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Auszug - 81. Änderung des Flächennutzungsplanes der Hansestadt Lüneburg für den Teilbereich "Universitätsallee-Havemann" Aufstellungsbeschluss und Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 9
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 19.08.2024    
Zeit: 14:00 - 17:04 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/11370/24 81. Änderung des Flächennutzungsplanes der Hansestadt Lüneburg für den Teilbereich "Universitätsallee-Havemann"
Aufstellungsbeschluss und Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Frau Bauer
Federführend:Bereich 61 - Stadtplanung Bearbeiter/-in: Hauschild, Kristin
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Die Tagesordnungspunkte 9 und 10 werden zusammen beraten.

 

Herr Eberhard zeigt anhand der als Anlage beigefügten Präsentation, dass es sich um die Fläche zwischen der Universitätsallee, der Gaußstraße und der Virchowstraße handle.

 

Herr Braunholz, Architekt im Auftrag von Havemann & Söhne, erläutert den Konzeptentwurf anhand einer Präsentation und erklärt, dass es sich um einen Langzeitentwurf handle, wie das Gebiet weiterentwickelt werden könne. Aktuelle Besonderheiten seien die Nutzfahrzeugausstellung, die Werkstatt, der Edeka und der Getränkemarkt. Diese hätten langfristige Verträge und insbesondere der Edeka solle auf der Fläche umziehen und dort verbleiben. Derzeit bestünden zwei Bebauungspläne mit fast durchgängiger Gewerbenutzung. Langfristig sei eine Mischnutzung gewünscht, bei der im Erdgeschoss an leiseres Gewerbe vermietet werde und in den darüber liegenden Etagen ungefähr 110 Wohneinheiten entstünden. Das bereits bestehende Gewerbegebäude und das Wohngebäude im Süden sollten erhalten bleiben und das Parkhaus solle in einer weiteren Etage eine Kita erhalten.

 

Der Ausschussvorsitzende, Ratsherr Schultz, ergänzt, dass solche Konzepte in anderen Städten umgesetzt würden. Ergänzend würden durch die langfristige Planung noch Änderungen entstehen.

 

Ratsherr Blanck erklärt, dass der Entwurf gut und zeitgemäß sei. Berlin habe solche Konzepte bereits umgesetzt. Er fragt, was sich geändert habe, da ähnliche Konzepte früher eher abgelehnt worden seien.

 

Herr Eberhardt führt aus, dass in letzter Zeit sei die Nachfrage nach Aufstockungen gestiegen sei. In den vergangenen Jahren sind in diesem Bereich mehrere Beispiele entstanden.

 

Ratsherr Kohlstedt ergänzt, dass das Gebiet gut als Entwicklungsfläche für die Universität geeignet sei, er sich jedoch weniger als die geplanten 573 bzw. 700 Stellplätze wünsche und mehr in Richtung Universität erfolgen solle.

 

Herr Braunholz erläutert, dass Stellplätze während der Planung noch gesetzliche Pflicht gewesen seien. Zudem seien ebenerdige Parkplätze beliebter, was sich besonders im Gespräch mit Herrn Tschorn, dem Edeka-Betreiber, gezeigt habe. Durch die Gesetzesänderung könne nun über mehr Photovoltaik oder Grünflächen anstelle von einigen Parkplätzen nachgedacht werden.

 

Auf Nachfrage von Ratsfrau John berichtet Herr Braunholz, dass das bestehende Gebäude 3,5 Geschossig sei.

 

Auf Nachfrage von Ratsfrau John erklärt Herr Braunholz, dass die Anlieferung für den Edeka auf dem rechten Parkplatz oder vorne an der Seite zur Universitätsallee erfolgen soll.

 

Ratsherr Feldhaus schließt sich Ratsherrn Kohlstedt bezüglich der Parkplätze an. Ergänzend stellt er die Frage, wie viel Platz die Parkplätze benötigten und wie viel dies kosten würde. Besonders angesichts der Baukostenentwicklung sei eine Kosteneinsparung bei den Tiefgaragenstellplätzen sinnvoll. Weiterhin interessiere ihn, ob die oberirdischen Parkplätze für das Gewerbe und die unterirdischen für die Wohnenden vorgesehen seien.

 

Herr Braunholz führt aus, dass beides möglich sei, aber die Planung noch nicht so konkret wäre. Die Gewerbetreibenden wünschen möglichst viele ebenerdige Parkplätze. Aufgrund der Baukosten könne auch die Tiefgarage kleiner ausfallen. Für Nebenräume sei ein grundsätzlicher Keller notwendig. Ein wichtiges Kriterium sei die Qualität in diesem Bereich, wobei die Besucherparkplätze sehr variabel seien.

 

Ratsfrau Lotze fragt, wie wichtig der Bedarf der Universität sei. Auf dem LKH-Gelände solle studentisches Wohnen realisiert werden. Sie bittet um den aktuellen Status der Universität zu den Bauvorhaben. Zudem fragt sie, warum die Tankstelle bestehen bleiben solle.

