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Auszug - Einwohnerfragen  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 30.01.2023    
Zeit: 15:00 - 18:20 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

1)        Frau Britta Mundhenk stellt folgende Einwohnerfrage:

 

Meine Name ist Britta Mundhenk und meine Bürgeranfrage richtet sich an die Stadtverwaltung. Angesichts der Bebauungspläne für Wilschenbruch und dem zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsaufkommen wünschen sich viele Stadtteilbewohner ein stimmiges Verkehrskonzept. Ein Weg könnte meines Erachtens sein, dass die Amselbrücke ausschließlich dem Rad- und Fußngerverkehr vorbehalten ist.

Im Rahmen von vorübergehenden Sperrungen der Amselbrücke für Autofahrer aufgrund von Reparaturarbeiten haben wir festgestellt, dass sich die Verkehrslage deutlich beruhigte. Zum einen dadurch, dass die Strecke Amselbrücke - Spechtsweg - Pirolweg als häufig gewählte Abkürzung zwischen Willy-Brandt-Straße und Friedrich-Ebert-Brücke wegfiel, zum anderen weil die Kurzfahrten Richtung Rotes Feld durch den Umweg über den Pirolweg nicht mehr für Autofahrende attraktiv waren und stattdessen oft das Rad gewählt wurde.

Ein Zugang nach Wilschenbruch wäre für den KFZ-Verkehr über den Pirolweg und über die Wittenberger Bahn / Friedrich-Ebert-Brücke generell möglich. Zusätzlich könnte die Amselbrücke für Rettungsfahrzeuge und den öffentlichen Nahverkehr frei bleiben und müsste nicht für viel Geld neu gebaut werden.

Daher ist meine Frage: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit die Stadt Verkehrszählungen und Verkehrsversuche durchführt. Dies dient zur Klärung, ob der von den Wilschenbruchern gewünschte Vorschlag zielführend ist.

 

Frau Hesebeck, Fachbereichsleiterin 7, erklärt, dass die Anfrage thematisch besser im Mobilitätsausschuss platziert gewesen wäre. Zum baulichen Zustand der Amselbrücke erläutert sie, dass an den Betonpfeilern starke Risse vorhanden sind, die instand gesetzt werden müssen. Die Stahlträger seien durch vorhandenen Blattrost bereits in ihrem Querschnitt geschwächt. Eine Erneuerung der Brücke sei unumgänglich.

r den Brückenneubau und eine evtl. Verkehrsänderung wären viele Konfliktpotentiale voneinander abzuwägen. Die Straße „An der Soltauer Bahn“ sei eine Hauptradverkehrsroute von Nord nach Süd und befinde sich in Teilen nicht im Eigentum der Hansestadt Lüneburg, zudem sei ein unbeschrankter Bahnübergang vorhanden. Der Tunnel im „Amselweg“ sei durchfahrtsbeschränkt und der Einmündungsbereich auf der „Friedrich-Ebert-Brücke“re auch heute bereits zu Spitzenzeiten überlastet.

Eine Darstellung aller Konfliktbereiche in, aus und nach Wilschenbruch werde innerhalb der nächsten Monate im Mobilitätsausschuss vorgestellt.

 

2)        Eine weitere Einwohnerin stellt folgende Frage:

 

Angesichts der Bebauungspläne für Wilschenbruch und des zu erwartenden zusätzlichen Verkehrsaufkommens wünschen sich viele Stadtteilbewohner ein stimmiges Verkehrskonzept. Bereits beim derzeitigen Verkehrssaufkommen sind der Amselweg und der Pirolweg zu den Stoßzeiten für Radfahrer nicht sicher befahrbar, da sich Radfahrer und Autofahrer eine schmale unübersichtliche Fahrspur teilen, wodurch es regelmäßig zu gefährlichen Verkehrssituationen kommt, insbesondere wenn Autofahrer Radfahrer überholen bei Gegenverkehr.

Eine Umwandlung der Amselbrücke in eine reine Radfahrer- und Fußngerbrücke würde den Stadtteil Wilschenbruch vom motorisierten Durchgangsverkehr befreien und im Sinne der Leitbilder Radverkehrspolitik der Stadt Lüneburg den Umstieg auf das Fahrrad für die Anwohner erleichtern, die derzeit für kurze Wege in die Innenstadt das Auto vorziehen, weil ihnen der Weg mit dem Rad zu gefährlich ist. Zudem würde diese Lösung gegenüber einem Neubau der Amselbrücke erhebliche Kosten und Eingriffe in die Natur ersparen.

Der motorisierte Verkehrsfluss über den Spechtsweg und Pirolweg würde erheblich durch den Wegfall des Durchgangsverkehrs entlastet. Angesichts der zu Stoßzeiten schwierigen und unübersichtlichen Einbiegesituation auf die Friedrich-Ebert-Brücke könnte zudem ein Ausbau des Weges entlang der Soltauer Bahn / Olympic in eine Zufahrt mit getrennten Fahrstreifen für Autofahrer und Radfahrer einen Gefahr- und Stau-freien Autoverkehrsweg in den Wilschenbruch schaffen.

Daher ist meine Frage an die Stadtverwaltung:

Wie ist der Stand der Planung für einen Neubau der Amselbrücke und einen Ausbau des Weges entlang der Soltauer Bahn? Gibt es hierfür bereits konkrete Planungen und Beschlüsse hinsichtlich Ausführung und Zeitplan? Ist hierbei gegebenenfalls ein getrennter Verkehrsfluss von Auto- und Fahrradverkehr vorgesehen?“

 

Frau Hesebeck erklärt, dass der Neubau der Amselbrücke für 2025 vorgesehen sei. Bereits in 2023 habe man in der Finanzplanung 50.000 r Planungskosten vorgesehen und in 2025 für den Neubau 1,5 Mio. . Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen wurde diese Maßnahme kurz erläutert.

Der Ausbau der Straße „An der Soltauer Bahn“ seir 2022 in einem 1. Bauabschnitt (Eulenweg-Bahnübergang) in Höhe von 200.000 € bereits beschlossen und für einen 2. Bauabschnitt (Bahnübergang bis Olympic) für 2024 vorgesehen.

Ein getrennter Verkehrsfluss sei nicht vorgesehen.