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Auszug - Umsetzung "Saisonales Gestaltungskonzept" aus Resiliente Innenstädte - Winterbeleuchtung für die Lüneburger Innenstadt  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 13
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 19.08.2024    
Zeit: 14:00 - 17:04 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/11409/24 Umsetzung "Saisonales Gestaltungskonzept" aus Resiliente Innenstädte - Winterbeleuchtung für die Lüneburger Innenstadt
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Kubisch, Finn
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:01N Nachhaltige Stadtentwicklung
Bearbeiter/-in: Kubisch, Finn  Bereich 63 - Bauaufsicht, Denkmalpflege
   Bereich 72 - Straßen- und Brückenbau, Geodaten
   Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Müller, Leitung Stabsstelle Digitalisierung und Smart City und Herr Bruns, Mitarbeiter der Stabsstelle Strategische Innenstadtentwicklung, stellen ein saisonales Gestaltungskonzept vor und zeigen Konzeptvorschläge der MK Illumination. Die für die Wintersaison 2024/25 geplanten Elemente würden sich demnach in Lichtschlauchmotive, die an Laternenmasten angebracht werden sollen und eine illuminierte Salzsau unterteilen. Die Salzsau solle an die kürzlich von „Round Table“ der Hansestadt Lüneburg gestiftete Sau oder an die hölzerne Sau am Spielplatz in der Oberen Ohlingerstraße angelehnt sein und eine Größe von etwa 150 x 120 x 100 cm aufweisen. Die Lichtschlauchmotive sollten in Anlehnung an die drei im Stadtbild vertretenen Giebelarten „Schneckengiebel“, „Treppengiebel“ und „Spitzgiebel“ gestaltet werden und an bis zu 35 Laternenmasten montiert werden. Die Umsetzung sei für die Jahre 2024 bis 2026 geplant, bei Gesamtkosten von 220.000 €, wobei eine Förderung von 60 % angestrebt werde. Die Gestaltungsvorschläge der MK Illumination sind hierbei nicht Teil des Konzepts. 

 

Ratsherr Gros dankt für die Präsentation und fragt nach der Position des Arbeitskreisesneburger Altstadt sowie nach der Möglichkeit, ausschließlich eine Weihnachtsbeleuchtung zu installieren.

 

Herr Müller erklärt, dass die NBank eine saisonale Nutzung vorschreibe und dass auch andere Städte ähnliche, sinnvolle Konzepte umgesetzt hätten. Der Arbeitskreisneburger Altstadt stehe dem Konzept grundsätzlich positiv gegenüber. Die konkrete Anzahl der zu installierenden Elemente sei noch in Abstimmung, da dies von den eingehenden Angeboten abhänge. Zudem solle die Sichtbarkeit der Salzsau erhöht werden.

 

Ratsherr Kohlstedt äert seine Kritik am Vorschlag und betont, dass er nicht zur mittelalterlich geprägten Stadt passe. Die Giebel seien beliebig und austauschbar.

 

Ratsherr Blanck zieht insgesamt eine positive Bilanz für die Wiederbelebung der Innenstadt, kritisiert jedoch die Idee, Blumenmotive im Frühling oder Sommer zu integrieren. Er regt an, die Konzepte auch auf andere religiöse Feiertage, wie Ramadan und Zuckerfest, auszurichten.

 

Herr Müller merkt an, dass bisher lediglich ein Bezug zu den Jahreszeiten geplant gewesen sei und Überlegungen zu religiösen Feiertagen bislang nicht berücksichtigt wurden.

 

Ratsfrau Lotze schließt sich den Bedenken von Ratsherr Kohlstedt an und bemängelt, dass Giebelmonumente vor Giebelhäusern unpassend seien. Stattdessen sollten die echten Giebel hervorgehoben werden. Sie regt an, verzaubernde und natürlich wirkende Gestaltungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Lediglich die Blumenkugeln, wie sie in anderen Städten zu sehen seien, könnten gut aussehen. Die Salzsau sei zu klein und es solle überlegt werden, ob nicht Hirsche gezeigt werden könnten.

 

Herr Müller betont, dass die geplante Giebelbeleuchtung nicht die echten Giebel verdrängen solle. Es habe in den letzten Jahren Versuche gegeben, die Giebel wieder stärker in Szene zu setzen, was jedoch schwierig gewesen sei und auch in Zukunft weiterverfolgt werde. Die gezeigten Entwürfe seien als Vorschläge zu verstehen.

 

Ratsherr Grimm erkundigt sich, in welchem Umfang die Laternen durch die Avacon umgebaut werden müssten, wie das City-Marketing dazu stehe und wie die konkrete Finanzierung aussehe.

 

Herr Müller erläutert, dass aufgrund der unterschiedlichen Laternen drei statische Halterungen erforderlich seien. Für die Stromversorgung werde ein Stecker angebracht. Die Gesamtkosten von 220.000 € umfassten die Anschaffungskosten, während Folgekosten für Lagerung, Strom sowie Auf- und Abbau hinzukämen. Diese Folgekosten würden deutlich unter den 60.000 € pro Jahr liegen. Zudem werde ein Förderantrag mit einer Förderquote von 60 % angestrebt.

 

Ratsherr Pols erinnert daran, dass die Giebel früher im Licht erstrahlten. Aufgrund von Eigentümerwechseln habe dies jedoch nachgelassen, obwohl der Handel weiterhin dahinterstehe. Er fragt, warum diese Praxis aufgegeben wurde.

