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Auszug - Bebauungsplan 179 "Ziegelkamp" Auslegungsbeschluss Beschluss über die förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 22.05.2023    
Zeit: 15:00 - 17:30 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/10643/23 Bebauungsplan 179 "Ziegelkamp"
Auslegungsbeschluss
Beschluss über die förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Frau Hölter
Federführend:Bereich 61 - Stadtplanung Bearbeiter/-in: Hauschild, Kristin
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann verortet anhand der als Anlage beigefügten Präsentation die Lage des Bebauungsplanes. Hierbei würde es sich um den ehemaligen Krümet-Markt an der Straße Am Schierbrunnen/Ecke Ziegelkamp handeln. Westlich benachbart liegen Schulungswerkstätten des TZH (Technologie-Zentrum der Handwerkskammer) und nördlich, südlich sowie östlich grenzen Wohngebäude an. Südlich liege zudem ein Parkplatz der BBS sowie weitere Schulgebäude.

Im Zuge der weiteren Planungen habe es einen Wechsel des Architekturbüros gegeben. Der jetzige Architekt, Herr Heitgerken, stellt anschließend die Planung vor. Die ursprüngliche Betonung der hervorspringenden Ecke Am Schierbrunnen / Ziegelkamp sei zugunsten von drei neuen Großumen zurückgenommen worden.nf bestehende Großume bleiben erhalten und drei tote bzw. kranke umessten gefällt werden. Dafür rden insgesamt nf neue Großume und einige kleinere Bäume und Gehölze neu gepflanzt.

Weiter erklärt Stadtbaurätin Gundermann, dass der Bebauungsplan und der Vorhaben- und Erschließungsplan die Umsetzung des Entwurfs sichern würden. Zulässig seien maximal vier Vollgeschosse plus Staffelgeschoss und eine Gebäudehöhe von maximal 46 m üNN (max. 17 m aufgrund der Geländehöhen). Technische Aufbauten (Fahrzeugüberfahrt, Wärmepumpen etc.) und PV-Anlagen dürften die festgesetzte Maximalhöhe maßvoll überschreiten, wenn sie ausreichend Abstand zur Attika halten. Die Dächer und Tiefgarage seien zu begrünen (15 cm Substrat für Hauptdächer und 80 cm für die TGA).

Der Gebietstyp würde in ein urbanes Gebiet (MU) geändert. Ein Mindestanteil von nicht störendem Gewerbe, z.B. Büros und Praxen oder ein kleiner Backwarenladen, ist für 20 % der Erdgeschossflächen gesichert. Die Gestaltung sei im Vorhaben- und Erschließungsplan geregelt und vor dem Satzungsbeschluss werde ein Durchführungsvertrag geschlossen.

Herr Heidgerken erläutert die Architektur der Gebäude. Es würde sich um zwei winkelförmige Gebäude mit großgigen Fenstern und Balkonen, die einen Innenhof umschließen, handeln. Die Dachbegrünung werde mit einer PV-Anlage kombiniert und glichst wenig sichtbar verbaut. Es solle eine gute Ausnutzung erzielt werden und das Dach als Wasserspeicher genutzt werden.

Ratsherr Pols erkundigt sich, ob die Bedenken zur Lärmbelastung durch die TZH ausgeräumt seien und ob, ein Gewerbegebiet nicht die bessere Alternative gewesen wäre. Außerdem sei in den Unterlagen geschrieben, dass das TZH „zunächst Bestandsschutz genieße.

Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass man das Wort zunächst streichen werde. Zudem berichtet sie, dass dieses Verfahren bereits einige Jahre laufe. Aufgrund der innerstädtischen, erschlossen Lage und der Möglichkeit viele Wohnungen auf wenig Fläche umzusetzen, wolle man dem Wunsch des Eigentümers nachkommen und Wohnbebauung ermöglichen. Um dennoch Dienstleistungen und Gewerbe in einem kleinen Maßstab zu ermöglichen, wurde der Anteil von 20 % aufgenommen.

Die lange Pause im Verfahren sei aufgrund der Lärmproblematik und der entsprechenden Untersuchungen zustande gekommen.

Herr Heidgerken ergänzt, dass man einige Gespräche mit der TZH zum Thema Lärm geführt habe.

Als Ergebnis der Gutachten werde man im 3. und 4. OG Lärmschutzvorbauten einplanen und einbauen. In den anderen Bereichen würden normale Schallschutzfenster und eine Lüftungsanlage ausreichen. Zudem gebe es keine Eigentums- sondern nur Mietwohnungen. Die Untersuchungen haben zudem ergeben, dass es keine bedenklichen Gerüche und Einflüsse gebe.

rgermeisterin John erkundigt sich nach der Anzahl und der Größe der Wohnungen.

