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Auszug - Sachstandsbericht des Landkreises Lüneburg zur Bahnstrecke Lüneburg - Soltau  

 
 
Sitzung des Ortsrates Oedeme
TOP: Ö 5
Gremium: Ortsrat der Ortschaft Oedeme Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 15.09.2020    
Zeit: 19:30 - 21:10 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa Hanseschule Oedeme
Ort: Oedemer Weg 94, 21335 Lüneburg
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Garbers von der OHE erläutert anhand der als Anlage beigefügten Präsentation den aktuellen Sachstand zur Bahnstrecke Lüneburg Soltau.

 

Es werden nachfolgend wesentliche Punkte behandelt:

 

-          terverkehr:

Es wird auch zukünftig keinen Durchgangsverkehr durch Lüneburg geben, da die Bahnstrecke neburg Soltau eine zu geringe Bedeutung für den Schienenverkehr hat. Darüber hinaus weist die Strecke eine zu hohe Steigung auf. Zudem fehlen elektrische Oberleitungen, so dass ausschließlich dieselbetriebene Loks im Einsatz sind.

 

Trotz der Corona- und Automobilkrise verkehren die Güterzüge drei Mal pro Woche auf dieser Strecke. Es fuhren in der Vergangenheit auch einmal fünf Züge die Woche.

 

Eine Anbindung an das Werk in Melbeck-Bahnhof/Embsen wird angestrebt.

 

 

-          Personennahverkehr:

Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) gibt es mittlerweile gute Alternativen zu Dieselfahrzeugen, entweder batterieelektrisch oder wasserstoffelektrisch. Das Land Niedersachsen wird keine Dieselfahrzeuge mehr beschaffen. Die Bestandsfahrzeuge werden jedoch bis zur völligen Abschreibung weiterhin im Betrieb bleiben.

 

Der jährlich sehr gut angenommene touristische Verkehr mit Museumsfahrzeugen von Bispingen nach Lüneburg ist stets ausgebucht. Im Jahr 2020 sind die Fahrten bedingt durch Corona ausgefallen.

 

 

-          Gleiserneuerung:

Auf der gesamten Strecke werden in den nächsten vier Jahren die Gleise erneuert. Von Lüneburg bis Amelinghausen werden neue Schienen sowie neue Betonschwellen eingebaut, dahinter gebrauchte Betonschwellen. Im Sommer 2021 erfolgt der erste Bauabschnitt beginnend vor dem Bahnübergang Kunkelberg bis zum Bahnhof Melbeck-Embsen.

 

An Wohnbebauungen (Streckenabstand zum Wohnhaus < 10m) werden zur Geräusch- und Vibrationsdämpfung Betonschwellen mit elastischer Kunststoffsohle verbaut. Diese Strecke beträgt insgesamt rund 600m.

 

Zudem werden an den Bahnübergängen Kunkelberg, Lüneburger Straße und Am Wischfeld zusätzlich Gummiplatten eingebaut, die eine sehr hohe Geräuschdämpfung bei der Überfahrt des Straßenverkehrs bieten und im Rad- und Gehwegbereich eine sichere Überfahrt ermöglichen (keine Rillen mehr).

 

r die Jahre 2023 und 2024 ist eine Sanierung der Brücke über den Amselweg vorgesehen.

 

Alle Maßnahmen liegen lt. Aussage von Herrn Garbers deutlich über dem gewöhnlichen Standard im Vergleich zu anderen Baumaßnahmen.

 

 

 

-          Bahnübergangstechnik:

Ab dem Jahr 2020 beginnt die OHE gemeinsam mit den Straßenbaulastträgern entlang der gesamten Strecke die Bahnübergänge ohne technische Sicherung mit einer zeitgemäßen technischen Sicherung zu versehen sowie die Bestandsanlagen, die größtenteils aus den 50er/60er Jahren stammen, zu erneuern.

 

Mit der Errichtung dieser neuen Halbschrankenanlagen werden auch die Signaltöne der Züge entfallen. Mit diesen Schrankenanlagen wäre ferner eine Nachtabsenkung (Lautstärkereduzierung) der Bahnübergangssignale in der Zeit von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr möglich und vorgesehen.

 

Weitere Details sind der Anlage zu entnehmen.

 

 

Letztlich weist Herr Garbers darauf hin, dass die Bahnstrecke saniert und nicht reaktiviert wird. Eine gesetzliche Pflicht zur Durchführung von Lärmschutzmaßnahmen besteht daher nicht. r die Strecke im Stadtgebiet besteht eine Limitierung der Geschwindigkeit auf 60 km/h.

 

Alle Züge werden jedoch mit einer sogenanntenFlüsterbremse“ ausgestattet. Die gusseisernen Bremsklötze werden durch Kunststoffbremsklötze ersetzt. Dies dient zusätzlich dem Lärmschutz.

 

Alle Bestimmungen zum Betrieb der Bahn gemäß der Eisenbahnbetriebsordnung werden eingehalten und sind, um die eingangs gestellte Einwohnerfrage zu beantworten, dort nachzulesen.

 

Ortsratsmitglied Nehring fragt, warum an den Bahnübergängen lediglich Halbschrankenanlagen geplant sind und keine Vollschrankenanlage.

 

Gemäß der Aussage von Herrn Garbers sei dies nicht zulässig, weil kein Verkehrsteilnehmer innerhalb der Schrankenanlage eingesperrt werden dürfe. Es müsse stets eine Möglichkeit zum Verlassen des Bahnübergangs geben.

 

Herr Krumböhmer berichtet über den Baumschnitt entlang der Bahnstrecke innerhalb des Stadtgebietes. Dieser sei in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Lüneburg (Untere Naturschutzbehörde), der Deutschen Bahn AG sowie mit dem hiesigen Forstamt nach vorheriger fachlicher Beratung erfolgt. Es seien ausschließlich Bäume gefällt worden, die ein Sicherheitsrisiko für die Allgemeinheit und den Bahnverkehr darstellten.

 

Durch den bestehendenterverkehr könnten Fördermittel vom Bund von bis zu 90 % eingeworben werden.

 

Insgesamt rechnet die OHE mit voraussichtlichen Kosten in Höhe von rund 40 Millionen Euro für die Vollsanierung der Heidebahn-Strecke Lüneburg-Amelinghausen-Bispingen-Soltau bis 2025.

 

Der Landkreis hat ein Gutachten zur Wiederaufnahme des Schienenpersonennahverkehrs in Auftrag gegeben. Hier wird unter anderem eine sinnvolle Taktung der Züge geprüft.

 

Beratendes Mitglied Herr b gibt zu bedenken, dass die Bahn einen deutlichen Mehrwert für die Stadt bringt. Autoverkehre könnten verringert werden. Jedoch dürften die Sorgen der rgerinnen und Bürger nicht außer Acht gelassen werden. Ebenso sehe er die Bahn als touristisch wertvoll an (Bahnverkehr in die Heide). Dies erbringe auch positive klimatische Aspekte.

 

Herr Krumböhmer setzt sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen der Hansestadt Lüneburg und dem Landkreis Lüneburg ein und sagt eine zukünftige Bürgerbeteiligung zu, nachdem das Gutachten vorliegt und ausgewertet ist. In dem Zusammenhang soll auch dargestellt werden, wie die landschaftspflegerischen Maßnahmen im Bereich der Soltauer Bahn vorgenommen werden.


Ergebnis:

 

Der Sachstand wird zur Kenntnis genommen.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 5 - Sachstandsbericht des Landkreises Lüneburg zur Bahnstrecke Lüneburg - Soltau (701 KB)