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Auszug - Freiflächenkonzept Am Weißen Turm  

 
 
Sitzung des Begleitausschusses Soziale Stadt
TOP: Ö 9
Gremium: Begleitausschuss Sozialer Zusammenhalt Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Fr, 02.03.2018    
Zeit: 16:31 - 18:17 Anlass: Sitzung
VO/7661/18 Freiflächenkonzept Am Weißen Turm
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Frau Burghardt
Federführend:06 - Bauverwaltung Beteiligt:Bereich 74 - Grünplanung und Forsten
Bearbeiter/-in: Burghardt, Sandra   
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Burghardt stellt den aktuellen Sachstand zum Freiflächenkonzept für das Sanierungsgebiet „Am Weißen Turm“ vor. Anhand eines Planes zeigt Frau Burghardt zunächst die Abgrenzung des 8,6 ha großen Gebiets. Im Jahr 2015 wurde dieser Bereich förmlich als Sanierungsgebiet festgelegt und in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.

Frau Burghardt berichtet, dass die Eigentümerstruktur in diesem Sanierungsgebiet sehr heterogen ist. Insgesamt gibt es zwei Großeigentümer und fünf Wohnungseigentümergesellschaften. Aufgrund der Tatsache, dass das Gebiet „Am Weißen Turm“ überwiegend aus privaten Flächen besteht, ist bei einer Maßnahmenumsetzung immer die Beteiligung der Eigentümer erforderlich. 

 

Frau Burghardt erklärt, dass als eine erste Maßnahme im Sanierungsgebiet „Am Weißen Turm“ die Erstellung eines Freiflächenkonzepts im Juli 2016 beauftragt wurde. Es soll ein Gesamtkonzept für das Gebiet erstellt werden, mit der Zielsetzung die Freiflächen unter Beteiligung der Anwohner und Eigentümer aufzuwerten. Mit der Erstellung des Konzepts wurde das Büro arbos Freiraumplanung GmbH beauftragt.

 

Frau Burghardt zeigt anhand von Bildern die Ausgangssituation im Gebiet. Als Missstände zählt Frau Burghardt u.a. unstrukturierte Müllsammelstellen und Fahrradabstellanlagen, einen versteckten Bolzplatz hinter Parkpaletten und das schwere Auffinden von Adressen auf. Insgesamt wirkt das Gebiet sehr unstrukturiert und unübersichtlich. Zudem gibt es nur wenige Spiel- und Aufenthaltsflächen, die zum Teil sanierungsbedürftig sind. Für die Kinder und Jugendliche sind die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung begrenzt.

 

Frau Burghardt berichtet, dass das Planungsbüro nach der Bestandsaufnahme und Vermessung des Gebiets einen Anwohnerrundgang mit ca. 70 Anwohnern und Eigentümern im September 2016 durchführte, um deren Ideen, Mängel und Anregungen aufzunehmen. Im Anschluss konnte das Planungsbüro mit diesen Erkenntnissen die Bestandsanalyse durchführen und ein Grobkonzept mit zwei Planungsvarianten erarbeiten. Frau Burghardt erläutert, dass die beiden Planungsvarianten „Gartenhöfe“ und „Parklandschaften“ im Rahmen eines Anwohnerworkshops im November 2016 erörtert worden sind. Das Konzept „Gartenhöfe“ zeichnet sich durch eine Gliederung des Gebiets in hofartige Strukturen aus und „Parklandschaften“ durch große freie Flächen durchzogen von parkähnlichen Wegen. Die Mehrheit der Teilnehmer hat sich für eine Mischung der beiden Varianten mit einer Tendenz zum Konzept „Gartenhöfe“ ausgesprochen. Frau Burghardt erläutert, dass die Bewohner und Eigentümer nicht im gesamten Gebiet offene Strukturen wünschen, sondern Spielplätze und Aufenthaltsplätze klar strukturiert und abgegrenzt sein sollten.

