Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Stadtbaurätin
Gundermann geht einleitend auf die bereits im VA und Rat geführte
Beratung ein. Die Punkte 1 +
2 des Antrages wurden vom Rat zur weiteren Beratung in den ABS verwiesen. Zum Fortgang
der Beratung schlägt sie vor, dass aufbauend auf die für die Ratssitzung bereits
vorgelegten Stellungnahmen der Verwaltung und dem Beratungsergebnis der Ratssitzung
seitens der Ausschussmitglieder ergänzende Fragen gestellt oder Anmerkungen gemacht
werden. Grundsätzlich
ist die Verwaltung stetig bemüht, Schmierereien kurzfristig zu beseitigen. Hierfür
ist die Verwaltung gut gerüstet. Bereits jetzt wird auf dem Gebiet erhebliches
geleistet. Dargestellt wird das Verfahren und die Vorgehensweise. Dem Bemühung
der Verwaltung, dem Privateigentümer zu helfen, sind jedoch wirtschaftliche
Grenzen gesetzt. Hier muss sich die Hilfe auf Ratschläge und Beratungen
beschränken. Derzeit ist
man dabei, die mit der Beseitigung mit Schmierereien beschäftigten Stellen innerhalb
der Verwaltung in einer Arbeitsgruppe zu bündeln. Ratsherr
Körner führt aus, dass der Antrag auf seine Initiative aufgrund der zunehmenden
Schmierereien, insbesondere im OT Oedeme, zurückzuführen ist. Berichtet wird
über die zunehmenden Verunstaltungen nicht nur an Gebäuden, sondern auch an
Buswartehäuschen, Schaukästen sowie Post- und Stromkästen. Enttäuscht ist er
über das Ergebnis an der Teilnahme an einer Lehrerkonferenz an der Oedeme
Schule zu dieser Thematik. Er hält es für dringend geboten, dass es zu einer
Verschärfung in der Gesetzgebung kommt. Es geht nicht an, dass der
Straftatbestand “Sachbeschädigung” als Kavaliersdelikt abgetan wird. Er weist
auf die in der Stadt Braunschweig angelaufene Aktion als positives Beispiel
hin. Bürgermeisterin
Schellmann weist darauf hin, dass der Straftatbestand der
Sachbeschädigung nach wie vor gegeben sei. Das Problem ist, die Übeltäter zu
erwischen. Ratsherr
Hagels verdeutlicht, dass das Phänomen “Graffiti” nicht auf Lüneburg begrenzt
sei. Zu unterscheiden ist jedoch Graffiti von den anderen sogenannten
Schmierereien. Die Frage ist, was wir machen können. Er geht ein auf das
Verfahren, wie die holländische Justiz (Hall-Projekt) mit überführten
Jugendlichen umgeht, bei dem die Jugendlichen ihre Werke wieder selbst
entfernen müssen. Aber auch diese Verfahrensweise stößt bei Serientätern an
ihre Grenzen. Zur
Vorgehensweise hält er es für erforderlich, eine schnellstmögliche Entfernung
vorzunehmen und die Sache zur Anzeige zu bringen. Die Übertragung des
Hall-Projekts auf Lüneburg sollte überlegt werden. Ratsherrn
Hornig interessiert in diesem Zusammenhang, ob es in Lüneburg Flächen gibt, die
offiziell für ein Besprühen freigegeben sind. Herr Heinrich
– Stadtjugendpfleger – erklärt, dass er im konkreten Fall als
Ansprechpartner zur Verfügung steht. Derzeit werden im Jugendzentrum Stadtmitte
einzelne Räume umgestaltet, wobei bei der Gestaltung Mitwirkungsmöglichkeiten
gegeben sind. Das sogenannte “Braunschweiger Modell” hält er für ungeeignet. Ratsfrau
Lotze-Rauckes macht deutlich, dass man zwischen Graffiti als
Kunstform und Schmierereien differenzieren sollte. Das muss auch in einer
Diskussion scharf getrennt werden. Ratsherr
Körner bringt noch einmal zum Ausdruck, dass es sich bei dem was er meint,
fasst ausschließlich um Schmierereien handelt. Herr Pomp –
ALA – hält Graffiti ebenfalls für eine Kunstform. Für ihn ist Graffiti auch
eine Gegenreaktion auf den Betonbrutalismus der 60er Jahre. Er glaubt nicht,
dass es gegen Graffiti und Schmierereien ein Allheilmittel gibt. Ratsherr
Dörbaum fasst als bisheriges Beratungsergebnis zusammen, dass man einig darüber
ist, das Schmierereien schnellstmöglich beseitigt und dass Gespräche mit dem
Sprayer geführt werden sollten, wobei darüber nachzudenken sein wird, inwieweit
diese bei einer Schadensbeseitigung eingebunden werden können. Die Frage ist
auch, ob aus der Arbeitsgruppe heraus den Betroffenen Rat gegeben werden kann. Bereichsleiter
Ehrlich führt aus, in welcher Höhe die öffentliche Hand Aufwendungen tätigen
muss, um Schmierereien wieder zu entfernen. Die Stadt selbst hat es an seinen
öffentlichen Einrichtungen fasst ausschließlich mit Schmierereien und nicht mit
Graffiti als Kunstform zu tun. Man ist bemüht, diese möglichst innerhalb von 14
Tagen wieder zu entfernen. Witterungsbedingt kann es aber zu Verzögerungen
kommen. Erhebliche Probleme bereitet auch bei Einsatz spezieller Mittel die
