Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Ratsherr
DÖRBAUM bemängelt,
dass in den Bebauungsplan-Verfahren kriminalpräventive Überlegungen nicht
standardmäßig vorgeschrieben seien und häufig erst in den Beratungen durch die
Gremien angeregt werden müssten. Dies sollte geändert werden, damit präventive
Maßnahmen künftig frühzeitig berücksichtigt und eingeplant werden. Beigeordneter
ALTHUSMANN stimmt
seinem Vorredner prinzipiell zu, meint aber, dass es dazu nicht unbedingt eines
Antrags bedurft hätte. Die Einbeziehung der Polizei finde bei Bebauungsplan-Verfahren
schon grundsätzlich statt. Das Ziel sei in Zeiten zunehmender Kriminalität
jedoch klar und unterstützenswert. In diesem Zusammenhang wäre beispielsweise
auch zu überlegen, wie Graffiti-Schmierereien künftig durch entsprechende
bauliche Maßnahmen besser vorgebeugt werden könne. Auch die Problematik des
Schuleschwänzens könnte im Übrigen durch präventive Überlegungen bei den
Schulbauplanungen eingedämmt werden. Fachbereichsleiterin
SCHRÖDER-EHLERS
weist darauf hin, dass der Verwaltung dieses Thema sehr wichtig sei und sie
sich selbstverständlich bemühe, kriminalpräventive Überlegungen in die
Planungen einzubeziehen. Die Polizei habe bereits zugesagt, künftig neben den
bisherigen verkehrsplanerischen Gutachten auch darüber hinausgehende
Stellungnahmen nach kriminalpräventiven Gesichtspunkten zu den
Bebauungsplanungen abzugeben. Bürgermeisterin
SCHELLMANN
berichtet, andere europäische Länder hätten auf diesem Gebiet bereits eine
langjährige Tradition und es sei an der Zeit, dass dieses Thema auch in Deutschland
in stärkerem Ausmaß als bisher verfolgt werde. Neben der Polizei, der
Frauenbeauftragten und weiteren Fachleuten müssten auch die Bürger in die
Planungen einbezogen werden, um bei Neuplanungen Angsträume und andere
Fehlplanungen von vornherein zu vermeiden. Ratsfrau
LEECK vermisst im
Antrag der SPD-Fraktion Beispiele für die Verwirklichung von Kriminalprävention.
Ihrer Meinung nach wäre die beste Kriminalprävention insbesondere eine gute
Sozial- und Familienpolitik und ein ausreichendes Angebot von Arbeitsplätzen.
Wichtig wäre daneben die Schaffung von Stadtstrukturen, die lebendige
Stadtteile bewirkten und das Zugehörigkeitsgefühl der Bewohner und damit ihr
Engagement stärkten. Es gelte Monostrukturen zu vermeiden und eine Vielfalt von
Wohnformen zu fördern. In Lüneburg sei Kriminalität glücklicherweise im Großen
und Ganzen kein schwer wiegendes Problem, wie die Darstellung der Polizei zu
diesem Thema in einer der letzten Ratssitzungen gezeigt habe. Beschluss: Der Rat
der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss: Der Antrag wird in den Ausschuss für Bauen und
Stadtentwicklung überwiesen, da seine Verwirklichung eine fachliche und
sachliche Überprüfung und ggf. die Bereitstellung von Mitteln erfordert. (VI, 3,
06) |
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