 

Frau Burghardt führt weiter aus, dass das Freiflächenkonzept fertiggestellt worden ist und stellt die erarbeiteten Maßnahmen, welche zu einer dauerhaften städtebaulichen und funktionalen Aufwertung des Gebiets führen sollen, vor. Zu diesen Maßnahmen gehören die Sanierung und Neuanlage von Wegeverbindungen, Ausstattung und Beleuchtung, das Herstellen von Müll- und Fahrradabstellanlagen und die Sanierung und Neuanlage von Spiel- und Aufenthaltsplätzen sowie die Herstellung von Angeboten für Jugendliche.

 

Frau Burghardt teilt zunächst mit, dass die Spielplätze im Bestand saniert werden sollen.

Der derzeit nicht nutzbare Spielplatz, welcher nur noch aus einem gesperrten Holzturm besteht, im Bereich Hinter der Saline 13-21 soll für Kinder von 3 bis 5 Jahre saniert werden. Für den Spielplatz wird das Thema „Nordsee“ vorgeschlagen.

Der Spielplatz neben dem ehemaligen Kita-Gebäude und jetzigem Standort der Übermittagsbetreuung der Heiligengeistschule soll für Kinder bis 12 Jahre unter dem Motto „Abenteuerspielplatz“ saniert und umgestaltet werden.

Frau Burghardt könnte sich als erste Maßnahme, die Sanierung des Spielplatzes für Kinder über 12 Jahre vorstellen, da in das daneben liegende ehemalige Kita-Gebäude die Übermittagsbetreuung eingezogen ist und für die Kinder somit auch ein naheliegender Spielplatz geschaffen werden würde.

 

Zudem soll ein Bouleplatz mit Sitzgelegenheiten, als Aufenthaltsplatz für ältere Menschen, zwischen den Gebäuden Hinter der Saline 21 und Am Weißen Turm 20 hergestellt werden. In diesem Bereich wäre auch die Aufstellung von Mehrgenerationsspielgeräten denkbar.

 

Frau Burghardt führt weiter aus, dass in den Beteiligungsveranstaltungen deutlich wurde, dass ein Bedarf an Aufenthaltsflächen für ältere Kinder vorhanden ist. Aus diesem Grund ist ein multifunktionales Spielfeld an der Straße Am Weißen Turm und eine Ballspielwiese gegenüber von dem Gebäuderiegel Am Weißen Turm 8-20 angedacht.

 

Im Bereich hinter dem Gebäude Bögelstraße 10 ist die Herrichtung eines Aufenthaltsplatzes mit dem Thema „Orientalischer Garten“ mit Tischen und Sitzgelegenheiten sowie einer begrünten Pergola vorgesehen.

 

Frau Burghardt berichtet, dass der Wunsch aus den Beteiligungsveranstaltungen nach Urban Gardening beachtet worden ist. Es ist geplant, einen solchen Bereich zwischen den Gebäuden Am Weißen Turm 8 und 6 anzulegen.

 

Zum Thema Wegeverbesserung spricht Frau Burghardt an, dass die Wege im Gebiet insgesamt besser ausgeleuchtet werden müssen. Hierfür ist die Erstellung eines Beleuchtungskonzepts notwendig. Die Wegeverbindungen sollen größtenteils im Bestand erhalten bleiben und sind nur teilweise zu ertüchtigen. Im Konzept werden nur zwei wesentliche Veränderungen in der Wegeführung vorgeschlagen.

Frau Burghardt zeigt anhand eines Planes die Überlagerung der Wege mit den Feuerwehrtrassen. Die Feuerwehrtrassen konnten bei der Erstellung des Konzepts nicht außer Acht gelassen werden. Frau Burghardt merkt an, dass eine Planung und Gestaltung, ohne Feuerwehrtrassen zu beeinträchtigen, schwierig gewesen sei.

