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Auszug - Grundschulen in freier Trägerschaft - Vorstellung aktueller Gründungsinitiativen - a) Evangelische Zinzendorf-Schule Lüneburg e.V. b) Montessori-Verein Lüneburg e.V.  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 03.03.2004    
Zeit: 15:00 - 21:00   (öffentlich ab 17:30) Anlass: Sitzung
Raum: Oberschule Am Wasserturm, Aula
Ort: Haagestr. 1, 21335 Lüneburg
VO/0884/04 Grundschulen in freier Trägerschaft - Vorstellung aktueller Gründungsinitiativen -
a) Evangelische Zinzendorf-Schule Lüneburg e.V.
b) Montessori-Verein Lüneburg e.V.
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Federführend:Bereich 41 - Schulen, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Bergmann, Imke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Zum Vorhaben der Gründung einer Zinzendorf-Schule in Lüneburg trägt Herr Wiegel zum Konzept vor.

 

Derzeit ist noch nicht gesichert, in welchem Gebäude die Zinzendorf-Schule untergebracht werden wird. Es gibt dazu drei Varianten, eine Entscheidung hierzu wird voraussichtlich noch in diesem Monat getroffen werden. Das Schulgeld zum Besuch der Schule in freier Trägerschaft wird monatlich 99,-- € betragen. Das Schulangebot richtet sich ausdrücklich an Schülerinnen und Schüler aus allen Schichten. Die Schule soll einzügig geführt werden, beginnend zum 01.08.2004 mit einem Jahrgang in Form einer verlässlichen Grundschule. Eltern, sowie Sponsoren finanzieren den Schulbetrieb. Die Immobilie wird durch die jüngst gegründete Zinzendorf-Pottek-Stiftung finanziert.

 

Im Anschluss erläutert Frau Löding das pädagogische Konzept, dieses liegt den Mitgliedern des Schulausschusses zur Information vor.

 

Auf Nachfrage von Ratsherrn Maeck wird bestätigt, dass auch Schülerinnen und Schüler anderer Konfessionen in der Schule aufgenommen werden. Hinsichtlich des Übergangs zu weiterführenden Schulen wird berichtet, dass in Planung die Konzeption einer christlichen Realschule oder Gymnasiums stehe, der Übergang in jede andere weiterführenden Schule jedoch möglich sei. Beigeordneter Dr. Scharf begrüßt das Konzept als Ergänzung und Erweiterung der vorhandenen Schullandschaft. Er betont, dass die finanzielle Unterstützung aus Mitteln des städtischen Haushaltes nicht möglich sei. Stadtdirektor Koch unterstreicht, dass mit der Gründung von freien Schulen zum einen eine Entlastung des Schulträgers von der Pflichtaufgabe bestehe und auch eine größere pädagogische Vielfalt geboten werde.

 

Regierungsschuldirektor Bodenstedt trägt zu den formalen Voraussetzungen für die Gründung einer Schule in freier Trägerschaft vor. Die Mindestschülerzahl beträgt 12. Die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer muss die gleiche Qualität wie die an öffentlichen Schulen aufweisen. Die wirtschaftliche Stellung der Lehrkräfte muss gesichert sein. Zur Aufnahme des Schulbetriebs am 01.08.2004 muss noch die Standortentscheidung getroffen werden und die Genehmigung der Schulbehörde erteilt werden. Ein diesbezüglicher Antrag der Zinzendorf-Schule liegt bei der Bezirksregierung vor. Ein Antrag der Montessori-Schule liegt bisher noch nicht vor.

 

Im Anschluss wird das Konzept der Montessori-Schule vorgestellt. Vom Montessori-Verein Lüneburg tragen die Vorsitzende, Frau Dr. Daegeling, sowie Frau Kleberg und Frau Ungeraten, vor.

 

Das Montessori-Konzept besteht bereits seit 100 Jahren, in den Niederlanden wird auch in den Regelschulen nach diesem Konzept unterrichtet. In Norddeutschland ist die Dichte von Montessori-Schulen eher gering, das Konzept sieht die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern und insbesondere Freiarbeit vor. Der Unterricht findet in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen statt. Beabsichtigt sind beim vollständigen Schulbetrieb Lerngruppen von 24 Kindern mit 6 Kindern je Jahrgang in einer Klasse. Zum 01.08.2004 soll die Schule mit einer Klasse mit 18 Kindern über drei Jahrgänge beginnen. Es liegen 68 unverbindliche Voranmeldungen für den Besuch der Montessori-Schule vor. Für den Schulbesuch ist von den Erziehungsberechtigten eine Aufnahmegebühr in Höhe von 1.200,-- € zu entrichten. Das monatliche Schulgeld beträgt 200,-- €. Zudem ist eine Bürgschaft in Höhe von 4.800,-- € je Kind zu leisten. Die Standortsuche läuft derzeit noch.

 

Stadtdirektor Koch ergänzt zur Standortfrage, dass er den Standort Häcklingen für begrüßenswert halte. Ein Grundstück in der Nachbarschaft der noch bestehenden Klinik sei in Aussicht genommen, erfordere aber noch das Inkrafttreten des Bebauungsplanes, der derzeit für Häcklingen entwickelt wird. In der Übergangszeit zum Beginn der Aufnahme des Schulbetriebs ab 01.08.2004 kann unter Umständen ein Raum in der Grundschule Hasenburger Berg zur Verfügung gestellt werden. Dies ist jedoch abhängig von den Schülerzahlen zur Einschulung im neuen Schuljahr. Andernfalls könnte am Standort der Grundschule Hasenburger Berg ein mobiles Raumteil für die Montessori-Schule aufgestellt werden. Das bedürfe im Detail noch der Abstimmung mit der Schule, die aber keine grundsätzlichen Einwände habe.

 

Ratsherr Maeck unterstreicht, dass es sich bei der Montessori-Pädagogik um eine positive Pädagogik handle. Anerkannt sei gerade das Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts. In der Gründungsphase wird nach Auskunft von Frau Dr. Daegeling die Aufnahme körperbehinderter Schüler nicht möglich sein. Frau Dr. Daegeling bestätigt, dass zwei gut qualifizierte Lehrkräfte mit langjähriger Erfahrung zur Verfügung stehen. Beigeordneter Dr. Scharf begrüßt die Initiative und ist gespannt auf die Erfahrungen des jahrgangsübergreifenden Unterrichts.

 

Auf Nachfrage des Ratsherrn Löb, ob nicht auch eine Finanzierung der Schulen in freier Trägerschaft durch den Schulträger möglich sei, da diese der Stadt auch Belastungen abnehmen würden, antwortet Stadtdirektor Koch, dass bei der derzeitigen Haushaltssituation Mittel noch nicht einmal zur Erfüllung von Pflichtaufgaben ausreichen. Pflichtaufgabe der Stadt sei nur die Bereitstellung öffentlicher Schulen. Insofern wird eine finanzielle Unterstützung ausgeschlossen.

 

Der Ausschussvorsitzende, Beigeordneter Firus, dankt den Vertretern der Zinzendorf-Schule und der Montessori-Schule für die Vorstellung ihrer Konzepte im Schulausschuss und wünscht den beiden Gründungsinitiativen einen guten Start beim Umsetzen ihrer Vorhaben.