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Protokollinformationen sind noch vorläufig! - Entwicklung der weiterführenden Schulen nach Übernahme der Schulträgerschaft für die Stadtteile Häcklingen und Rettmer  

 
 
Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Di, 06.02.2018    
Zeit: 16:00 - 18:40 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa der Wilhelm-Raabe-Schule
Ort: Feldstraße 30, 21335 Lüneburg
VO/7628/18 Entwicklung der weiterführenden Schulen nach Übernahme der Schulträgerschaft für die Stadtteile Häcklingen und Rettmer
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Wiebe
Federführend:Bereich 53 - Frühkindliche Bildung und Betreuung Bearbeiter/-in: Mehl, Lorenz
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Steinrücke berichtet anhand der Präsentation über die Ausgangslage.

 

Der Vorschlag der Verwaltung lautet:

Erweiterung des Johanneums auf 6 Züge und eine Entwicklung der Christianischule zur IGS. Als Alternative böte sich für die Herderschule eine Erweiterung auf 6 Züge an. Die OBS Christianischule bleibt dann unverändert.

 

Das Johanneum ist am besten geeignet, den Ausbau möglichst schnell zu beginnen, um möglichst schnell die Schüler aus Häcklingen und Rettmer aufzunehmen.

 

Die verschiedenen Szenarien werden mit der Präsentation ausführlich dargestellt.

 

Frau Steinrücke stellt klar, dass es den Bau eines neuen Gymnasiums nicht geben wird, da dies die Probleme nicht lösen würde, sondern dann ggf. noch Haupt- und Realschulplätze wegfallen würden.

 

Die Sorge, dass die Schule am Wasserturm als verbleibende Oberschule bei der Errichtung einer neuen IGS mehr schwierige Schülererhält, wird wahrgenommen. Hierzu muss eine andere Steuerung für alle Schulen erfolgen.

 

Der Bau einer neuen IGS würde jedoch etwas Luft durch mehr Schulplätze verschaffen. Für eine IGS spricht auch, dass Kinder mit unterschiedlichen Talentenunter einem Dach beschult werden können, da es für die Kinder sehr schwierig zu verarbeiten ist, wenn sie nach der 6./7. Klasse das Gymnasium wieder verlassen müssen, weil das schulische Ziel nicht erreicht wurde. Es liegen keine Zahlen vor, wie viele Kinder aus welchen Gründen vom Gymnasium abgeschult werden.

 

Herr Wiebe berichtet über die zahlenmäßige Entwicklung der weiterführenden Schulen.

 

Frau Steinrücke führt weiter durch die Präsentation.

 

Da einige Gäste weiteren Gesprächsbedarf haben, der während der Ausschusssitzung nicht geklärt werden kann, sagt Frau Steinrücke zu, dass die Einwohneranfragen dem Protokoll beigefügt werden und bei der weiteren Diskussion Berücksichtigung finden werden.

 

Der Schulleiter der Christianischule, Herr Vahlbruch, teilt mit, dass er in dem erwähnten Gespräch, das die Verwaltung im Vorfeld mit ihm geführt habe, keinesfalls signalisiert habe, dass er mit der Umstellung der Oberschule zur IGS einverstanden wäre.  Er hätte lediglich signalisiert, dass er dem offen gegenüberstehen würde. Gleichzeitig war für ihn klar, dass es seine Personen nicht betreffen würde, da er im Sommer in den Ruhestand wechseln würde.

 

Herr Soldan stellt den Antrag, die Präsentation zunächst zu Ende fortzuführen und im Anschluss daran die Ausschusssitzung zu unterbrechen, damit Fragen der Gäste geklärt werden können.

 

Beschluss: einstimmig angenommen

 

Frau Steinrücke führt weiter durch die Präsentation. Anschließend unterbricht Frau Jamme um 17.00 Uhr den Ausschuss. Anwesende Zuhörer, überwiegend Lehrkräfte der OBS Christianischule, äußern sich zur Diskussion innerhalb des Schulausschusses.

 

Um 17.15 Uhr eröffnet Frau Jamme den Ausschuss wieder.

