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Auszug - Verwendung von Klimabäumen bei Nachpflanzungen  

 
 
Gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima, Grünflächen und Forsten (Dez. VI) und des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 10
Gremien: Ausschuss für Umwelt, Klima, Grünflächen und Forsten, Ausschuss für Mobilität, Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 12.03.2025    
Zeit: 16:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Ritterakademie
Ort: Am Graalwall 12, 21335 Lüneburg
VO/11604/24 Verwendung von Klimabäumen bei Nachpflanzungen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Uta Hesebeck
Federführend:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün Beteiligt:Bereich 74 - Grünplanung und Forsten
Bearbeiter/-in: Maison, Annika   
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Keuter, Bereichsleitung Grünplanung und Forsten, berichtet, dass in 2023 und 2024 insgesamt 226 Bäume gefällt worden seien. Diese würden alle nachgepflanzt werden. Die Bäume auf der Fällliste der AGL werden zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar gefällt, mit Ausnahmen für Verkehrssicherungsmaßnahmen und Bauvorhaben mit späterem Baubeginn. Der Gesamtbaumbestand betrage ungefähr 40.000 Bäume. Für die Nachpflanzungen in 2024 und 2025 seien 137 Bäume bestellt worden. Für die Nachpflanzungen bevorzuge die Stadt heimische Arten, ergänzt durch robuste, klimaangepasste Baumarten wie Zerreiche, Hopfenbuche, Zürgelbaum und Spitzahorn. Die Auswahl erfolge anhand der GALK-Straßenbaumliste, um eine Anpassung an das zukünftige Stadtklima zu gewährleisten.

Die Pflanzungen würden mit Dreibock gesichert, gegen Sonnenbrand geschützt (mittels Stammanstrich oder Schilfmatte), bei Bedarf werde ein Spezialsubstrat verwendet. Zudem werde der Einsatz von Wassersäcken, die über viele Stunden Wasser abgeben, an ausgewählten Standorten erprobt.

 

Der Ausschussvorsitzende, Ratsherr Gros, fragt, ob die Baumarten Elsbeere und Speierling für die Pflanzung im Stadtgebiet denkbar sind.

 

Ergänzung:

Der Speierling (Sorbus domestica) hat seine Hauptverbreitung in Süd- sowie Südosteuropa. In Deutschland kommt er im mittel-und süddeutschen Raum vor. Der Baum bevorzugt trockene bis mäßig frische Standorte und ist zukünftig auf ausgewählten Standorten im Stadtgebiet denkbar.

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) kommt im mitteldeutschen sowie im nordostdeutschen Raum vor, fehlt jedoch in der nordwestdeutschen Tiefebene. Die Art ist langsam wachsend und empfindlich gegen Frühfröste. Trotzdem gilt die Elsbeere als „Klimabaumart“ und ist daher zukünftig auf ausgewählten Flächen im Stadtgebiet denkbar.

 

Aufgrund ihrer Wuchseigenschaften sind Speierling und Elsbeere nur nicht im direkten Straßenseitenraum geeignet.

 

Beide Arten sind nicht Teil des Ursprunggebietes Nordwestdeutsches Tiefland. Bei einer Pflanzung im Außenbereich/freier Landschaftrde daher die Untere Naturschutzbehörde (UNB) mit einbezogen werden. Darüber hinaus befinden sich sowohl Elsbeere als auch Speierling auf der Gehölzliste für Ersatzbepflanzungen in der aktuellen Gehölzschutzsatzung. Somit werden sie auch für die Verwendung in Privatgärten empfohlen, sofern der Standort passt.

 


 

Die Informationen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 10_Klimabäume_12.03.2025 (1341 KB)