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Auszug - Mündlicher Sachstandsbericht und Perspektive zur Zukunftsstadt 2030+  

 
 
Sitzung des Begleitausschusses Zukunftsstadt
TOP: Ö 5
Gremium: Begleitausschuss Zukunftsstadt Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 22.09.2022    
Zeit: 16:00 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Reimann, Bereich 34, stellt anhand einer Präsentation, die im Ratsinformationssystem digital zu diesem TOP hinterlegt ist, eine Übersicht zum aktuellen Stand der 15 Zukunftsstadt-Experimente vor. Sechs Experimente sind bereits durchgeführt worden, 5 weitere Experimente befinden sich aktuell in der Umsetzung. Bei den abgeschlossenen Experimenten wird erläutert, wie diese weitergeführt werden (z.B. über ehrenamtliches Engagement oder Verstetigung in der Verwaltung).

Aus dem Experiment Jugendpartizipation wird ein Videoclip gezeigt, der zusammen mit der Stadtjugendpflege und Studierenden der Leuphana Universität erstellt wurde, um bei Jugendlichen für die Teilnahme an Kinder- und Jugendkonferenzen in den unterschiedlichen Stadtteilen zu werben.

Frau Purschwitz, Bereich 34, stellt die verschiedenen Beiträge zur Öffentlichkeitsarbeit aus den vergangenen Monaten vor. Hierzu zählen die regelmäßige Sonderseite in der Landeszeitung, vielfältige Beiträge auf Social Media, z.B. über Instagram und Facebook und Veranstaltungsankündigungen in der Presse. Frau Purschwitz hebt hervor, dass das Zukunftsstadtprojekt zunehmend Anfragen von interessierten Wissenschaftler:innen und Fachleuten aus dem In- und Ausland erhält, z.B. hat eine Delegation japanischer Stadtplaner kürzlich das Projekt besucht.

Ratsherr von Nordheim merkt an, dass die Experimente besser in den städtischen Gremien kommuniziert werden müssen, um die Bekanntheit zu fördern und das Verständnis für die Sinnhaftigkeit zu erhöhen. Stadtrat Moßmann erklärt, dass zukünftig noch deutlicher zu den Experimenten kommuniziert wird. Insbesondere bei der temporären Gestaltung des Marienplatzes gehe es nicht nur um das Experiment an sich, sondern auch darum, eine Perspektive für die dauerhafte Umgestaltung des Platzes zu entwickeln.

Ausschussmitglied Gerstl erkundigt sich, wie die Teilnehmer:innen des kürzlich stattgefundenen Stadtrundgangs für Geflüchtete kontaktiert worden sind. Frau Ette, Bereich 34, weist darauf hin, dass die Organisation von Frau Wolter, Bereich 34, geleitet worden sei und sie daher ad hoc nicht benennen könne, wer kontaktiert wurde. Es wird jedoch zugesichert, dass der Integrationsbeirat bei einer erneuten Durchführung ebenfalls kontaktiert wird. 

Ratsfrau John merkt an, dass es bereits vielfältige Beteiligungsprozesse mit Kindern und Jugendlichen gegeben hat. Frau Petersen erläutert, dass beim Experiment Jugendpartizipation eine enge Zusammenarbeit mit den vorhandenen Akteuren wie der Stadtjugendpflege stattgefunden habe. Ziel sei es, weitere Jugendliche auf die Jugendkonferenzen aufmerksam zu machen und zu einer Teilnahme zu motivieren.

Frau Petersen, Bereich 34, trägt Neuigkeiten zum Experiment Präventionshaus vor. Ziel des Präventionshauses sei es, den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu erhöhen und zu vereinfachen. Ob das Angebot des Präventionshauses verstetigt werden kann, ist bisher unklar. Es müssen Kooperationspartner gefunden werden, die das Angebot weiterführen können. Perspektivisch könnte das Präventionshaus als Gesundheitskiosk weitergeführt werden. Zur Einrichtung von Gesundheitskiosken läuft eine Gesetzesinitiative auf Bundesebene.

Ratsherr von Nordheim betont, dass die Wirksamkeit des Präventionshauses besser dargelegt werden sollte, da zahlenmäßig nur eine relativ kleine Zahl von Personen die Angebote wahrgenommen hätte.

Frau Petersen erklärt, dass es schwierig war, Mediziner:innen und medizinisches Personal zu gewinnen, die sich an dem Projekt beteiligen. Darüber hinaus müsse berücksichtigt werden, dass es das explizite Ziel des Präventionshauses sei, Personen anzusprechen, die bisher keinen Zugang zu Präventionsangeboten finden. Diese Zielgruppe zu erreichen, stelle eine besondere Herausforderung dar.

