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Auszug - Information über Sprachkurse für Migranten in der Grone-Schule  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausländerbeirates
TOP: Ö 6
Gremium: Ausländerbeirat Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 13.09.2004    
Zeit: 17:00 - 20:20 Anlass: Sitzung
Raum: Moschee
Ort: Lüner Weg 27
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Frau WOLF berichtet, es bestehe bei den Anbietern und Teilnehmern von Deutschkursen für Ausländerinnen und Ausländer nach dem Inkrafttreten des neuen Zuwanderungsgesetzes Unsicherheit, welche Kriterien zu erfüllen seien, damit die angebotenen Kurse für die Teilnehmer zur Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis anerkennungsfähig sind. Die Grone-Schule biete in Lüneburg neuerdings kostenfreie Sprachkurse für Ausländerinnen und Ausländer an, die mit einer Art Diplom abschließen und so den Anschein erwecken, die Kriterien zu erfüllen. Daraufhin hätten viele Teilnehmer an den Deutschkursen, die im Glockenhaus von ehrenamtlichen Lehrerinnen erteilt werden, bereits zur Grone-Schule gewechselt. Auch für einen von der Handwerkskammer angebotenen Fortbildungskurs für ausländische Frauen hätten sich aus der Situation bereits Probleme und Unsicherheiten ergeben. Das Infoblatt der Grone-Schule gebe sie als Anlage zu Protokoll.

 

Frau ROOS stellt das Problem aus Sicht der Volkshochschule dar. Um kostendeckend arbeiten zu können, müssten die Kurse mindestens 25 Teilnehmer haben, bevor sie kostenlos angeboten werden könnten, im Schnitt seien es jedoch meist nur 10 – 15 Teilnehmer, darum berechne die VHS 1 € pro Stunde und Teilnehmer. Man habe zudem die Erfahrung gemacht, dass die Teilnehmer in kostenfreien Kursen sehr viel unregelmäßiger erschienen. Die VHS habe beim Bundesamt finanzielle Förderung für zwei Kurse beantragt. Diese würde jedoch nur gewährt, wenn eine Mindestteilnehmerzahl bestimmte, recht strikte Kriterien erfülle. Dies sei für den jetzigen Anfängerkurs nicht erreicht worden, da dort von den 13 Interessenten nur 4 die Kriterien erfüllten. Das städtische Sozialamt sende Migrantinnen und Migranten aber jetzt erstaunlicherweise offenbar zur Grone-Schule, bzw. verteile in seinen Räumen deren Informationsblätter.

 

Stadtdirektor KOCH weist darauf hin, dass der Fachbereich Jugend und Soziales wettbewerbsneutral sei und weder den einen noch den anderen Anbieter bevorzugen dürfe. Dort würden sicherlich ebenso auch Kurshefte der VHS ausgelegt und man könne der Grone-Schule nicht untersagen, ebenfalls Kursinformationen dort auszulegen. Einen Eigenanteil von 1 € pro Stunde an den Kursen halte er aber auch für sinnvoll und zumutbar, um die Disziplin der Teilnehmer zu fördern. Er werde die Angelegenheit, von der er noch nicht gehört habe, mit dem Fachbereichsleiter besprechen. Ob die Deutschkurse, die bisher im Glockenhaus angeboten würden, die Kriterien der Verordnungen zum Zuwanderergesetz erfüllen werden, sei noch nicht klar. Er sei aber der festen Überzeugung, dass dieses ehrenamtliche Engagement weiterhin vonnöten sein werde, da es genügend Migrantinnen und Migranten gebe, welche die geforderten Voraussetzungen für die vom Gesetz vorgeschriebenen und vom Bund finanzierten Kurse nicht erfüllten und weiterhin auf die ehrenamtliche Hilfe angewiesen seien.

 

Der Ausländerbeirat nimmt Kenntnis

 

Der Ausländerbeirat nimmt Kenntnis.