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Auszug - Zukünftige Arbeit in den Vollen Halbtagsschulen in der Stadt Lüneburg (Anfrage der Gruppe SPD/FDP vom 13.01.04, eingegangen am 15.01.04)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 5.1
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 27.05.2004    
Zeit: 17:00 - 19:50 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/0876/04 Zukünftige Arbeit in den Vollen Halbtagsschulen in der Stadt Lüneburg (Anfrage der Gruppe SPD/FDP vom 13.01.04, eingegangen am 15.01.04)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage der Gruppe SPD / FDP
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtdirektor KOCH berichtet, die Antwort vom Januar dieses Jahres sei nicht mehr ganz aktuell. Aus Sicht der Stadt sei natürlich bedauerlich, dass die Vertretungsreserve abgeschmolzen werde, die eigentlich einfach eine Verbesserung der Lehrerversorgung gewesen sei. Vor dem Hintergrund der schwierigen Finanzlage des Landes könne man dafür allerdings Verständnis aufbringen. Für die Schulen sei das im Krankheitsfall zwar problematisch, das Beamten- oder Nebentätigkeitsrecht verbiete den an den Schulen tätigen Lehrern jedoch nicht, im Vertretungsfall einige Stunden mehr zu leisten. Er empfehle ansonsten, über diese Anfrage erst in gegebenen konkreten Fällen weiter zu beraten.

 

Beigeordneter DR. SCHARF weist darauf hin, dass zwar die Vertretungsreserve gestrichen, gleichzeitig aber für alle Grundschulen das Kontingent der Pflichtstunden für die Klassen 2 bis 4 um zwei Wochenstunden erhöht worden sei. Die bestehenden Vollen Halbtagsschulen würden zudem, im Gegensatz zu den Plänen der vorigen Regierung, erhalten bleiben. Er erläutert ausführlich die Beweggründe der Landesregierung für die Streichung der Vertretungsreserve.

 

Ratsherr FIRUS meint, die Landesregierung habe die Vollen Halbtagsschulen durch die Streichung der Vertretungsreserve erheblich in ihrer Arbeit eingeschränkt. Das bedeute für einige Schulen, wie z.B. die Anne-Frank-Schule den Wegfall einer ganzen Lehrerstelle. Dadurch müssten im Vertretungsfall Förderstunden ausfallen oder Kinder früher nach Hause geschickt werden. Das sei ein erheblicher Qualitätsverlust für die Schulen. Mit dem neuen Modell sei nicht einmal mehr gesichert, dass die Kinder, wie in den verlässlichen Grundschulen von 8.00 bis 13.00 Uhr Unterricht hätten. Dies müsse aber zumindest garantiert werden, damit die Eltern sich darauf verlassen könnten. Die Vollen Halbtagsschulen hätten im Übrigen nur eine begrenzte Bestandsgarantie bis zum Schuljahr 2005/2006.

 

Bürgermeisterin SCHELLMANN geht darauf ein, dass die Vollen Halbtagsschulen auch früher schon ein Problem hatten, wenn an einer kleinen Schule mehrere Lehrer gleichzeitig krank wurden. Auch dann habe man die Vertretung nur mit Hilfe von außen vornehmen können. Insofern habe sich nicht sehr viel geändert. An guten Schulen habe man schon immer mit solchen Situationen umgehen und trotzdem noch Schulveranstaltungen, Arbeitsgemeinschaften und Förderunterricht anbieten können. Die Lage sei nicht so dramatisch und es sei in der Tat erfreulich, dass wieder zwei zusätzliche Pflichtstunden pro Woche eingeführt worden seien.

 

Ratsherr NOWAK sieht die Stabilität der Vollen Halbtagsschulen gefährdet. Es sei ein wesentlicher Unterschied, ob die Kinder von Lehrern betreut, oder nur beschäftigt würden. Sicher sei die Aufstockung der Pflichtstunden gut, es entstehe aber eine Schieflage, wenn man dem einen etwas wegnehme, um es dem anderen zu geben. Dies sei nicht der richtige Weg und es sei sehr bedauerlich, dass die Landesregierung entsprechend gehandelt habe.

 

Beigeordneter DR. SCHARF betont nochmals, der Wegfall der Vertretungsreserve werde durch die zwei zusätzlichen Pflichtstunden kompensiert. Die Vollen Halbtagsschulen bekämen außerdem Zuschläge je nachdem, wie lange die Kinder am Nachmittag da seien. Dies sei ein weiterer Vorteil. Insofern hätten die Vollen Halbtagsschulen immer noch ein erhöhtes Lehrerkontingent gegenüber den verlässlichen Grundschulen. Zu behaupten, der Wegfall der Vertretungsreserve sei eine erhebliche Verschlechterung, wäre daher zu kurz gegriffen.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt die Beantwortung zur Kenntnis.

 

(V, 41)