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Auszug - Baumfällungen 2016/2017  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mi, 21.12.2016    
Zeit: 15:00 - 17:45 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/7003/16 Baumfällungen 2016/2017
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Zurheide, Peter
Federführend:Bereich 74 - Grünplanung und Forsten Beteiligt:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün
Bearbeiter/-in: Uder, Miriam   
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann erläutert, dass regelmäßig im Herbst eine Liste der Bäume vorgelegt werde, die im öffentlichen Raum oder für Baumaßnahmen gefällt werden müssen. Die Liste werde anhand der Einschätzungen der AGL erstellt. In diesem Jahr habe man erstmalig BUND und NABU vorab zu einem Gespräch eingeladen, um über bestimmte Bäume zu sprechen. Sie weist darauf hin, dass Frau Hesebeck im Anschluss an die Darstellung der Baumfällliste zur Wiederanpflanzung von Bäumen vortragen werde.

 

Herr Strehse AGL stellt Herrn Rosin vor, der sich um die Baumkontrollen und Pflegemaßnahmen kümmere. Der Tätigkeitsschwerpunkt der AGL läge nicht in der Holzbewirtschaftung, sondern in der Verkehrssicherung im öffentlichen Raum.

 

Ratsherr Gros erklärt, dass er sich über den Umfang der Sitzungsvorlage geärgert habe. So sei ihm keine Vorbereitungglich gewesen. Er hätte sich einen Lageplan sowie Fotos der Bäume gewünscht und eine Darstellung der beschriebenen Symptome. Als Beurteilungsgrundlage sei die Liste nicht akzeptabel. Außerdem wolle er wissen, was die AGL unternommen hätte, um Baumfällungen abzuwenden.

 

Ratsherr Minks weist darauf hin, dass die Baumfällliste in der vorgelegten Art in den vergangenen 5 Jahren für ihn stets ausreichend gewesen sei. Anhand eines Fotos könne man nicht beurteilen, ob ein Baum gefällt werden müsse. Hier solle man auf die Einschätzungen von Herrn Rosin vertrauen. Bei den Baumfällungen ginge es um Sicherheit, die AGL könne man jederzeit hierzu befragen. Eine Beurteilung jedes Baumes bei einer Liste von 259 Bäumen würde eine Ausschusssitzung sprengen.

 

Ratsherr Gros erklärt, dass er nicht Teil eines "Abnick-Gremiums" sein wolle und er daher eine aussagekräftige Grundlage wünsche. Außerdem wolle er wissen, wie mit Fragen des Artenschutzes umgegangen werde.

 

Ratsfrau Kula weist darauf hin, dass der Ausschuss keinen Beschluss fassen werde, sondern die Liste lediglich zur Kenntnis erhalten habe. Insofern könne nicht von einem "Abnicken" gesprochen werden. Sie schlage vor, dass sich Ratsherr Gros bezüglich eines Rundganges an Herrn Rosin wendet.

 

Stadtbaurätin Gundermann ergänzt, dass in den vergangenen Jahren zunächst nur die Baumfällliste zur Kenntnis übersandt wurde mit der glichkeit, Nachfragen zu stellen. Später habe man die Baumfällliste als Tagesordnungspunkt aufgenommen und die Angaben Jahr um Jahr detaillierter dargestellt. Eine Darstellung der Bäume mit Lageplan und Bild wäre zu aufwendig.

 

Herr Strehse AGL erklärt, dass es sich bei der Liste um eine Momentaufnahme der Bäume mit Handlungsbedarf handele. Spontane Fällungen seien nicht ausgeschlossen, wenn Gefahr bestehe.

 

Ratsherr Gros fragt zu Baum Nr. 10 im Revier Kreideberg nach, ob der Baum erhalten werden könne, wenn er nur beschnitten würde und was man zur Standortverbesserung tun könne.

 

Herr Rosin erläutert, dass der Grund für den Befall des Baumes noch nicht festgestellt werden konnte und man im Rahmen der Arbeiten vor Ort entscheiden werde, ob der Baum als "Spechtsbaum" erhalten bleiben könne.

 

Stadtrat Moßmann weist darauf hin, dass die Liste zunächst nur nach Sichtprüfung erstellt wurde. Erst bei den Arbeiten vor Ort würde über Erhalt oder Fällung entschieden.

 

Herr Strehse AGL ergänzt, dass man keinen Baum fällen würde, wenn dieser noch erhalten werden nnte.

 

Ratsherr Gros fragt zu Baum 22 im Revier Vogelpark, was „Freistellung Gebäude“ bedeuten würde.

 

Herr Rosin erläutert, dass dieser Baum zu dicht am Gebäude stünde und Gebäudeschutz vor Baumschutz zu beachten sei.

 

Ratsherr Gros fragt zu den Eichen im Vogelpark nach, ob man die Stämme stehen lassen könne. Dieses wird von Herrn Rosin verneint.

 

Ratsherr Gros fragt zu Baum Nr. 2 im Revier Stadtmitte nach, was unter „Grenzfreistellung“ zu verstehen sei.

