investoren, dass dererlei Größenordnung, zumal noch mit innenstadtrelevanten Sortiment, von der Verwaltung nicht mitgetragen wird. Dies zeigt aber auch auf, wohin die Vorstellungen von Investoren hinsichtlich der Größenordnung gehen.

 

Bürgermeisterin Schellmann schildert die vergleichsweise Situation in der Stadt Hameln. Dort besteht auch das Kaufhaus Hertie am Rande der Innenstadt und ist wegen mangelnder Akzeptanz an dieser Stelle von der Schließung bedroht. Für Lüneburg ist es deshalb wichtig, dass die vorliegende Studie eine entsprechende Ergänzung erfährt. Genannt werden müssen in diesem Zusammenhang auch die schlechten Erfahrungen, die man mit dem Projekt Vierorten gemacht habe. Für einen Balanceakt hält sie die Frage, wie gefährlich ein solches Projekt für die Innenstadt wäre. Deshalb ist eine genaue Prüfung auf der Grundlage einer ergänzenden Studie unablässig. Befürchtet werden muss, dass das „Kaufhaus Innenstadt“ dadurch aus der Balance gebracht werden könnte.  Politik und Verwaltung dürfen sich eine Entscheidung nicht leicht machen.

 

Stadtbaurätin Gundermann  erklärt ,dass das Gutachten vor 2 Jahren beauftragt wurde und seit ca. 1 ¼ Jahr vorliegt. Wichtig ist, dass man in einer solchen Entscheidung noch sensibler als bisher schon vorgeht. Der Bestand der Innenstadt darf durch ein solches Objekt nicht gefährdet werden.

 

Ratsherr Burgdorff unterstreicht die Aussagen von Bürgermeisterin Schellmann. Für wichtig würde er es erachten, dass an dieser Stelle der Faktor Wohnen gestärkt werde.

 

Ratsfrau Meins weist auf die derzeitige Wohnsituation der Bewohner an der Soltauer Straße hin. Bei all den Überlegungen sollte vorrangig auch die Wohnqualität der dort bereits wohnenden Menschen bei Betrachtung der sich bei einer Bebauung neu ergebenden Wohn- und Verkehrssituation Berücksichtigung finden (geändert laut Genehmigung der Niederschrift vom ABS am 15.11.04).

Auch sie spricht sich wie Ratsherr Burgdorff dafür aus, dass dem Faktor Wohnen ein höherer Stellenwert bei der Überplanung des Postgeländes zuteil werden sollte.

 

Beigeordneter Dörbaum stellt als Beratungsergebnis fest, dass es sich hier um ein städtebaulichen Prozess handelt, mit dem sehr sensibel umzugehen sein wird.

Die Frage, wie und was sich an dieser Stelle entwickeln kann, muss sehr sorgfältig geprüft werden. In der Erhaltungssituation hat die Innenstadt gegenüber dem, was für entwicklungsfähig gehalten werden kann, absolute Priorität.

Die Post muss sich auch selbst bemühen, einen ihren Serviceansprüchen gerecht werdenden Standort zu finden.

 

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt den von der Verwaltung vorgetragenen Sachverhalt zur Kenntnis und stimmt dem vom Ausschussvorsitzenden, Beigeordneter Dörbaum, vorstehend zusammengefassten Beratungsergebnis einvernehmlich zu.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:           

Nein-Stimmen:       

  Enthaltungen: 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 4 1 Stgn Anfr Grü OB Akt (32 KB) PDF-Dokument (11 KB)