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Beratungsinhalt: Der Ausländerbeirat besichtigt die Moschee und stellt Fragen an den Vorbeter, Herrn Ünsal, zu den religiösen Gepflogenheiten der muslimischen Gemeinschaft in Lüneburg, die nicht nur aus türkischen Mitgliedern besteht. Herr ÜNSAL berichtet mit Hilfe seines Dolmetschers, Herrn Erdogan, es hätten bereits einige Schulklassen die Moschee im Rahmen ihres Religionsunterrichtes besucht. Zudem gebe es in der Moschee neben wöchentlichen allgemeinen Religionskursen über den Islam auch eine Koranschule. Ratsherr
REINECKE spricht
die Terroranschläge fanatischer Islamisten der letzten Jahre an und möchte
wissen, wie die muslimische Gemeinschaft mit der Problematik umgehe, dass viele
Menschen in allen Anhängern des Islam eine potenzielle Gefahr sähen. Es habe
auch Fälle gegeben, in denen türkische Vorbeter in Moscheen in Deutschland sich
in problematischer Art und Weise geäußert hätten und so ein schlechtes Licht
auf den Islam geworfen hätten. Herr
ÜNSAL antwortet,
der Islam sei im Grunde eine friedliche Religion, die andere Religionen
respektiere. Der Koran untersage ausdrücklich, den Glauben mit terroristischen
Akten zu verbinden. Die Terroristen versteckten sich hinter dem Islam und
missbrauchten ihn für ihre Zwecke. Die Lüneburger Moschee gehöre einer
staatlichen türkischen Institution, welche den Text der Freitagsgebete
eindeutig vorschreibe. Die türkische Regierung unterstütze keine religiösen
Fanatiker. Die muslimische Gemeinschaft in Lüneburg versuche zudem, durch
Offenheit gegenüber interessierten Andersgläubigen und über gute Kontakte mit
den christlichen Kirchengemeinden vor Ort zu zeigen, dass vom Islam an sich
keine Gefahr ausgehe. Frau
HOLSTE spricht an,
dass türkische Mädchen teilweise schon in der Grundschule Kopftücher tragen
müssten und nicht am Sportunterricht teilnehmen dürften. Sie betrachte dies als
ausgrenzend für die Mädchen und gesundheitlich problematisch, was den
Sportunterricht angehe. Sie fragt, ob der Vorbeter eine Möglichkeit sehe,
entsprechend auf die Eltern der Mädchen einzuwirken. Herr
ÜNSAL erklärt,
eigentlich sei es üblich, dass die Mädchen sich erst ab der Pubertät bedecken.
Es gebe aber kulturelle Unterschiede und einige besonders streng gläubige
Eltern versuchten, ihre Töchter möglichst früh daran zu gewöhnen, damit sie
sich später mit 13 Jahren nicht dagegen weigerten, denn das Tragen des
Kopftuches sei kein Zwang des Koran, sondern eine eigenständige Entscheidung
der Frauen. Stadtdirektor
KOCH begrüßt die
Offenheit der hiesigen muslimischen Gemeinde und ihre Bemühungen, wechselseitiges
Verständnis zwischen den verschiedenen Religionen zu vermitteln. Herr
ERDOGAN
unterstreicht die besondere Notwendigkeit von guter Bildung für die Kinder von
Migranten. Gebildete Menschen fänden meist zu einer aufgeklärteren Betrachtung
des eigenen Glaubens und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen
und damit würde auch das Ansehen des Islam in der westlichen Welt gesteigert. Frau
WOLF dankt den
Herren Ünsal und Erdogan im Namen des Ausländerbeirates für die Ein ladung
in die Moschee und die anregende Diskussion. Herr
ÜNSAL teilt mit,
dass am 02.10. und 03.10.04 in der Moschee Tag der offenen Tür sein werde, zu
dem alle herzlich eingeladen seien. Der
Ausländerbeirat nimmt Kenntnis. |
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