 

Herr Rosin erläutert, dass der Nachbar die Beseitigung gefordert habe, da der Baum an bzw. auf der Grenze stünde. Nach dem Nds. Nachbarschaftsgesetz kann das Entfernen des Baumes verlangt werden.

 

Beigeordnete Schellmann fragt zu Baum Nr. 13 im Revier Stadtmitte nach, ob sich der Pilz im Stammfuß durch die Verringerung der Baumscheiben ergeben haben könnte.

 

Herr Rosin stimmt zu, dass manche Baumscheiben in der Stadt größer sein könnten. Über Nachbesserungenre nachzudenken.

 

Ratsherr Gros fragt zu Baum 25 Auf dem Michaelisfriedhof, wie dicht der Baum an der Kapelle stünde und ob dieser durch einen Rückschnitt erhalten werden könne.

 

Herr Rosin erläutert, dass der Baum bereits heute die Kapelle anhebe und das Fällen schon einmal verschoben wurde. Aufgrund des Wachstums des Baumes würde das Problem aber nicht kleiner.

 

Stadtbaurätin Gundermann verweist hinsichtlich dieses Baumes auf die Sondersituation des Senkungsgebietes. Das Zentrum der Senkung läge zwischen dem Ochtmisser Kirchsteig und der Kapelle.

 

Auf Nachfrage von Ratsherrn Gros zu Baum Nr. 26 Auf dem Michaelisfriedhof erklärt Herr Rosin, das Hohlstellen im Baum dem Aufbau eines Grashalmes ähnlich wären. Abhängig von der Restwandstärke würde man über die Standsicherheit entscheiden. Die Restwandstärkenne konkret ermittelt werden. Zu treffende Maßnahmen seien je nach Baumart unterschiedlich.

 

Zu Baum 33 Auf dem Michaelisfriedhof erklärt Herr Rosin, dass aufgrund eines Blitzschadens die Borke des Baumes fehle.

 

Stadtrat Moßmann erklärt, dass der in der Einladung zur Sitzung in der Liste noch enthaltene Baum Am Graalwall von der Liste genommen wurde, weil auch die zugehörige Baumaßnahme verschoben wurde.

 

Ratsherr Gros fragt nach, wie das Holz vermarktet wird.

 

Herr Strehse AGL erklärt, dass die AGL mit der Lebenshilfe zusammenarbeite, die dieses Holz in der Beschäftigungstherapie zu Brennholz aufarbeite. Die Einnahmen rden bei der AGL realisiert.

 

Die Nachfrage von Ratsherrn Gros hinsichtlich des Artenschutzes beantwortet Herr Zurheide dahingehend, dass diese Belange im Winter weniger problematisch seien. Sofern vorllung eines Baumes geschützte Arten gefunden würden, würde die Untere Naturschutzbehörde eingebunden.

 

Herr Strehse AGL erklärt, dass die Liste nur zur Vorbereitung von llarbeiten diene. Vor Beginn einer Fällmaßnahme werde immer geprüft, ob geschützte Arten vorhanden wären.

 

 

 

Fachbereichsleiterin Hesebeck erläutert in Bezug auf die Neuanpflanzungen, dass in Kaltenmoor etwa 40 Kiefern durch Laubbäume ersetzt werden sollen. An der Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße plane man außerdem „stadtklimaresistente"ume anzupflanzen, die mit den veränderten klimatischen Bedingungen und den örtlichen Bodenstrukturen besser klar kämen. Diese Bäume men zwar aus anderen Regionen, zeichnen sich aber auch durch Insektenfreundlichkeit aus. Auch an der Reichenbachkreuzung sowie am Kreisverkehrsplatz Bögelstraße wolle man diese Bäume in einem Versuchsprojekt anpflanzen. Im Rahmen der Baumfällungen sei eine Wiederanpflanzung im Verhältnis 1 : 1 in 2017 geplant.

 

Herr Mitschke NABU regt an, künftig Baumrigolen anzulegen und dies in die Planungen einzubeziehen. Die umennten hiervon profitieren, auch wenn über die damit verbundenen Kosten nachgedacht werden müsste.

 

Stadtbaurätin Gundermann sagt zu, diese Anregung zu prüfen.

 

Ratsherr Gros fragt nach, ob es eine Übersicht gebe mit Maßnahmen, um die Lebensbedingungen der ume zu verbessern. Insbesonderenne über die Entsiegelung von Randstreifen nachgedacht werden. Außerdem wolle er wissen, ob es ein Baumkataster gäbe.

 

Herr Strehse AGL erläutert, dass es ein Baumkataster noch nicht gäbe. Die AGL würde derzeit etwa 40.000 Bäume kontrollieren und pflegen. Dabei würden alle Möglichkeiten berücksichtigt, um schon bei der Pflege Missstände zu beseitigen.

 

Fachbereichsleiterin Hesebeck ergänzt, dass viele Vorschläge, auch die Bepflanzung von Verkehrsinseln, bekannt seien. Gerade hinsichtlich der Pflege wären solche Entsiegelungen aber nicht überall umsetzbar.


Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten nimmt die Fälllisten zur Kenntnis

 

 

Beschluss:

Der Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten nimmt die Fälllisten zur Kenntnis