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Auszug - Zukünftige Verkehrsführung Wilhelm-Leuschner-Straße und Am Weißen Turm  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Mobilität
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Mobilität Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 31.03.2022    
Zeit: 16:00 - 19:45 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa Hanseschule Oedeme
Ort: Oedemer Weg 94, 21335 Lüneburg
VO/10022/22 Zukünftige Verkehrsführung Wilhelm-Leuschner-Straße und Am Weißen Turm
     
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:1. Berg, Tanja
2. Pusch, Lennart
Federführend:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün Bearbeiter/-in: Pusch, Lennart
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Hesebeck stellt die vorbereitete Präsentation vor.

 

Ratsherr Balmaceda äert sich positiv zur angedachten Umgestaltung an der Wilhelm-Leuschner-Straße und der Straße Am Weißen Turm. Allerdings bedauert er, dass Baumfällungen notwendig seien.

 

Frau Hesebeck erklärt, dass es selbstverständlich mehrere Ausgleichspflanzungen für die gefällten Bäume gebe.

 

Ratsfrau Raiher äert sich positiv zu den angedachten Planungen, empfindet die Baumfällungen bei Los 3 Am Bargenturm“ sehr schade und fragt nach, ob in diesem Abschnitt wirklich der Neubau eines Gehwegs erforderlich sei und ob die Breite nicht verringert werden könne, um die Bäume zu erhalten.

Sie merkt an, dass der Gehweg auf der Nordseite ihrer Ansicht nach viel genutzt und ausreichend sei.

 

Frau Hesebeck verweist auf das Ziel, dass für das gesamte Sanierungsgebiet eine Verbesserung erzielt werden solle. Der Gehweg dürfe mit Blick auf die Barrierefreiheit und Förderfähigkeit der Maßnahme eine Breite von 2,00 m nicht unterschreiten. Sie merkt an, dass es sich bei den Baumfällungen um erste Schätzungen handele und bei Durchführung der Maßnahme auch gegebenenfalls eine geringere Anzahl an notwendigen Fällungen festgestellt werden könne.

 

Ratsherr Kohlstedt greift die örtliche Problematik des Unfallschwerpunktes Bögelkreisel auf und fragt Frau Hesebeck, inwiefern die Verwaltung eine Entschärfung anstrebe, da der Radverkehr in diesem Kreisverkehr oft von Kraftfahrzeugen übersehen werde.

 

Frau Hesebeck äert sich dahingehend, dass Anpassungen am Kreisverkehr über das Ziel des Sanierungsgebiets hinausgehen würden und von dem Förderprogramm nicht abgedeckt seien. Zur Neuordnung der Verkehre am Bögelkreisel sei eine größere Maßnahme notwendig.

 

Stadtrat Moßmann ergänzt, dass die Verbesserung der Situation am Bögelkreisel ebenfalls Bestandteil der Radverkehrsstrategie sei. In der Vergangenheit hätte es bereits Überlegungen gegeben, einen großen ovalen Kreisverkehr an dieser Stelle zu bauen, der sämtliche umliegenden Straßen anbindet. Problematisch seien jedoch stets die Voraussetzungen des Untergrundes, da dieser von Altablagerungen gekennzeichnet sei, welche insgesamt die Standfestigkeit eines großen ovalen Kreisverkehrs beeinträchtigten.

Mit den vorgestellten Maßnahmen sei hingegen eine zügigere Verbesserung im Rahmen des Förderprogramms für das Sanierungsgebiet möglich, welche man nutzen werde.

 

Ratsherr Soldan weist auf die für den Radverkehr ungünstige Situation des Bögelkreisels hin und möchte wissen, welche Unfallursachen genau vorlägen. Zu den weiteren Maßnahmen äert er sich dahingehend, dass neben einer Verbesserung der Radverkehrssituation der Fußnger auch berücksichtigt werden solle. Ratsherr Soldan stellt zudem die Frage, ob die Kosten der Ampelanlage Am Bargenturm im nächsten Haushalt enthalten seien.