Entfernung von Schmierereien auf Denkmälern aufgrund des oftmals weichen
Materials und der rauen Oberflächenstruktur. Schmierereien
werden fotografiert und über das Rechtsamt zur Anzeige gebracht. In der Regel
wird das Verfahren relativ kurzfristig eingestellt, weil kein Täter ermittelt
werden konnte. Generell kann
gesagt werden, dass städtische Objekte unterschiedlich von Schmierereien
betroffen sind. In der mit
Beschluss des Verwaltungsvorstandes gebildeten Arbeitsgruppe ist man bemüht,
die Kräfte zu bündeln und ein Netzwerk aufzubauen. Grenzen werden jedoch
dadurch gesetzt, dass keine zusätzlichen Haushaltsmittel bereitgestellt und die
Arbeiten insofern nur durch eigenes Personal ausgeführt werden können. Bürgermeisterin
Schellmann stellt fest,
dass das, womit wir uns auseinander setzen müssen, kein Graffiti als Kunstform,
sondern Schmierereien seien. Klar ist man sich darüber, dass etwas getan werden
muss. Die gesetzlichen Instrumentarien sind bereits heute vorhanden. Eine
Bekämpfung ist auch deshalb erforderlich, um Verwahrlosigkeitserscheinungen
entgegenwirken zu können. Ein schnelles Handeln ist erforderlich. Alle sind
aufgefordert, wachsamer zu sein. Als bedauerlich empfindet sie es, dass auch
denkmalgeschützte Häuser beschmiert werden. Für interessant würde sie es
erachten zu erfahren, wie mit ermittelten Tätern umgegangen wird. Ratsherr
Meihsies kann aus der Beratung keinen Erkenntnisgewinn gegenüber der letztjährigen
Ratssitzung ersehen. Mit der jetzigen Diskussion dreht man sich im Kreis. Er
stellt den Antrag, die Beratung abzubrechen und die Stellungnahmen der
Verwaltung zur Kenntnis zu nehmen. Ratsherr
Dörbaum hält es für ein Gebot der Fairness, zumindest die vorliegenden Wortmeldungen
zu Ende zu bringen. Frau Holste -
Frauenbeauftragte – stellt fest, dass der Bereich Jugend in der
Arbeitsgruppe nicht vertreten ist. Die Arbeit der Gruppe erscheint nur nach
ordnungsrechtlicher Sicht ausgelegt zu sein. Die Kontakte zur Jugend können so
nicht zustande kommen. Bereichsleiter
Ehrlich verdeutlicht, dass es bei der Bildung der Arbeitsgruppe vorrangig darum
ging, das Know-how der Beteiligten für die Beseitigung zu bündeln. Ratsfrau
Lotze-Rauckes glaubt auch nicht daran, dass die heutige Diskussion zu
neueren Erkenntnissen führt. Interessieren würde sie, ob Erkenntnisse darüber
vorliegen, warum Jugendliche diese Taten begehen. Herr Heinrich
– Stadtjugendpfleger – geht
davon aus, dass Jugendliche diese Sprayereien benutzen, um sich dadurch zu
äußern. Ein zweiter Punkt ist, dass sie mit diesen Taten einer Provokation
durch Schadensanrichtung Ausdruck verleihen wollen. Der falsche Weg wäre es,
noch mehr Verunglimpfung und Hetzjagd zu betreiben. Stattdessen sollte man Jugendlichen
kreative Alternativen aufzeigen. Das könnte auch allein schon dadurch geschehen,
dass man die Anliegen der Jugendlichen ernster nimmt. Ratsherr
Dörbaum geht davon aus, dass es möglich sein muss, Jugendlichen deutlich zu
machen, was man unter zulässigem Protest versteht und wo die Grenzen zur
Sachbeschädigung liegen. Ratsherr
Hagels verdeutlicht, dass ein ergangener Einstellungsbescheid noch lange nicht
bedeutet, dass die Polizei die Sache nicht mehr weiter verfolgt. Der Bescheid
dient vorrangig dazu, damit Geschädigte ihre Ansprüche gegenüber Versicherungen
geltend machen können. Für einen sehr
guten Weg würde er es halten, wenn auch bei uns dem niederländischen
Hall-Projekt gefolgt werden würde. Ermittelte Täter hätten dann mit
Einverständnis der Hauseigentümer den Schaden selbst wieder zu beseitigen. Freiflächen
sollten für Graffiti zur Verfügung gestellt werden, damit eine Abgrenzung von
Graffiti als Kunstform gegenüber herkömmlichen Schmierereien auch deutlich
wird. Bürgermeisterin
Schellmann ist
unverständlich, dass das auch in Lüneburg bestehende Prinzip Handschlag, das in
ähnlicher Weise konzipiert sei, nicht funktioniert. Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Ratsherr
Dörbaum spricht sich als Ausschussvorsitzender dafür aus, dass das Vorgetragene
der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis genommen werden sollte und die
weitergehende Beratung im Jugendhilfeausschuss mit der erforderlichen Sachkompetenz
fortgeführt werden sollte. Beschluss: Der
Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung nimmt den von der Verwaltung
vorgetragenen Sachverhalt einvernehmlich zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: Nein-Stimmen: Enthaltungen: |
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