 

Herr Braunholz erklärt, dass Langzeitmietverträge vorlägen und Herr Havemann aus dem Mobilitätsbereich komme. Möglich sei ein Konzept für eine E-Tankstelle oder eine generell konzeptionell freie Entwicklung. Derzeit würden keine Gespräche mit der Universität geführt, aber man sei langfristig an einer Zusammenarbeit interessiert.

 

Ratsfrau Lotze führt aus, dass 22 % der Fläche Bürofläche sein solle und fragt nach, ob der Markt nicht aktuell zu viel Bürofläche habe.

 

Herr Braunholz erklärt, die Tendenz liege eher bei Wohnraum, weshalb auch der Fokus darauf liege. Die vorherigen Projekte von Havemann & Söhne seien mehr Gewerbe und Büros gewesen. Gerade die geplante Begrünung koste viel Geld. Daher sei ein Gewerbeanteil für die Wirtschaftlichkeit erforderlich.

 

Ratsherr Pols schildert, dass ein Supermarkt Parkplätze benötige und es eher an Parkplätzen mangeln würde. Die geplanten Parkplätze müssten zudem breiter sein. Positiv sei, dass die Bauflucht eingehalten werde und eine Kita geplant sei. Als Hinweis äert er seine Sorge um den Durchgang zwischen den zwei Parkplätzen. Abends werde dort gefeiert, Graffiti gesprüht und generell Müll hinterlassen. Er fragt, wie das gestaltet werden solle.

 

Herr Braunholz erläutert, dass die Problematik eines solchen Durchgangs bedacht worden sei. Ein großes Oberlicht mit gleichmäßiger Beleuchtung, das abendliche Abschließen oder andere Sicherheitstechnik sowie ein Sicherheitsdienst seien mögliche Maßnahmen. Er betont, dass der überdachte Weg schütze und eine praktische Verbindung zwischen den Parkplätzen schaffe, wodurch mehr Personen vor Ort einkaufen würden.

 

Ratsherr Grimm sieht die Parkplätze weniger kritisch und fragt, ob es einen konkreteren zeitlichen Ablauf gebe.

 

Herr Braunholz schildert, dass die aktuellen Mietverträge noch etwa 7 bis 10 Jahre liefen. Vor Ablauf dieser Verträge könne nichts geschehen. Die Zufriedenheit der aktuellen Mieter von Havemann & Söhne solle nicht beeinträchtigt werden.

 

Ratsherr Grimm fragt ergänzend, ob sich der Bauherr vorstellen kann, dass die Fläche von der Uni genutzt werde.

 

Herr Braunholz antwortet, dass Interesse daran bestehe, aber zunächst das Gebiet entwickelt werden müsste. Die Universität sei ein willkommener Baustein. Unklar ist, wie der Bedarf an Studentenwohnen in ein paar Jahren sein werden. Denkbar sei aber alles.

 

Herr Meyer, City-Management, erläutert, dass er durch das Projekt Hoffnung schöpfe. Lüneburg brauche so etwas, weil in der Vergangenheit zu wenig passiert sei. Die geplante Beteiligung der Mieter sei positiv. Er hebt dabei besonders die Kombination von Wohnen und Arbeiten, die Kita, die Entsiegelung von Flächen und den bezahlbareren Wohnraum positiv hervor. Insgesamt sei das Projekt sehr positiv, und er bedankt sich bei Herrn Havemann dafür. Besonders die gute Bilanz bei anderen Projekten sei ein Pluspunkt. Daher spricht er seine Unterstützung aus.

 

Ratsfrau Dr. Dartenne unterstützt das Anliegen von Frau Lotze zur Uninutzung und weist darauf hin, dass moderne Städte in Bezug auf Parkplätze anders aussehen sollten.

 

Ratsherr Grimm gibt die Empfehlung der FDP an die anderen Mitglieder des Verwaltungsausschusses weiter, dem Vorhaben zuzustimmen.

 

Ratsherr Gros spricht im Namen der Grünen ebenfalls eine Empfehlung aus.

 

Der Ausschussvorsitzende, Ratsherr Schultz, hebt die positiven Elemente aus internationalen Projekten hervor, insbesondere, dass weniger Beton verbaut und mehr Begrünung stattfinden solle. Auch die Kita auf dem Dach sei wie in Frankreich und New York eine innovative Lösung.


Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung empfiehlt dem VA einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Verwaltungsausschuss der Hansestadt Lüneburg beschließt:

 

  1. r den in der Anlage 1 dargestellten Bereich wird gemäß § 2 BauGB das Verfahren zur 81. Änderung des Flächennutzungsplanes der Hansestadt Lüneburg für den Teilbereich „Universitätsallee-Havemann eingeleitet. Der genaue Geltungsbereich ergibt sich aus dem zu diesem Beschluss gehörigen Plan.
  2. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB wird durch Bekanntmachung im Internet und Aushang im Bereich Stadtplanung durchgeführt. Die Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 BauGB wird parallel durchgeführt.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 10

Nein-Stimmen: 0

  Enthaltungen: 0

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 9 + 10_2024-08-19_Universitätallee_BP193+81Ä (3657 KB)