 

Herr Dobslaw als Vertreter der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen erläutert umfassend die Lage am Bögelkreisel. Dieser sei bereits seit vielen Jahren ein Unfallschwerpunkt und werde auch jährlich bei der Unfallkommission erneut vorgestellt. Das Hauptproblem sei, dass der Radverkehr aufgrund der baulichen Ausgestaltung und der teilweise schlechten Einsehbarkeit oft übersehen werde. Erschwerend käme hinzu, dass dieser Kreisverkehr die großen Hauptverkehrsstraßen Lüneburgs verbinde, folglich eine sehr hohe Verkehrsbelastung aufweise, der Radverkehr häufig entgegen der erlaubten Fahrtrichtung auf der falschen Straßenseite fahre und somit leider auch zum Unfallgeschehen beitrage.

Ein großer ovaler Kreisverkehr werde daher stark befürwortet, da er sämtliche Probleme für den Fuß- und Radverkehr, aber auch motorisierten Individualverkehr (MIV) und ÖPNV gleichzeitig löse.

 

Frau Hesebeck nimmt Stellung zu den Aussagen von Ratsherrn Soldan und verweist auf die Lose 3 und 4, welche beide durch Neu- bzw. Ausbau eines Gehwegs den Fußnger in den Fokus stellen.

Die Kosten für die Maßnahmen im Sanierungsgebiet seien bis auf die Lichtsignalanlage bereits im aktuellen Haushalt enthalten. Die Lichtsignalanlage gehöre lagebedingt nicht zum Sanierungsgebiet, weshalb die Kosten hierfür tatsächlich erst im nächsten Haushalt zu finden seien.

 

Ratsherr Kohlstedt greift die Erläuterungen von Herrn Dobslaw auf und fragt, ob die sogenannte „Spange“r Rechtsabbieger mit Ziel „Am Weißen Turm“ nicht durch bauliche Anpassung „abgeschnitten“ werden könne, damit nur eine einspurige Fahrbahn vorläge.

 

Herr Dobslaw verweist hierbei auf die in diesem Fall auftretende Problematik der mangelnden Leistungsfähigkeit des Kreisverkehrs, der die große Verkehrsbelastung nicht länger bewältigen könne. Ein großer Rückstau auf den umliegenden Straßen sei die Folge.

Auch sei der Kreisverkehr an der Bögelstraße mit der „Spange“ nicht mit dem Landwehrkreisel zwischen Lüneburg und Bardowick vergleichbar, da der Bögelkreisel eine deutlich höhere Verkehrsbelastung hinsichtlich MIV, ÖPNV, aber auch Fuß- und Radverkehr, aufweise. Insofern könne nur eine große Lösung diesen Unfallschwerpunkt entschärfen.

 

Stadtrat Moßmann ergänzt, dass das Krankenhaus in der unmittelbaren Umgebung nicht vergessen werden dürfe. Auch sei die Strecke eine Anfahrroute für die Feuerwehr. Im Falle eines Staus seien im Einsatzfall demnach Menschenleben gefährdet.

 

Ratsherr Schultz ergänzt, dass er bei den damaligen Planungen ebenfalls involviert war und dieser Knoten bereits in den 1970er Jahren hochproblematisch gewesen sei. Ausschlaggebendes Kriterium gegen einen großen Kreisverkehr sei demnach der damalige große Hubschrauberlandeplatz auf der Fläche nahe des Kreisverkehrs und des Klinikums gewesen, welcher zur Rettung notwendig war und der Kreisverkehr folglich nicht vergrößert werden konnte. Der Landeplatz für Helikopter befinde sich heutzutage allerdings nicht mehr an dieser Stelle, sodass ein Umbau des Kreisverkehrs seiner Einschätzung nach im Grunde möglich sei.


Beschluss:

 

Die Ausschussmitglieder nehmen die Vorlage zur Kenntnis.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 5 (3084 KB)