 

Herr Neumann hat kein Verständnis für eine zweite IGS. Er spricht sich eher für eine Hauptschule und eine Realschule aus. Es findet derzeit ein Aussortieren der Gymnasien in Richtung Oberschulen statt. Es fehlen die Realschulen. In der geplanten Elternbefragung soll auch die Frage nach dem Bedarf der Realschulen gestellt werden.

 

Frau Neuhaus begrüßt die Planung in Richtung IGS. Wegen häufiger Ablehnung der Schüler an der IGS sieht sie den Bedarf für eine zweite IGS, dennoch zeigt sie Verständnis für die Vorbehalte der Lehrerschaft, die gerade die Umwandlung der Christianischule von Realschule zur Haupt- und Realschule und anschließend zur Oberschule hinter sich haben.

Sie bemängelt, dass nur in Oberschulen inkludiert wird und sich die Gymnasien bei diesem Thema heraus nehmen.

 

Herr Soldan findet keinen Gefallen an der Vorfestlegung auf die Schulform IGS. Er findet den Beschlussvorschlag falsch, weil erst nach Beschluss eine Arbeitsgruppe gebildet werden soll und auch die Elternbefragung erst im Nachgang zu der Beschlussfassung stattfinden soll. Er bittet die anwesenden Mitarbeiter der Landesschulbehörde um Stellungnahme, ob ein Zurückgehen von Oberschule zur Realschule möglich sei.

 

Frau Kuhlmann von der Landesschulbehörde teilt hierzu mit, dass ein Schulgebiet breit aufgestellt sein soll. Ein Antrag auf Änderung der Schulform ist jederzeit möglich und wird dann entschieden. Im Endeffekt bestimme jedoch der Schulträger darüber, welche Schulformen vorhanden sein sollen.

 

Frau Steinrücke gibt hinsichtlich des Wortbeitrages von Herrn Soldan zurück, dass es keine Vorfestlegung auf die IGS gibt. Es sind optional auch die Erweiterung der Herderschule auf eine 6-Zügigkeit  vorgestellt worden wobei die Christianischule dann eine Oberschule bleibt. Es handelt sich hier um einen Beschlussvorschlag, der geändert und ergänzt werden kann.

 

Herr Soldan regt an, eine AG zur Weiterentwicklung der Christianischule einzurichten.

 

Herr Seeger findet, dass der Beschlussvorschlag zu schnell kommt. Ihm fehlt der Schritt, dass in der AG zur SEP darüber gesprochen wird. Hinzu kommen die noch fehlende Elternbefragung und das Gespräch mit den verschiedenen Gremien untereinander.

 

Herr Pauly entschuldigt sich bei den anwesenden Lehrern für das Wirrwarrin der Schulpolitik, welches insbesondere die jeweiligen niedersächsischen Landesregierungen zu verantworten haben. Zunächst gab es den Wechsel von Realschule zu Haupt- und Realschule und dann zur Oberschule. Nun ist ein weiterer Wechsel zur IGS im Gespräch. Für die Lehrkräfte sieht er dies als Zumutung an. Er möchte, dass der Schulfrieden wieder hergestellt wird und dass die Lehrer einfach mal in Ruhe arbeiten können.

 

Er sieht weiter das Problem, dass es zunächst nur die eine IGS in Kaltenmoor gab, dann kam die zweite IGS in Embsen dazu. Die Eltern, die im Norden der Hansestadt Lüneburg wohnen, wählen die IGS Kaltenmoor wahrscheinlich aufgrund des weiten Schulweges häufig gar nicht erst an. Der Standort soll noch einmal überprüft werde. Kinder, die 2018/2019 eingeschult werden, könnten in der neuen Schule kein Abitur machen.

 

Herr Nowak erinnert daran, dass auch die Entwicklung der Christianischule schwierig war. Als die IGS Kaltenmoor entstand gab es ebenfalls viele Diskussionen und es war viel Skepsis vorhanden. Auch er hat den Wunsch einer Elternbefragung. Ferner spricht er sich dafür aus, dass die Inklusion nicht nur an den Oberschulen stattfindet. Hier regt er ein Gespräch mit den Schulleitern an. Darüber hinaus findet er, dass die durch die Lehrkräfte erzielten Erfolge der Christianischule den Lehrern bei einer Umstellung zur IGS nicht genommen werden. Die Vor- und Nachteile müssten abgewogen werden.

