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Auszug - Klima und Grün (KluG); Maßnahmen zur Klimaanpassung in urbanen und ruralen Räumen des Stadtgebietes  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima, Grünflächen und Forsten
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Klima, Grünflächen und Forsten Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 04.10.2022    
Zeit: 16:00 - 18:45 Anlass: Sitzung
Raum: Glockenhaus (Erdgeschoss)
Ort: Glockenstraße, 21335 Lüneburg
VO/10265/22 Klima und Grün (KluG); Maßnahmen zur Klimaanpassung in urbanen und ruralen Räumen des Stadtgebietes
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Constanze Keuter
Federführend:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün Bearbeiter/-in: Moser, Alexandra
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Hesebeck erklärt anhand der als Anlage beigefügten Präsentation, dass man entschieden habe, das Projekt „nepaten“ zu beenden. Für das Projekt „nepaten Baumpflanzaktion Pflanz deinen Baum“ wurden in den letzten zwei Jahren Stadt- und Waldbaumpaten gesucht. In mehreren Stadtteilen seien insgesamt über 140 Solitärbäume und auf einer Fläche bei Gut Wienebüttel mehrere tausend Setzlinge gepflanzt worden. Die zur Verfügung stehenden Baumstandorte werden auch zukünftig bepflanzt. Allerdings werde man diese Standorte mit städtischen umen, die aus der Baumpflanzliste der AGL generiert werden, bepflanzen. Weitere Standorte stünden nicht zur Verfügung. Bezugnehmend auf die Forsteinrichtung seien keine Neuanlagen von Waldflächen notwendig. Aufforstungen auf bestehenden Waldflächen werden auch zukünftig vorgenommen. Das neue Projekt laufe unter dem Namen „KluG Klima und Grün“.

 

Frau Hesebeck stellt die Finanzierung über den Klimafonds dar und erläutert, dass die Maßnahmen aus dem Landschaftsplan, aus dem Klimagutachten, aus dem FFH-Managementplan und der Forsteinrichtung hergeleitet werden sollen.

 

Frau Keuter erklärt, dass eine Maßnahme im urbanen Gebiet beispielsweise die Entsiegelung von nicht mehr notwendigen hochbordgeführten Radwegen darstellen würde. Anhand von Bildern zeigt sie dies beispielhaft am Radweg Lüner Weg Nord und dem Deutsch-Evern-Weg.

Um Klimamaßnahmen in ruralen Räumen durchzuführen, würde man anhand des Landschaftsplanes strukturarme Flächen ausfindig machen und dort lineare Saumstrukturen schaffen. Zudem sollen Blüh- und Gehölzstreifen oder Baumreihen die strukturarmen Raumflächen aufwerten. Dies müsse man ggf. über Pachtverträge regeln, indem Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden.

 

Herr Wittenburg 74-2 Forsten erläutert, dass zu den Maßnahmen in den Forsten die Aufforstung von Kalamitätsflächen und der Waldumbau in Bezug auf die aktuellen klimatischen Herausforderungen gehören würden. Anhand einer Karte stellt er das Aufforstungspotenzial dar und erklärt, dass man Pflanzungen nur auf Flächen, auf denen die natürliche Verjüngung ungewiss ist, durchführe. Zudem kündigt er eine geplante Eichelsaat an und lädt die Anwesenden zum Eichelsammeln am 21. und 22.10.2022 ein. Als Beispiel stellt er Böhmsholz vor, welche Fläche stark vom Sturm Zeynep getroffen wurde.

 

Frau Hesebeck erläutert die weitere Vorgehensweise und erklärt, dass noch in diesem Jahr 125.000 €r die erste Entsiegelung im Lüner Weg bereit stehen. Für das nächste Jahr stünden 200.000 €r die weiteren Entsiegelungs- sowie Aufforstungsmaßnahmen zur Verfügung. Zudem startet sie einen Spendenaufruf für das Projekt KluG.

 

Ratsherr Pols erkundigt sich, ob bereits mit den Landwirten über die Änderung von Pachtverträgen gesprochen wurde.

 

Frau Hesebeck erklärt, dass man darüber noch nicht gesprochen habe. Für dieses und nächstes Jahr seien erstmal Entsiegelungs- und Aufforstungsmaßnahmen geplant. Wenn Pachtverträge auslaufen, könne man mit den Landwirten ins Gespräch kommen. Es handle sich um einen Prozess, der Zeit brauche, um umgesetzt zu werden.

 

Ratsherr Grimm fragt, ob in diesem Jahr trotz Ratsbeschluss keine Maßnahmen umgesetzt werden.