 

Herr Müller betont, dass die saisonale Beleuchtung als Ergänzung geplant sei und nicht dazu führe, dass weniger Giebel beleuchtet würden.

 

Auf Nachfrage von Ratsherr Kohlstedt bestätigt Herr Müller, dass die Folgekosten auch das Anbringen und Lagern der Beleuchtungselemente umfassen.

 

Auf Anregen von Ratsherr Kohlstedt wird Herr Müller juristisch prüfen lassen, ob MK Illumination sich bei der Vergabe bewerben dürfe.

 

Herr Meyer erläutert, dass die Stadt in der Vergangenheit zunehmend dunkler geworden sei. Der Marktplatz werde nur noch beleuchtet, weil sowohl die Stadt als auch das Amtsgericht hierfür finanziell aufkämen. Das Rathaus werde lediglich während der Weihnachtszeit durch Spenden erleuchtet, und die Michaelis Kirche bleibe gänzlich unbeleuchtet. Als Notmaßnahmen würden beleuchtete Bäume aufgestellt, doch dies sei mittlerweile in der aktuellen Form nicht mehr gewünscht. Seit nunmehr zehn Jahren werde an der Planung einer Weihnachtsbeleuchtung gearbeitet. Die Statik sei von der Luna und der Avacon geprüft worden. Die Giebel der Stadt seien ein Alleinstellungsmerkmal, das Atmosphäre schaffe. Allerdings gestalte sich die Installation von Überspannungen über die Straßen aufgrund statischer Herausforderungen, Eigentumsverhältnissen und versicherungstechnischen Fragen als schwierig. Besonders betone er die Bedeutung eines Selfie-Points, der in anderen Städten bereits vorhanden sei und oft bei der Planung von Restaurants berücksichtigt werde. Er empfiehlt, der Vorlage zuzustimmen.

 

Ratsfrau John schließt sich Herrn Meyer an, weist jedoch auf die Herausforderungen bei der Finanzierung hin. Sie betont, dass solche Beleuchtungsprojekte gerade für junge Menschen von Bedeutung seien.

 

Der Ausschussvorsitzende, Ratsherr Schultz stimmt Herrn Meyer zu, dass Lüneburg beleuchtet werden solle. Er hebt hervor, dass Giebel in allen Hansestädten ein gemeinsames Merkmal seien, aber dennoch besonders für Lüneburg prägend. Allerdings werde er der Vorlage nicht zustimmen, da ihm die Kosten zu hoch erscheinen und die Finanzierung unklar sei.

 

Ratsfrau Dr. Dartenne unterstützt Herrn Meyer und betont, dass es sich Lüneburg nicht leisten könne, auf eine solche Investition zu verzichten. Sie sehe die Beleuchtung als eine sinnvolle Maßnahme, die durch Reklame auf Instagram die Stadt fördere. Eine beleuchtete Salzsau sei einzigartig für Lüneburg. Keine Investition zu tätigen, sei ihrer Meinung nach nicht zielführend.

 

Ratsherr Neumann unterstützt Herrn Meyer. Er unterstreicht, dass Touristen eine beleuchtete Stadt erwarten würden und dass eine dunkle Stadt unattraktiv sei. Das Vorhaben stelle eine Investition in die Innenstadt dar und sei zugleich Werbung für die Stadt.

 

Ratsherr Blank erklärt, dass städtische Beleuchtung nur in wirtschaftlich erfolgreichen Städten anzutreffen sei. Dies sei ein Indiz dafür, dass die Beleuchtung ein wichtiger Baustein sei. Nun sei die Gelegenheit, mit Hilfe der Förderung das Projekt zu realisieren. Es wäre fahrlässig, die Umsetzung zu verschieben und erst in wirtschaftlich schlechteren Zeiten anzugehen. Die Beleuchtung sei nicht nur ein „Nice-to-Have“, sondern eine notwendige Investition, die sich die Stadt leisten müsse.

 

Ratsherr Grimm spricht im Namen der FDP eine Empfehlung für das Projekt aus. Er sieht in der Beleuchtung eine sinnvolle Investition für die Kaufleute der Stadt, die so selbst steuern könnten, ob ausreichend Licht in der Stadt vorhanden sei. Besonders im Januar und Februar sei es in der Stadt zu dunkel. Er freut sich über die Zustimmung zum Projekt, obwohl er die hohen Kosten kritisch sehe.

 

Herr Meyer ergänzt abschließend, dass die Kosten im Vergleich zu anderen Städten gering seien. Es sei wichtig, sich zu präsentieren, und das Vorhaben diene nicht nur den Kaufleuten, sondern auch dem Tourismus und den Einwohnenden der Stadt.


Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung empfiehlt dem VA mehrheitlich, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Umsetzung der ersten Maßnahmenpakete in Form der giebelförmigen Lichtschlauchmotive und der illuminierten Salzsau von insgesamt 95.000,- € wird zugestimmt. Die angefügten bisherigen gestalterischen Überlegungen und Planungen liegen dem zugrunde.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 6

Nein-Stimmen: 3

  Enthaltungen: 1

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 13_Saisonales Gestaltungskonzept ABS, VA - V3_ (1657 KB)      
Anlage 2 2 Saisonales Gestaltungskonzept (1609 KB)