 

Herr Soldan möchte die Diskussion der Arbeitsgruppe nicht vorwegnehmen. Bis 2020 ist rein rechnerisch nicht mit einem erhöhten Raumbedarf der Schule (Christianischule) zu rechnen.

 

Frau Steinrücke entgegnet, dass das rein rechnerisch nicht der Fall sei. Bei dem vorgelegten Raumprogramm handelt sich um ein Standardraumprogramm.

 

Herr Soldan bittet für die weitere Diskussion, dass für alle möglichen Szenarien ein Raumprogramm vorgehalten werden sollte.

 

Frau Steinrücke teilt mit, dass in der Planungsgruppe alle Szenarien besprochen werden. Das Ergebnis setzt das dann erforderliche Raumprogramm in Gang.

 

Herr Soldan stellt den Antrag, über den Beschlussvorschlag in Abschnitten einzeln abstimmen zu lassen.

 

Frau Schult unterstützt, dass neben dem zweigliedrigen System (Gymnasium und Oberschule) auch die IGS ausgebaut wird.

 

Herr Schmidt lehnt die Präjudizierung auf eine bestimmt Schulform ab. Er bemängelt, dass die Lehrer nicht gefragt würden, die das auffangen müssen. Die Lehrkräfte bräuchten mehr Gehör. Die Arbeitsgruppe müsse ergebnisoffen an die Aufgabe herangehen. Es hängt viel mehr an dieser geplanten Änderung, als es auf den ersten Blick scheint.

 

Herr Seeger weist darauf hin, dass man sich nicht nur auf die Stadt fokussieren sollte, sondern auch die Landkreis-Schulen im Blick hat, da auch diese von dieser Änderung betroffen sind.

 

Frau Steinrücke schlägt vor in Stufen abstimmen zu lassen:

 

Der erste Satz Im Rahmen der Wiedereinführung des 13. Jahrgangs (G-9) wird am Gymnasium Johanneum gleichzeitig eine 6-Zügigkeit dieser Schule hergestellt.

 

Dann: Am Schulstandort Kreideberg wird eine 5-zügige Integrierte Gesamtschule (IGS) als Ganztagsschule (GTS) mit gymnasialer Oberstufe errichtet.

 

An dieser Stelle meldet sich Herr Soldan, dass sich ergebnisoffenund die Vorgabe IGSwidersprechen würden.

 

Antrag Herr Soldan auf Änderung des Satzes:

Es wird eine Arbeitsgemeinschaft zur Weiterentwicklung der Christianischule gegründet. Bis zum Ende des Kalenderjahres soll ein Ergebnis vorliegen.

Der Antrag wird mit 6 Stimmen dafür, 4 Stimmen dagegen angenommen.

 


Beschluss:

 

Folgendes Vorgehen wird einstimmig beschlossen:

Im Rahmen der  Wiedereinführung des 13. Jahrgangs (G-9) wird am Gymn. Johanneum gleichzeitig eine 6-Zügigkeit dieser Schule hergestellt.

 

Es wird eine AG zur Weiterentwicklung der Christianischule gegründet. Bis zum Ende des Jahres soll ein Ergebnis vorliegen.

 

Mit dem Landkreis Lüneburg ist darüber zu verhandeln, wie ein angemessener Ausgleich für die Mehrkosten der erforderlichen Ausbaumaßnahmen an den Schulstandorten Johanneum und Kreideberg erfolgen kann.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen und in die erforderlichen Gespräche mit der Landesschulbehörde und dem Landkreis Lüneburg einzutreten. Weiterhin ist optional die Erweiterung der Herderschule um einen 6. Zug zu prüfen.

 

Über den Fortgang ist regelmäßig im Schulausschuss bzw. in der AG Schulentwicklungsplanung der Hansestadt zu berichten.