Ratsfrau Lotze regt an, stärker mit Sozialarbeiter:innen in den Quartieren zusammen zu arbeiten, da es vergleichbare Erfahrungen aus anderen Vorhaben gebe.

Prof. Dr. Lang stellt die Planung für das Experiment Arbeit der Zukunft dar (siehe digital hinterlegte Präsentation). Herr Gavels spricht sich dafür aus, auch das Thema Arbeitnehmer:innenrechte im Rahmen des Projektes zu thematisieren. Fr. Laudan ergänzt, dass es begrüßenswert wäre, auch die Assistenz für Menschen mit Behinderungen aufzugreifen. Die Anregungen werden dankend angenommen.

Frau Reimann berichtet, dass im Experiment „Bunt ist das Grün“ erfolgreich vielfältige Aktivitäten zu Blühwiesen und Insektenschutz umgesetzt wurden, z.B. eine Führung zu Wildbienen und Blumen auf dem Marienplatz. Frau John merkt an, dass eine Kooperation mit den Kleingartenvereinen in der Stadt sinnvoll wäre. Frau Reimann erläutert, dass es Kontakte zu den Vereinen gab, aber die Ansprechpartner:innen zwischenzeitlich gewechselt haben. Es bestehen jedoch weiterhin Anknüpfungspunkte zu einigen interessierten Kleingärtner:innen.

Frau Reimann präsentiert das Experiment Lieblingsplätze. Die Lieblingsplätze sollen öffentlichen Raum für eine lebendige Stadtkultur schaffen und zu einem resilienten Stadtklima beitragen. Nachdem bereits gute Erfahrungen mit einer temporären Umgestaltung auf dem Theater-Vorplatz gesammelt worden sind, würden derzeit verschiedene Gestaltungselemente auf dem Marienplatz getestet. Die Elemente stammen aus Teilnehmerbeiträgen, die Bürger:innen im Rahmen eines Wettbewerbs eingereicht haben. So haben sich z.B. verschiedene Beiträge eine Bühne, Beete und mehr Sitzgelegenheiten gewünscht. Diese und andere Elemente finden sich aktuell auf dem Platz. Zusätzlich finden verschiedene Veranstaltungen auf dem Marienplatz statt. Während der Laufzeit des Experimentes werden kontinuierlich alle Quellen ausgewertet, die Rückschlüsse darauf zulassen, wie die Gestaltung des Platzes angenommen wird. Gesammelt werden Lob, Kritik, weitere Wünsche und Vorschläge. Quellen sind u.a. Wettbewerbsbeiträge, Gespräche, Beobachtungen, Presse und Printmedien, Online-Medien, Korrespondenz mit dem Zukunftsstadtbüro, Diskussionen in Ausschüssen etc. Die Ergebnisse fließen in ein Konzept für die dauerhafte Umgestaltung des Marienplatzes ein. Diese stellt ein Leitprojekt im Rahmen des Programms „Resiliente Innenstadt“ dar und soll bis voraussichtlich 2024 umgesetzt werden.

Da die Projektlaufzeit von Lüneburg 2030+ Ende Juni 2023 endet, legt Herr Kipke, Fachbereichsleiter 3b, die Notwendigkeit dar, sich intensiver mit den Möglichkeiten der Verstetigung des Projektes zu beschäftigen. Das Ziel der Verstetigung sollte der Erhalt der Bürgeraktivierung und -beteiligung, die Stärkung demokratischer Prozesse sowie die Förderung von Kooperationen unterschiedlicher Akteursgruppen in der Stadtgesellschaft sein. Eine Möglichkeit wäre, die Strukturen des Zukunftsstadtbüros fest in die Verwaltungsstruktur einzubinden, um einheitliche Bürgerbeteiligungsformate zu etablieren und partizipative Prozesse praktisch umzusetzen. Herr Kipke betont, dass dabei die Marke und das Büro der Zukunftsstadt erhalten bleiben sollten, da sich das Zukunftsstadtbüro als Ort für die Vernetzung der Hansestadt mit zivilgesellschaftlichen Akteur:innen etabliert hat und bekannt sei.

Prof. Dr. Daniel Lang erläutert, dass die Leuphana Universität weiterhin mit der Zukunftsstadt kooperieren möchte. Er betont, dass auch über 2023 hinaus im Rahmen von Studierendenprojekten weiter an den Themen der Zukunftsstadt gearbeitet werden soll.

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation zu TOP 5 (14643 KB)