 

Frau Hesebeck erklärt, dass es einen Ratsbeschluss über den Klimafonds gäbe. Das Projekt „nepaten“ sei eine Aktion von vielen aus dem Klimafonds. Klimafreundliche Maßnahmen würden auch in diesem Jahr mit anderen Projekten umgesetzt. Da jedoch keine freien Flächen mehr zur Verfügung stünden, wird das Projekt umgewandelt. Zudem erläutert sie, dass man nicht die Flächen, auf denen Bäume gefällt werden, nutzen könne, da die Stadt in diesem Falle ohnehin zu Ersatzpflanzungen verpflichtet sei.

 

Ratsherr Nehring erklärt, dass die Aktion „nepaten“ explizit im Ratsbeschluss genannt sei und seine Fraktion dies nicht so hinnehmen könne. Das Projekt müsse bis 2025 weitergeführt werden. Dieses Jahr habe man keine Maßnahmen umgesetzt.

 

Frau Hesebeck erklärt, dass durch die geplanten Entsiegelungsmaßnahmen viel mehr erreicht würde als in den vergangenen Jahren durch die Baumpflanzaktionen. Das Projekt würde lediglich um die Entsiegelungen erweitert werden und einen neuen Namen bekommen. Die Entsiegelung des Lüner Wegs würde noch in diesem Jahr vorbereitet werden. Ein neues Konzept und ein neuer Plan bräuchten Zeit.

 

Der Ausschussvorsitzende, Ratsherr Gros, regt an, dass man Frau Hesebeck freie Flächen mitteilen könne.

Frau Hesebeck ergänzt, dass augenscheinlich freie Flächen z.B. auch Ausgleichsflächen sind oder aufgrund von nicht sichtbaren Leitungen nicht bepflanzt werden können.

 

Auf Nachfrage von Frau Bendorf berichtet Frau Keuter, dass es noch ume, für welche Patenschaften übernommen werdennnen, gebe. Einige Bäume seien anonym gespendet worden, r die keine Patenschaft übernommen werden könne. Es stehen aber auf einigen Flächen Bäume zur Verfügung, welche ausschließlich die Hansestadt Lüneburg finanziert hat.

 

Herr Mitschke regt an, eine Steuerungsgruppe zu gründen, welche über den Einsatz der Gelder mitbestimmen solle. Zudem sollten auch Umweltverbände mit einbezogen werden. Er erinnert an das Projekt „Resiliente Innenstädte“. Hier sei ein Großteil der von den Verbänden vorgeschlagenen Projekte nicht umgesetzt worden. Der gleiche Fehler dürfe sich nicht wiederholen.

 

Stadtbaurätin Gundermann könnte sich vorstellen, dass ein Maßnahmenplan mit Herrn Mitschke und Herrn Wurm durchgesprochen wird. Außerdem würde man hierzu auch in den Haushaltsberatungen vortragen.

 

Ratsherr Pols fragt, ob es Gelder vom Land oder Bund gibt. Außerdem fragt er, ob r die Maßnahmen mehr Personal bei der AGL eingestellt werden muss. Die zusätzlichen Kosten müssten eben-falls dargestellt werden, wenn schon über Kosten berichtet wird.

 

Frau Hesebeck erklärt, dass es im Bereich Forsten immer Fördergelder einzuwerben gebe, unabhängig von unserem neuen Projekt KluG.

Die Maßnahmen aus KluG, die im Stadtgebiet umgesetzt werden, seien selbstverständlich mit einem höheren Pflegeaufwand für die AGL verbunden. Bei Personalkosten handelt es sich um konsumtive Maßnahmen, die bei den hier dargestellten investiven Kosten nicht aufgeführt werden.

 

Auf Nachfrage von Ratsfrau Raiher erklärt Frau Hesebeck, dass die Starkregenkarte vorliege. Die Schwerpunkte, die Probleme bereiten, würden jedoch nicht auf diesen Flächen liegen. Zudem erklärt Frau Hesebeck, dass die für die Entsiegelungsmaßnahmen ausgewählten Straßen nicht als Fahrradstraßen ausgewiesen würden. Eine Ausweisung als Fahrradstraße in 30 km/h Zonen sei nicht üblich.

 

Ratsherr Herzog bittet, dass bevorzugt Pflanzen mit einem ökologischen Nutzen ausgewählt werden.

 

Frau Hesebeck erläutert, dass dies natürlich auch oberste Priorität habe. Die Bäume sollen klimaresilient sein und gleichzeitig Biotope vernetzten.

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 7_Klima und Grün (4037 KB)