 

Frau Burghardt berichtet, dass die Müllstandorte den einzelnen Gebäuden im Gebiet nicht klar zugeordnet sind. Der Wunsch der Bewohner nach dezentralen und näher an den Gebäuden liegenden Müllstandorten wurde berücksichtigt. Im Bereich Hinter der Saline 13-21 soll zur besseren Zuordnung für jede Wohnungseigentümergemeinschaft ein Müllstandort geschaffen werden. Auf dem Grundstück des Großeigentümers aus Seevetal bleibt die Anordnung der Müllsammelstellen und der Fahrradabstellplätze, wie im Bestand, bestehen, da dies nach Aussage des Eigentümers von der Örtlichkeit und vom Bedarf ausreichend sei.

 

Zudem teilt Frau Burghardt mit, gibt es im Gebiet einen großen Bedarf an mehr und nah an den Häusern angeordneten Fahrradabstellanlagen. Derzeit stehen viele Fahrräder unstrukturiert vor den Gebäuden. Frau Burghardt berichtet, dass die Standorte und die Anzahl der Fahrradabstellanlagen optimiert worden sind. Es sind 5 bis 6 Fahrradbügel, welche Stellplätze für 10 bis 12 Fahrräder ermöglichen, pro Gebäude vorgesehen.

 

Frau Burghardt zeigt die vorgeschlagene Ausstattung für die Beleuchtung, die Müllplätze und die Fahrradabstellanlagen.

Herr Mädge fügt hinzu, dass beachtet werden muss, dass die Bänke normgerecht sind. Frau Gundermann ergänzt, dass die Lampen im Katalog der LUNA enthalten sein müssen.

 

Frau Burghardt berichtet, dass für die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Freiflächenkonzept Gesamtkosten in Höhe von 3,4 Mio. € geschätzt wurden. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt sukzessiv über die Dauer des Sanierungsverfahrens (10 Jahre) und unter Kostenbeteiligung der Eigentümer.

 

Frau Gundermann merkt an, dass zunächst die Beschlüsse der städtischen Gremien eingeholt werden müssen. Im Wesentlichen soll ein Beschluss über den Gesamtkostenrahmen gefasst werden, um so die Maßnahmenumsetzung für die nächsten 10 Jahre zu ermöglichen. Frau Gundermann fügt hinzu, dass die einzelnen Maßnahmen im Anschluss im Detail und unter Beteiligung der Anwohner und Eigentümer geplant werden. Frau Gundermann verdeutlicht, dass es sich im Gebiet um private Flächen handelt und eine Maßnahmenumsetzung somit nur in Abstimmung und unter Kostenbeteiligung der Eigentümer möglich sei.

 

Frau Lütjohann fragt, inwieweit das Gebäude der ehemaligen Kita mit der Übermittagsbetreuung der Heiligengeistschule in diesem 10-Jahresplan berücksichtigt wurde. 

Frau Gundermann berichtet, dass die Übermittagsbetreuung Anfang März in das Gebäude eingezogen ist. Herr Mädge merkt an, dass die Übermittagsbetreuung aus der Heiligengeistschule verlagert wurde, da der Großteil der Kinder im Sanierungsgebiet lebt und an der Grundschule Platzmangel herrscht.

Frau Lütjohann ergänzt, ob eine Gebäudesanierung geplant sei.

Herr Mädge merkt an, dass das Gebäude saniert wurde. Frau Gundermann ergänzt, dass die Stadt das Gebäude aus Städtebaufördermitteln erworben, saniert und bereits fertiggestellt hat. Im Anschluss soll die Herrichtung der Außenanlagen durchgeführt werden.

 

Abschließend verdeutlicht Herr Mädge, dass es im Gebiet mehrere Eigentümer gibt und es insbesondere bei den Einzeleigentümern sehr schwierig werden wird, Maßnahmen umzusetzen. Es handelt sich bei dem Konzept um einen Rahmen, welcher für den Fördergeber und für die sukzessive Umsetzung von Maßnahmen benötigt wird.

 

Frau Gundermann fügt hinzu, dass die teilräumliche Planung für den Bereich Hinter der Saline 13-21 mit jeder einzelnen Wohnungseigentümergemeinschaft erörtert und abgestimmt wurde.

 


Beschluss: