Bürgerinformationssystem

Auszug - Antrag "Konzept für die Sanierung und Herrichtung des Jüdischen Friedhofs 'Am Neuen Felde'" (Antrag der SPD-Fraktion vom 06.12.2021, eingegangen am 07.12.2021, 10:11 Uhr)  

 
 
Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: zurückgezogen
Datum: Fr, 25.02.2022    
Zeit: 16:00 - 19:30 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
O/09821/21-1 Antrag "Konzept für die Sanierung und Herrichtung des Jüdischen Friedhofs 'Am Neuen Felde'" (Antrag der SPD-Fraktion vom 06.12.2021, eingegangen am
07.12.2021, 10:11 Uhr)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag
Verfasser:Frau Beer-KullinBezüglich:
VO/09821/21
Federführend:Fachbereich 4 - Kultur Beteiligt:Bereich 34 - Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Bearbeiter/-in: Beer-Kullin, Annette   
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Fachbereichsleiterin Frau Hesebeck berichtet gemäß der dem Protokoll als Anlage 2 beigefügten Präsentation über den aktuellen Zustand des Jüdischen Friedhofs und weist darauf hin, dass die Hansestadt Lüneburg nicht Eigentümer des Grundstückes sei, dies sei der  Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen e.V.

Seitens der Verwaltung wird die Friedhofsanlage/Grünfläche und das Gebäude getrennt betrachtet. Die Friedhofsanlage wird vom Friedhofsamt der Hansestadt Lüneburg in dem Rahmen gepflegt, wie es mit dem Eigentümer vereinbart wurde. Dies beinhaltet beispielsweise das Mähen der Rasenfläche und das Schneiden der Sträucher.

 

Im Hinblick auf eine Neugestaltung des Jüdischen Friedhofs sei die Verwaltung grundsätzlich bereit zu unterstützen. Es wird seitens der Verwaltung vorgeschlagen, die Beteiligten zu einem durch den FB 7 geleiteten Gespräch einzuladen und das weitere Vorgehen zur Neugestaltung des Jüdischen Friedhofs zu besprechen.

 

Kulturreferentin Frau Schmäl ergänzt, dass hinsichtlich der Forderung der Integration des Jüdischen Friedhofs in die Landschaft der Gedenk- und Lernorte der Hansestadt, dieser bereits als Station 38 Teil des vom Arbeitskreis im Auftrag des KPA in Erarbeitung befindlichen neuen Netzwerks „neburger Orte gegen das Vergessen. Friedenspfad“ (s. VO/8833/20 und Anlagen, Beschluss 11.03.2020) bearbeitet werden wird. Sobald der Arbeitskreis Erinnerungskultur sich im Zuge dessen mit der Erarbeitung der Informationstafel zum Jüdischen Friedhof beschäftigt, sollte die Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit beteiligt werden. Die Schaffung eines weiteren Arbeitskreises in dieser Sache, zusätzlich zum Arbeitskreis Erinnerungskultur, wäre nicht sinnvoll.

 

Ratsfrau Lotze begrüßt den Vorschlag der Verwaltung. Ihrer Meinung nach könnte man beim Jüdischen Friedhof ein ähnliches Vorgehen anstreben wie bei der Neugestaltung der Synagogengedenkstätte Am Schifferwall/Reichenbachstraße, mit dem Ergebnis, einen neuen Lernort gegen das Vergessen zu schaffen.

 

Fachbereichsleitung Frau Hesebeck teilt auf Nachfrage nach einem geplanten Zeithorizont für die Neugestaltung des Jüdischen Friedhofs mit, dass sie r eine konkrete Zeitplanung zunächst das Gespräch mit den Beteiligten abwarten möchte. Die Einladung dazu wird voraussichtlich im April 2022 erfolgen. Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss wird informiert.

 

Ratsfrau Redenius fragt nach, ob es richtig sei, dass die Jüdische Gemeinde 1968 das Grundstück von der Stadt Lüneburg zurückkaufen musste und regt an, über eine finanzielle Entschädigung an die Jüdische Gemeinde für den Kauf des Grundstückes nachzudenken.

 

Herr Dr. Lux, Leiter des Stadtarchives teilt mit, dass es bisher zwei Kaufbewegungen zu dem Grundstück gegeben habe. In den 1950iger Jahren habe der Jewish Trust ein Teilgrundstück an die Stadt Lüneburg verkauft; der Quadratmeterpreis lag umgerechnet bei ca. 1 Euro. 1968 habe die Stadt das Grundstück dann wieder an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden Niedersachsen verkauft und dafür 473 Mark erhalten.

 

Ratsherr Goralczyk fragt die Ausschussmitglieder der SDP-Fraktion, ob der Antrag auf Grund des weiteren geplanten Vorgehens der Verwaltung aufrecht erhalten bleiben soll.

 

Ratsherr von Mansberg teilt mit, dass der Antrag zurückgezogen wird.

 

Ausschussvorsitzende Frau Kabasci begrüßt Herrn Dr. Nieuwland, der als Vertreter der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit an der Sitzung teilnimmt. Er weist darauf hin, dass der Landesverband Jüdischer Gemeinden eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sei. Der Landesverband habe großes Interesse an einer Neugestaltung des Jüdischen Friedhofs inklusive der Sanierung der Totenhalle, habe aber selbst keine finanziellen Mittel, um die Sanierung und Neugestaltung durchzuführen. Der Landesverband habe insgesamt 200 Friedhöfe in Niedersachsen, für die er zuständig sei. Der Landesverband und die Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeitrde es sehr begrüßen, wenn man gemeinsam mit der Verwaltung über eine Neugestaltung des Jüdischen Friedhofs sprechen würde.

 

Ausschussvorsitzende Frau Kabasci bedankt sich bei Herrn Dr. Nieuwland für die Sitzungsteilnahme und stellt abschließend fest, dass der Antrag der SPD-Fraktion zurückgezogen wurde.


Der Antrag der SPD-Fraktion „Konzept für die Sanierung und Herrichtung des Jüdischen Friedhofs 'Am Neuen Felde'" wird zurückgezogen.

 

Die Verwaltung wird die Beteiligten (Friedhofsverwaltung, Gebäudewirtschaft, ein Vertreter der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit und ein Vertreter des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen e.V.) zu einem Gespräch einladen und das weitere Vorgehen zur Neugestaltung der Friedhofsanlage und der Sanierung der Totenhalle besprechen.

 

Die Verwaltung wird die Mitglieder des Kultur- und Partnerschaftsausschusses über das Gesprächsergebnis informieren.

 

Die Mitglieder des Kultur- und Partnerschaftsausschusses nehmen das weitere Vorgehen zustimmend zur Kenntnis.

 

 

 

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 2 Jüdischer Friedhof (1594 KB)