Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Frau
Theissen berichtet , anknüpfend an die Begehung des Frauenhauses vor
Sitzungsbeginn, über die Arbeit des Frauenhauses. Der
Verein ‚Frauen helfen Frauen’ wurde im Jahr 1979 gegründet. Im Straßenzug
‚Beussweg’ befindet sich das Frauenhaus seit 1990 (zuvor in der Innenstadt
Lüneburgs). Es
werden durchschnittlich 525 Beratungen pro Jahr mit den Schwerpunktthemen Trennung, Scheidung, Bedrohung
durchgeführt. In den letzten Jahren sind die Themenkomplexe des GewaltschutzG
hinzugekommen. Das
Frauenhaus wird von Frauen zum Schutz vor weiterer Gewaltausübung von Männern
aufgesucht und bietet befristete Unterkunft in gesicherter Umgebung. 70%
der Frauen melden sich außerhalb der Bürozeiten; die eingerichtete
24-Stunden-Rufbereitschaft hat sich hier mehr als einmal bewährt. Viele
Frauen suchen mit ihren Kindern Zuflucht im Frauenhaus :
Bei
der Betreuung der Kinder stehen vornehmlich die Klärung akuter
Misshandlungssituationen und eine Stärkung des Selbstwertgefühles im
Vordergrund. Das
Frauenhaus verfügt personell über drei Ganztagsstellen. Bis Anfang des
vorangehenden Jahres konnte der Verein 2 ABM-Stellen einplanen. Jene
AB-Maßnahmen liefen aus und konnten nicht anderweitig finanziert werden. Für
die untergebrachten Frauen wird – soweit sie Sozialhilfe beziehen - ein
Tagessatz von 10,
63 € gezahlt. Auf
Nachfrage von Ratsherrn Soldan teilt Frau Theissen mit, dass sich der Satz aus
den anteiligen Mietkosten und einem Ersatzbeschaffungsbetrag zusammensetzt. Ratsherr
Soldan stellt die Frage, ob der Rückgang der untergebrachten Frauen auf eine
verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen ist. Frau Theissen verneint;
die durchschnittliche Verweildauer der Frauen sei länger geworden, so dass
weniger Frauen aufgenommen werden können. Herr
Burmester fragt an, ob der Wegfall der AB-Stellen ggf. über ehrenamtlich Tätige
aufgefangen werden kann. Frau
Theissen bejaht dies vom Grundsatz her; einschränkend wird erwähnt, dass eine
fachliche Ausbildung der Arbeit aber sehr förderlich sei. Die
Verweildauer im Frauenhaus ist konzeptionell nicht auf Dauer angelegt. In
diesem Zuge bittet Beigeordneter Meissner um Zahlenmaterial. Die
durchschnittliche Verweildauer lässt sich wie folgt darlegen :
Ratsherr
Bast fragt an, aus welchen Gründen die Unterbringung im Frauenhaus 10,63 €,
eine Unterbringung in der Herberge zur Heimat hingegen 16.- € an Kosten
verursacht. Seitens
Herrn Koch wird hierzu ausgeführt, dass das Frauenhaus zu 50% vom Land und
jeweils zu 25% von Stadt und Landkreis finanziert wird; die Bezuschussung vom
Land fließt als Einnahme in die
Kalkulation mit ein und reduziert hierdurch den Anteil von Stadt und Landkreis
Lüneburg. Die
Herberge zur Heimat nimmt mit der Obdachlosenunterbringung ausschließlich
kommunale Aufgaben für die Stadt wahr, eine Kostenbeteiligung des Landes findet
nicht statt, so dass der Betrag naturgemäß höher liegt. Näher werde er hierauf
bei TOP 9 eingehen. Auf
Nachfrage von Ratsfrau Meins wird mitgeteilt, dass 95% der Frauen über
Sozialhilfe den Tagessatz beziehen, die restlichen 5% sind Selbstzahler. |
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