Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Frau Voss-Freytag legt dar, dass die
Hauptschulabschlusskurse bis in die Mitte der 90er Jahre ausschließlich
berufsbegleitend durchgeführt worden sind. Von den Teilnehmer/innen wurde eine
hohe Zeitintensität und eine klare zeitliche und zielorientierte
Strukturiertheit erwartet. Dies war für viele nicht mehr leistbar. Die
Teilnehmerzahl sank ab, die Abbrecherquoten erreichten 50% und mehr. Eine
Neuorientierung des Konzeptes war notwendig. Es wurde ein Tageskurs und ein
Fernkurs eingerichtet. Der Fernkurs findet 2 x die Woche (5-8 UStd.)
berufsbegleitend mit zusätzlichen umfänglicheren Hausarbeiten statt. Frau Leya führt aus: Die Teilnehmer/innen im Tageskurs
werden immer jünger. Viele Schulverweigerer sind dabei. Das sind jene, die die
Schulpflicht erfüllt haben, aber keinen Schulabschluss haben. Die Teilnehmenden
bekommen eine sozialpädagogische Begleitung, ohne die der Abschluss für viele
nicht zu schaffen wäre. Weiterhin beschreibt Frau Leya, dass die Teilnehmenden zum
ersten Mal gerne in die "Schule" kommen. In den Kurs ist ein
Praktikum integriert, das auf eine Berufsausbildung vorbereitet. Ebenso werden
Schlüsselqualifikationen vermittelt, die in der Regelschule so nicht
Bestandteil des Unterrichts sind. Viel müssen arbeiten, um den Abschluss machen
zu können. Wenn der Lehrgang abgebrochen wird, dann oft aus finanziellen
Gründen. Die Teilnehmerzahlen steigen (es stehen Teilnehmer/innen auf der
Warteliste) und die Kursgebühren auch. Dies ist notwendig, um zumindest den
Deckungsbeitrag I zu erreichen. Herr Cassens merkt an, dass der Deckungsbeitrag I zwar
erreicht wird, aber so keinen Beitrag zu den Fixkosten geleistet wird. Die
Gesamtkosten sind nur durch Zuschüsse des Landes und der Stadt Lüneburg zu
erreichen. Frau Leya ergänzt, dass es sich hier um Lüneburger
Jugendliche handelt, denen eine Chance zur Berufseingliederung gegeben wird. Herr Löb schlägt vor, jetzt einen Beschluss zu fassen, dass
der Beirat diese wichtige Aufgabe, die die VHS leistet, unterstützt. Herr Schäfer stellt die Frage, wieviel der Stadt die VHS
denn wert sei? Überall brechen die Zuschüsse weg. Er stellt die Frage, wenn
überall Zuschüsse gekürzt werden, wie könne die VHS dann noch solche Aufgaben
wahrnehmen? Herr Koch weist auf die strengere Prüfung der Kostenübernahme durch die Sozialämter hin, die im Einzelfall vollkommen korrekt sind, für Jugendliche aber die Chance mindern, ihren Lebensweg in einer Berufsausbildung zu finden. Er werde eine Abstimmung zwischen den Sozialämtern von Stadt und Landkreis forcieren, wonach künftig die Voraussetzungen für die Kostenübernahme solcher Schulabschlusskurse transparent und einheitlich zu definieren sind. Bis dahin habe er veranlasst, dass ihm jede beabsichtigte Ablehnung vorab zur Kenntnis gegeben werde. Herr Cassens schlägt deshalb, auch zur Minimierung des
Verwaltungsaufwandes vor, einen bestimmten Etat für die Schulabschlüsse bereit
zu stellen, da eine Quersubventionierung aus anderen Kursbereichen zukünftig
nicht mehr möglich sein wird. Dieser Vorschlag von Herrn Cassens wird zur Kenntnis
genommen. Herr Gade - als Beiratsvorsitzender - fordert die Mitglieder auf, in
die Fraktionen zu gehen und dort die aufgeworfenen Fragen zu diskutieren. |
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