Bürgerinformationssystem

Auszug - Entwurf des Nahverkehrsplans des Landkreises Lüneburg 2018 - 2023 Stellungnahme der Hansestadt Lüneburg  

 
 
Sitzung des Ortsrates Oedeme
TOP: Ö 5
Gremium: Ortsrat der Ortschaft Oedeme Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mi, 15.08.2018    
Zeit: 19:30 - 21:45 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa des Schulzentrums Oedeme
Ort: Schulzentrum Oedeme
VO/7902/18 Entwurf des Nahverkehrsplans des Landkreises Lüneburg 2018 - 2023
Stellungnahme der Hansestadt Lüneburg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Stadtrat Moßmann
Federführend:03 V ÖPNV und Verkehr Bearbeiter/-in: Moßmann, Markus
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtrat Moßmann trägt zum Entwurf des Nahverkehrsplans des Landkreises Lüneburg 2018 2023 (NVP) sowie zu den bisher ausgearbeiteten Forderungen der Hansestadt Lüneburg anhand einer Präsentation vor (siehe Anlage).

 

Eine Vorberatung zum NVP ist in der Sitzung des Verkehrsausschusses am 13.08.2018 erfolgt. Ferner sei eine Anhörung der Ortsräte Oedeme (heute) und Ochtmissen (16.08.2018) sowie die Durchführung einer Bürgerversammlung im Ortsteil Ebensberg am 20.08.2018 vorgesehen, bevor eine Beschlussfassung des Rates der Hansestadt Lüneburg am 23.08.2018 herbeigeführt werde. Soweit sich aus der Gremienbeteiligung weitere städtische Forderungen ergeben, werden diese ebenfalls in die Stellungnahme gegenüber dem Landkreis aufgenommen. Diese sei spätestens am 27.08.2018 beim Landkreis Lüneburg einzureichen.

 

Der NVP definiere mit Blick auf das Kosten-/Nutzenverhältnis das künftige Grundangebot für den Busverkehr ab Dezember 2019. Als Grundangebot sei das Verkehrsangebot im ÖPNV anzusehen, welches im Sinne der gesetzlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Zielvorstellungen des NVP eine ausreichende Bedienung der Bevölkerung mit Verkehrsleistungen im ÖPNV darstelle.  Für die Finanzierung des Grundangebotes sei nftig der Landkreis Lüneburg zuständig. Bei Angebotsverbesserungen im Stadtgebiet, die über das Grundangebot hinausgehen würden, wären die Mehrkosten von der Stadt zu tragen. Unter dem finanziellen Aspekt müsse es daher Ziel der Hansestadt Lüneburg sein, gegenüber dem Landkreis ein angemessenes Grundangebot zu fordern.

 

Stadtrat Moßmann geht bei den weiteren Ausführungen zum NVP insbesondere auf die die Ortschaften Oedeme, Rettmer und Häcklingen betreffenden Belange ein. Die direkte Anbindung der Universität soll verbessert werden u. a. zu Gunsten bzw. zur Entlastung der Häcklinger Buslinie 5011.

 

Profitieren werden die Oedemer von der Forderung der Stadt nach verlängerten Betriebszeiten. Die Busse werden künftig Mo.-Fr. von 05:00 22:00 Uhr, Sa. von 06:00 21:00 Uhr sowie Sonn- und Feiertags von 09:00 20:00 Uhr fahren. Auch das Takt-Raster werde in der Hauptverkehrszeit verbessert auf 30/15-Minuten anstelle der bisherigen 30/20-Minuten-Takte. Dadurch werde u. a. eine bessere Erreichbarkeit des Metronoms gewährleistet.

 

Darüber hinaus wird zur Entlastung des Platzes Am Sande vom Landkreis Lüneburg vorgeschlagen, die von Osten auf die Innenstadt einfahrenden Linien 5100, 5110, 5300, 5304 und 5900 zukünftig am ZOB enden zu lassen. Dadurch ergebe sich eine Gesamtentlastung des Platzes Am Sande von 170 Fahrten pro Tag, das seien -15 % gegenüber dem jetzigen Bestand. Zusätzlich sollen die Linien 5600 und 5700 nicht mehr den Platz Am Sande anfahren. Dies bedeute eine weitere Entlastung von 65 Fahrten pro Tag, insgesamt also ca. 230 Fahrten pro Tag weniger. Unter Umweltgesichtspunkten sei dieses Ziel zu befürworten. Im Umkehrschluss bedeute dies aber auch, dass Fahrgäste, die zum Platz Am Sande möchten, am ZOB umsteigen müssen. Dafür sei der ZOB aber auch Zentraler Omnibusbahnhof, wo diese Umsteigemöglichkeiten bestehen würden.

 

U. a. auf der Oedemer Buslinie 5007 sieht der Landkreis Lüneburg im NVP in der Normalverkehrszeit (sämtliche Betriebszeit außerhalb der Hauptverkehrszeit) montags freitags teilweise nur ein 60-minütiges Busangebot vor. Hier fordere die Stadt einen durchgängigen 30-Minuten-Takt. Die gleiche Forderung gilt auch an Samstagen, an denen auch kein durchgängiger 30-Minuten-Takt im NVP vorgesehen sei.

