Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Zum
Vorhaben der Gründung einer Zinzendorf-Schule in Lüneburg trägt Herr Wiegel zum
Konzept vor. Derzeit
ist noch nicht gesichert, in welchem Gebäude die Zinzendorf-Schule
untergebracht werden wird. Es gibt dazu drei Varianten, eine Entscheidung
hierzu wird voraussichtlich noch in diesem Monat getroffen werden. Das
Schulgeld zum Besuch der Schule in freier Trägerschaft wird monatlich 99,-- €
betragen. Das Schulangebot richtet sich ausdrücklich an Schülerinnen und
Schüler aus allen Schichten. Die Schule soll einzügig geführt werden, beginnend
zum 01.08.2004 mit einem Jahrgang in Form einer verlässlichen Grundschule.
Eltern, sowie Sponsoren finanzieren den Schulbetrieb. Die Immobilie wird durch
die jüngst gegründete Zinzendorf-Pottek-Stiftung finanziert. Im
Anschluss erläutert Frau Löding das pädagogische Konzept, dieses liegt den
Mitgliedern des Schulausschusses zur Information vor. Auf
Nachfrage von Ratsherrn Maeck wird bestätigt, dass auch Schülerinnen und
Schüler anderer Konfessionen in der Schule aufgenommen werden. Hinsichtlich des
Übergangs zu weiterführenden Schulen wird berichtet, dass in Planung die
Konzeption einer christlichen Realschule oder Gymnasiums stehe, der Übergang in
jede andere weiterführenden Schule jedoch möglich sei. Beigeordneter Dr. Scharf
begrüßt das Konzept als Ergänzung und Erweiterung der vorhandenen
Schullandschaft. Er betont, dass die finanzielle Unterstützung aus Mitteln des
städtischen Haushaltes nicht möglich sei. Stadtdirektor Koch unterstreicht,
dass mit der Gründung von freien Schulen zum einen eine Entlastung des
Schulträgers von der Pflichtaufgabe bestehe und auch eine größere pädagogische
Vielfalt geboten werde. Regierungsschuldirektor
Bodenstedt trägt zu den formalen Voraussetzungen für die Gründung einer Schule
in freier Trägerschaft vor. Die Mindestschülerzahl beträgt 12. Die Ausbildung
der Lehrerinnen und Lehrer muss die gleiche Qualität wie die an öffentlichen
Schulen aufweisen. Die wirtschaftliche Stellung der Lehrkräfte muss gesichert
sein. Zur Aufnahme des Schulbetriebs am 01.08.2004 muss noch die
Standortentscheidung getroffen werden und die Genehmigung der Schulbehörde
erteilt werden. Ein diesbezüglicher Antrag der Zinzendorf-Schule liegt bei der
Bezirksregierung vor. Ein Antrag der Montessori-Schule liegt bisher noch nicht
vor. Im
Anschluss wird das Konzept der Montessori-Schule vorgestellt. Vom
Montessori-Verein Lüneburg tragen die Vorsitzende, Frau Dr. Daegeling, sowie
Frau Kleberg und Frau Ungeraten, vor. Das
Montessori-Konzept besteht bereits seit 100 Jahren, in den Niederlanden wird
auch in den Regelschulen nach diesem Konzept unterrichtet. In Norddeutschland
ist die Dichte von Montessori-Schulen eher gering, das Konzept sieht die
individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern und insbesondere
Freiarbeit vor. Der Unterricht findet in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen
statt. Beabsichtigt sind beim vollständigen Schulbetrieb Lerngruppen von 24
Kindern mit 6 Kindern je Jahrgang in einer Klasse. Zum 01.08.2004 soll die
Schule mit einer Klasse mit 18 Kindern über drei Jahrgänge beginnen. Es liegen
68 unverbindliche Voranmeldungen für den Besuch der Montessori-Schule vor. Für
den Schulbesuch ist von den Erziehungsberechtigten eine Aufnahmegebühr in Höhe
von 1.200,-- € zu entrichten. Das monatliche Schulgeld beträgt 200,-- €. Zudem
ist eine Bürgschaft in Höhe von 4.800,-- € je Kind zu leisten. Die
Standortsuche läuft derzeit noch. Stadtdirektor
Koch ergänzt zur Standortfrage, dass er den Standort Häcklingen für
begrüßenswert halte. Ein Grundstück in der Nachbarschaft der noch bestehenden
Klinik sei in Aussicht genommen, erfordere aber noch das Inkrafttreten des
Bebauungsplanes, der derzeit für Häcklingen entwickelt wird. In der
Übergangszeit zum Beginn der Aufnahme des Schulbetriebs ab 01.08.2004 kann
unter Umständen ein Raum in der Grundschule Hasenburger Berg zur Verfügung
gestellt werden. Dies ist jedoch abhängig von den Schülerzahlen zur Einschulung
im neuen Schuljahr. Andernfalls könnte am Standort der Grundschule Hasenburger
Berg ein mobiles Raumteil für die Montessori-Schule aufgestellt werden. Das
bedürfe im Detail noch der Abstimmung mit der Schule, die aber keine
grundsätzlichen Einwände habe. Ratsherr
Maeck unterstreicht, dass es sich bei der Montessori-Pädagogik um eine positive
Pädagogik handle. Anerkannt sei gerade das Konzept des jahrgangsübergreifenden
Unterrichts. In der Gründungsphase wird nach Auskunft von Frau Dr. Daegeling
die Aufnahme körperbehinderter Schüler nicht möglich sein. Frau Dr. Daegeling
bestätigt, dass zwei gut qualifizierte Lehrkräfte mit langjähriger Erfahrung
zur Verfügung stehen. Beigeordneter Dr. Scharf begrüßt die Initiative und ist
gespannt auf die Erfahrungen des jahrgangsübergreifenden Unterrichts. Auf
Nachfrage des Ratsherrn Löb, ob nicht auch eine Finanzierung der Schulen in
freier Trägerschaft durch den Schulträger möglich sei, da diese der Stadt auch
Belastungen abnehmen würden, antwortet Stadtdirektor Koch, dass bei der
derzeitigen Haushaltssituation Mittel noch nicht einmal zur Erfüllung von
Pflichtaufgaben ausreichen. Pflichtaufgabe der Stadt sei nur die Bereitstellung
öffentlicher Schulen. Insofern wird eine finanzielle Unterstützung
ausgeschlossen. Der
Ausschussvorsitzende, Beigeordneter Firus, dankt den Vertretern der
Zinzendorf-Schule und der Montessori-Schule für die Vorstellung ihrer Konzepte
im Schulausschuss und wünscht den beiden Gründungsinitiativen einen guten Start
beim Umsetzen ihrer Vorhaben. |
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