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Auszug - Schlechte Zeiten für Schulschwänzer in Lüneburg (Antrag der CDU-Fraktion vom 01.10.03, Eingang: 06.10.03)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 5.1
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 29.01.2004    
Zeit: 17:00 - 19:55 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/0770/03 Schlechte Zeiten für Schulschwänzer in Lüneburg (Antrag der CDU-Fraktion vom 01.10.03, Eingang: 06.10.03)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag der CDU-Fraktion
Verfasser:Anke Plett
Federführend:Bereich 41 - Schulen, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Beigeordneter DR. SCHARF verweist auf eine Statistik, der zufolge bundesweit täglich 100.000 Schüler die Schule schwänzten. Die sozialen Folgen notorischen Schuleschwänzens könnten dramatisch sein, deshalb müsste entsprechend gegengesteuert werden. Die negative Haltung einiger Schüler gegenüber der Schule entstehe seiner Meinung nach auch dadurch, dass Schule zunehmend nach quantitativen Maßstäben anstatt nach Qualität gemessen werde. Man könne die Zahl der Abiturienten nicht einfach erhöhen, wie eine Fabrik ihre Produktion aufstocke. So funktioniere Bildung nicht und wenn man die Qualität in den Schulen nicht verbessere, würden immer mehr Schüler sie nicht anders als einen Job betrachten und ihr so oft wie möglich fernbleiben. Die neue Landesregierung habe inzwischen Maßstäbe gesetzt, um die Qualität der Bildung zu verbessern und ein neues Verständnis für Schule zu schaffen. Wichtig sei insbesondere, dass schnell reagiert werde, wenn ein Schüler auffällig werde und entsprechende Maßnahmen ergriffen und dokumentiert würden. Hierzu müssten Handlungskonzepte erarbeitet und konsequent umgesetzt werden. Dies sei im Rahmen der Schulreform auch Ländersache, aber da Schulschwänzen auch in Lüneburg ein Problem sei, müsse man das Thema ebenfalls vor Ort ernst nehmen und überlegen, was dagegen getan werden könne.

 

Ratsherr HAGELS meint, die Probleme der Schulschwänzer seien tiefgreifender Natur und erforderten in jedem Einzelfall eine intensive Überprüfung der Ursachen. Hilfreich wäre dabei eine psychologische Betreuung durch von der Landesregierung finanzierte Sozialpädagogen an den Schulen. Das Problem wiege für die betroffenen Schüler sicher schwer, in der Stadt Lüneburg belaufe sich die Zahl der notorischen Schulschwänzer im letzten Jahr aber auf unter 0,5 %. Der kriminalpräventive Rat beschäftige sich bereits seit dem Jahr 1999 mit der Thematik und weitere Vereine und Verbände würden sich auch bereits mit dem Thema auseinandersetzen. Es sei richtig, dass an den Schulen, besonders im pädagogischen Bereich, Verbesserungen notwendig seien. Das der Stellungnahme der Verwaltung beigefügte Konzept des Arbeitskreises in der Zusammenfassung von Herrn Leune zeige tragfähige Handlungsvorschläge auf, die in Lüneburg umgesetzt werden sollten. Der Antrag der CDU-Fraktion sollte daher in den Schulausschuss überwiesen und dort unter Beteiligung des Jugendhilfeausschusses weiter beraten werden.

 

Ratsherr NOWAK betrachtet präventive Maßnahmen als besonders wichtig, um dem Schulschwänzen bereits vorbeugend zu begegnen. Zusätzliches Fachpersonal nicht nur während der Schulzeiten, sondern auch im Freizeitbereich wäre dazu notwendig. Im Bereich der Jugendhilfe würden jedoch die finanziellen Mittel leider immer weiter gekürzt. Der Kriminalpräventionsrat habe in der Vergangenheit ausgesprochen gute Arbeit geleistet und sollte darin weiter unterstützt werden. Mit den vorhandenen Daten und den bekannten Instrumenten gegen das notorische Schuleschwänzen werde in Lüneburg bereits gearbeitet. Ein Punkt, der noch zu intensivieren wäre, sei seiner Meinung nach die Stärkung der Jugendhilfe- und Stadtteilarbeit.

 

Bürgermeisterin SCHELLMANN lobt das vorliegende Konzept als vorbildlich. Leider gingen die Schulen mit dem Problem nicht immer offensiv um und einige Lehrer neigten dazu, es zu ignorieren, weil diese Schüler oft schwierig seien und den Unterricht störten, wenn sie anwesend seien. Es wäre ausreichend, wenn das vorliegende Konzept von den Schulen, Lehrern und vom Sozialamt verinnerlicht und konsequent umgesetzt würde. Es sei nicht nötig, Lüneburg zur Modellregion zu machen, man solle lieber präventiv und weniger plakativ an das Problem herangehen. Auch die Eltern müssten natürlich in die Maßnahmen einbezogen werden.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Lüneburg fasst einstimmig folgenden Beschluss:

 

Der Antrag wird in den Schulausschuss überwiesen, da seine Verwirklichung eine sachliche und fachliche Überprüfung und ggf. die Bereitstellung von Mitteln erfordert.

 

(V, 41, 55)