Bürgerinformationssystem

Auszug - Auswirkung des Krieges in der Ukraine- Information zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Hansestadt Lüneburg  

 
 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 02.06.2022    
Zeit: 16:00 - 18:35 Anlass: Sitzung
Raum: Kulturforum Lüneburg e.V.
Ort: Gut Wienebüttel, 21339 Lüneburg
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Herr Hampe berichtet anhand einer PowerPointPräsentation, die als Anlage zu TOP 6 dem Protokoll beigefügt ist, über die Ukraine-Krise und ihre Auswirkungen. Er geht insbesondere auf die Personenzahlen und die Herausforderungen für die Verwaltung der Hansestadt Lüneburg ein. Die Bildung von Brennpunkten ist zwingend zu vermeiden. Durch den künftigen Wegfall der Wohnsitzauflage, kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschen in die Stadtgebiete ziehen möchten. Dies stellt eine große Planungsunsicherheit für die Verwaltung der Hansestadt Lüneburg dar und der Druck bezüglich des Wohnraumes wird nochmal steigen. Die geflüchteten Menschen aus der Ukraine werden sowohl durch sozialpädagogische Fachkräfte, als auch durch Ehrenamtliche unterstützt.

 

Frau Schallar berichtet, dass seit Anfang März 2022 mit Unterstützung der gemeinnützigen Stiftung Hof Schlüter 13 Jungen und 14 Mädchen in der Jugendherberge Lüneburg untergebracht werden konnten. Diese Unterbringung ist jedoch nur bis Ende Mai 2022 möglich gewesen. Mit Unterstützung der Hansestadt Lüneburg konnte die Leitung der Kinderheimgruppe nun eine Bungalowanlage anmieten. Unterstützt wird die Betreuungsarbeit durch 2 Sozialpädagogen:innen und einem Hausmeister. Die Kosten der Jugendhilfe werden vom Land als überörtlicher Träger getragen. Um unter anderem die Betreuung vor Ort zu entlasten, wird aktuell die Unterbringung der Kinder in den Schulen und Kindertagesstätten veranlasst.

 

Frau Bauer erläutert anhand der oben genannten PowerPointPräsentation die Aufgaben des Projektteams KiTa-Einstieg. Die Mitarbeitenden, einschließlich der Sprachmittler:innen,  übernehmen unterstützende Aufgaben und stehen bei Fragen wie unter anderem: „Was ist eine KiTa?“, „Wie erfolgt die Anmeldung in der KiTa?“ den Hilfesuchenden zur Seite. In den einzelnen Stadtteilen werden verschiedene Angebote zur Verfügung gestellt. Die Beratung zur KiTa Anmeldung erfolgt im Familienbüro in der Apothekenstr. 17 und im Familienzentrum Kaltenmoor. Aktuell gibt es noch keine Platznot in den Kindertagesstätten, der Standard der Gruppengröße mit maximal 23 Kinder im Elementarbereich, der für die Hansestadt Lüneburg festgelegt wurde, musste bislang nicht erweitert werden. Derzeit ist nicht absehbar, wie sich die Situation weiterhin entwickelt und die Standards so beibehalten werden können. Eine weitere Möglichkeit könnte das niedrigschwellige Angebot von Spielgruppen sein, in denen geflüchtete ukrainische Kinder und ihre Erziehungsberechtigten zum Ankommen und Erlernen der deutschen Sprache zwei- bis dreimal die Woche betreut werden. Die Schaffung neuer KiTa Plätze ist abhängig von den Faktoren Bauplatz, Gebäude und Personal und gestaltet sich daher schwierig, auch im Hinblick auf den derzeitigen Fachkräftemangel. Sofern sich ein Engpass mit der Versorgung von KiTa Plätzen abzeichnet, muss eine Aufstockung der Gruppengrößen geprüft werden. Hierzu ist in jedem Fall die Vertretbarkeit in den einzelnen Einrichtungen zu prüfen und die Vertreter:innen des Jugendhilfeausschusses, der freien KiTa-Träger sowie des Elternbeirates zu involvieren. Bis zum aktuellen Zeitpunkt wurden 5 Kinder in städtischen KiTa`s aufgenommen, 6 Kinder haben eine Aufnahmezusage erhalten und 16 Kinder stehen auf der Warteliste für einen KiTa Platz.

 

Bezüglich der Situation in den Schulen stehen Hansestadt Lüneburg und Landkreis Lüneburg gemeinsam im monatlichen Austausch mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung, alle 2 Wochen werden die Meldungen über aufgenommene ukrainische Kinder aktualisiert. Derzeit besuchen 50 Kinder Grundschulen und Oberschulen, 33 Kinder besuchen Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen. Die Verteilung und Situation gestalten sich aktuell als gut und entspannt. Über die weitere Entwicklung kann derzeit noch keine Prognose abgegeben werden.

 

Herr Meyn erkundigt sich im Hinblick auf die Gefahr, dass nicht ausreichend KiTa Plätze zur Verfügung stehen, nach dem Sachstand zum Neubau der KiTa Hagen und der KiTa Brandheider Weg.

 

Frau Bauer erläutert, dass es in Bezug auf den Neubau der KiTa Hagen keinen veränderten Sachstand gibt: für Sommer 2022, wenn die Nutzung des Freibades Hagens mehr frequentiert ist, ist eine Verkehrszählung geplant. Sinnvoll wäre es, diese Verkehrszählung über einen längeren Zeitraum durchzuführen, um verlässlichere Daten zu ermitteln. Nach der Sommerpause ist die Durchführung einer Anwohnerveranstaltung geplant. Im Rahmen der Baumaßnahmen der KiTa Brandheider Weg wurde inzwischen ein Architekturbüro beauftragt, die Planungen laufen. Der Baubeginn ist für 2023 geplant, das Bauende aktuell auf 2024 angesetzt.

 

Herr Neumann möchte wissen, ob die ukrainischen geflüchteten Kinder, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, in den regulären Schulklassen angegliedert werden oder ob es erneut DAZ (Deutsch als Zweitsprache) Klassen geben wird. Wie werden die Lehrer hierbei unterstützt?

 

Frau Bauer erläutert, dass es keine DAZ Klassen mehr geben wird. Den Schulen wurde ein Leitfaden zur Unterstützung bei der Integration zur Verfügung gestellt. Die Kinder werden in den regulären Schulbetrieb integriert, es erfolgt die nächsten 2 Jahre keine Bewertung der Schulleistungen.

 

Frau Schäfer erkundigt sich, ob ein Bedarf an psychologischer Begleitung für ukrainische Flüchtlingskinder an den KiTa`s und Schulen besteht und ob dieser abgedeckt werden kann.

 

Frau Bauer erklärt, dass das Land Niedersachsen diesbezüglich für die Schulen zuständig ist. Die Rückmeldungen ergaben, dass bislang keine großen Probleme aufgetreten sind. Für die Schulsozialarbeit wurden keine zusätzlichen Stunden gewährt. An den KiTa`s werden aktuell noch zu wenig Kinder betreut, so dass hier noch keine Beurteilung über bestehende Probleme abgegeben werden kann. Sobald sich mehr ukrainische geflüchtete Kinder in der KiTa Betreuung befinden, wird der Bedarf an Dolmetscher:innen und psychologischer Begleitung geprüft und entsprechend gehandelt.

 

 


 


Ergebnis:

 

Zur Kenntnis genommen.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 2022_06_02_TOP 6_Auswirkung des Krieges in der Ukraine (2301 KB)