 

Weiterhin fordere die Stadt höhere Umweltstandards bei den einzusetzenden Bussen. Die Umweltstandards werden vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) nach der Richtlinie „Standard Umland“  vorgegeben. An diesen habe sich der Landkreis Lüneburg orientiert. Die Stadt fordere aber höhere Umweltstandards, dazu gehöre auch der Einsatz von Elektrobussen oder Bussen mit alternativer Technologie. Zusätzlich setze sich die Stadt dafür ein, dass die Busse im Rahmen der Barrierefreiheit mit einer elektrischen Rampe ausgestattet werden.

 

Ortsbürgermeisterin John fragt, ob beobachtet werde, dass sich die Buslinien rentieren würden. Oftmals käme es vor, dass Busse nur von wenigen Personen genutzt werden. Stadtrat Moßmann erwidert, dass die Stadt sich gegenüber dem Landkreis im NVP vorbehalte wolle, Nachbesserungen einfordern zu können, wenn das Grundangebot nicht den bestehenden Bedarf abdecke.

 

Ortsratsmitglied Dr. Mahnke ergänzt, dass eine Auslastung der Buslinien im Vorwege nicht vorhersehbar sei. Sie betont, dass ein attraktives Angebot beim ÖPNV sichergestellt sein müsse. Der Preis von 2,20 € pro Fahrt sei jedoch zu hoch. Sie regt an, angemessene Fahrkartenpreise zu berücksichtigen und fordert das Einführen von Kurzstreckentickets, wie in Hamburg. Anderenfalls würden potentielle Fahrgäste wieder aufs Auto umsteigen. Im Übrigen begrüße sie die verlängerten Betriebszeiten und das neue 30/15-Minuten-Taktraster, welche eine deutliche Verbesserung darstellen, insbesondere hinsichtlich der Anbindung zum Metronom.

 

Ortsratsmitglied Neuhaus ist mit dem Takt-Raster nicht zufrieden, insbesondere in Bezug auf die Buslinien 5007 und 5011. Um den Autoverkehr auf den Straßen zu reduzieren, müssten die Busse öfter fahren. Sie fordere daher generell eine 15-Minuten-Taktung. Gerade in der heutigen Zeit würden die Bürgerinnen und Bürger aufgrund von Terminen keine langen Wartezeiten in Kauf nehmen. Sie wollen ihre Termine möglichst punktgenau wahrnehmen.

 

Stadtrat Moßmann erläutert zum Kurzstreckenticket, dass die Verwaltung sich damit im Rahmen eines Antrags im Rat der Hansestadt Lüneburg auseinandergesetzt und auch den HVV kontaktiert habe. Es gebe im Stadtgebiet den „Citybereich“. Hier koste eine Fahrkarte nur 1,60 €. Die Tarife sind vom HVV vorgegeben. Das Kurzstreckenticket in Hamburg bilde eine absolute Ausnahme und könne nicht in Lüneburg angewendet werden. Des Weiteren arbeite der HVV am sogenannten E-Ticket, da es Probleme bei der Kontrolle von den Kurzstreckentickets gebe.

 

Hinsichtlich des neuen Takt-Rasters teilt Stadtrat Moßmann mit, dass sich der Landkreis Lüneburg zielgerichtet an den Fahrgastzahlen aus der Bestands- und Bedarfserhebung im Jahr 2016 orientiere. Die Fahrgastzahlen seien in einigen Bereichen (z. B. Anbindung Leuphana Universität) sehr stark gestiegen. Dass in diesen Fällen das Angebot an ÖPNV ggf. nachgebessert werden muss, um den Bedarf zu decken, sei selbstverständlich.

 

Beratendes Ortsratsmitglied Bendorf bittet zu bedenken, dass die Buslinie 5011 die einzige Buslinie sei, die Rettmer und Häcklingen anfahre. Der Bus fahre hier im 20-Minuten-Takt und sei zu den Hauptverkehrszeiten maßlos überfüllt. Im Übrigen finde das Kurzstreckenticket auch Zuspruch bei der Buslinie 5011, da viele Senioren aus Rettmer und Häcklingen teilweise nur zwei Stationen zum Garberscenter fahren und trotzdem den vollen Preis (2,20 €) zahlen würden.

 

Beratendes Ortsratsmitglied Schellmann weist ergänzend auf Venderungen beim Anfahren der Busse der Einkaufszentren hin, welche nicht ausreichend im NVP berücksichtigt wurden. Gerade in diesen Bereichen wäre das Einrichten eines Kurzstreckentickets zu fordern. Das gelte nicht nur für Häcklingen und Oedeme, sondern auch für die Ortsteile Ochtmissen und Kreideberg. 


Ergebnis:

Der Ortsrat wurde gem. § 94 Abs. 1 S. 1 Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) angehört.

 

 

ALLRIS® Test-Dokument HTML Konvertierung

ALLRIS Dokumente

 

Dieses Dokument wurde von einem anderen Benutzer gerade erstellt und noch nicht auf dem Server gespeichert.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage zu TOP 5 (1606 KB)