Herr Heidgerken erklärt, dass 121 WE und 10 Gewerbeeinheiten entstehen. Mind. 30 % sollen als geförderter/mietpreisgebundener Wohnungsbau erstellt werden. Der gßte Anteil werde zwischen 50-60 m², aber einige Wohnungen auch größer. Der Durchschnitt liege bei 60/65 m² pro WE.

Ratsfrau Kabasci erkundigt sich, warum der KFZ Stellplatzschlüsselr geförderte Wohnungen bei 0,5 liege und woher die Diskrepanz zwischen 55 % und 65 % erneuerbarer Wärmeversorgung kommt.  

Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass die Erfahrungen im mietpreisgebundenen/geförderten Wohnungsbau so seien, dass nicht r jede Wohneinheit ein Stellplatz benötigt werde.

Herr Heidgerken erklärt, dass man die PV-Anlage mit einer Wärmepumpe kombinieren wolle, sodass die Wärmeversorgung zu 100 % regenerativ sei. Ein Fernwärmemodell werde parallel verfolgt. Hierzu liege noch kein Angebot vor.

Ratsherr Grimm erkundigt sich, ob die TZH here Anforderungen bei einem Umbau durch den Bebauungsplan haben nnte.

Herr Heidgerken erklärt, dass der Ist-Zustand und der geplante Zustand untersucht und berücksichtigt wurden. Derzeit sehe es so aus, als ob die Wohnungen kurz nach der TZH fertiggestellt würden.

Stadtbaurätin Gundermann ergänzt, dass die TZH unterschiedliche Vorhaben plane und die Einzelvorhaben einen unterschiedlichen Stand hätten. Für einige Vorhaben liege der Bauantrag schon vor. Am Ende des Jahres dürfe der Ausschuss in der TZH tagen und in diesem Zusammenhang würden die Maßnahmen vorgestellt werden.

Herr Eberhard erklärt, dass es eine Situation der gegenseitigen Rücksichtnahme sei.

Ratsherr Kohlstedt erkundigt sich nach dem Bau eines Spielplatzes und dem sozialen Wohnungsbau.


Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass es Spielgeräte im Innenhof geben werde. Der soziale/mietpreisgebundene Wohnungsbau werde im Durchführungsvertrag vereinbart (30 % der Bruttogeschossfläche).

Herr Heidgerken erklärt, dass eine höhere Anzahl angestrebt wird. Auf Nachfrage berichtet er, dass noch nicht feststeht, welche Größen die Sozialwohnungen haben werden.

Herr Kohlstedt bittet, auch größere Wohnungen für Familien umzusetzen.

Ratsherr Lühmann erkundigt sich nach der Barrierefreiheit und den Stellplätzen.

Herr Heidgerken erklärt, dass es einen autofreien Innenhof mit einem großen Spielplatz für große und kleine Kinder gebe. Alle Wohnungen würden barrierefrei nach den Vorschriften der Nds. Bauordnung hergestellt. Zudem seien 17 rollstuhlgerechte Wohnungen geplant. Jeder Stellplatz sei r E-Mobilität vorgerüstet und in der Tiefgarage seien große Fahrradstellplätze angeordnet.

rgermeisterin Lotze weist darauf hin, dass auf Seite 23 der Entwurfsunterlagen von 2/3 sozialem Wohnungsbau gesprochen werde.

Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass es ein Schreibfehler sei und man dies korrigieren werde.

Der Ausschussvorsitzende, Beigeordneter Jens-Peter Schultz, erkundigt sich nach dem weiteren Zeitablauf.

Stadtbaurätin erklärt, dass dies auf die Anzahl und Art der Anregungen ankomme. Die Auslegung werde mit dem nächsten Amtsblatt angekündigt.

Ratsherr Pols fragt, ob bereits vorbereitende Maßnahmen gemacht werden könnten oder ob die Baugenehmigung abgewartet werden müsste.

Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass es hier einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gebe. Die Entwürfe würden gleichzeitig entwickelt, sodass die Baugenehmigung oft kurz nach Satzungsbeschluss erteilt werden könnte.

 


Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung empfiehlt einstimmig folgenden Beschluss:

 

  1. Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 179 „Ziegelkamp“ mit Vorhaben- und Erschließungsplan und der Entwurf der Begründung wird beschlossen. Der genaue Geltungsbereich ergibt sich aus dem zu diesem Beschluss gehörigen Plan.

 

  1. Die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB ist durchzuführen. Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange werden parallel beteiligt.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 9

Nein-Stimmen: 0

  Enthaltungen: 0

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 7_ BPlan 179 Ziegelkamp ABS 2023-05-22 (2036 KB)