Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt:
Stadträtin STEINRÜCKE stellt die Entwicklung der Familienzentren da. Diese seien in der Regel an Kitas angebunden und richten sich an Familien mit Kindern der Altersgruppe null bis sechs Jahre. Sie können auch an Stadteilzentren und Grundschulen angebunden werden, fördern Begegnungen und bieten Bildungs- sowie Beratungsangebote. Sie seien wesentlicher Teil eines Netzwerkes zur Sicherstellung von Bildungs- und Präventionsketten. Kinder würden eine individuelle Förderung erhalten und ihren Eltern würden Ansprechpartner für Beratungsanfragen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gebe es Fortbildungen für Mitarbeiter der Kitas und Stadtteilhäuser. Beratungs- und Unterstützungsangebote für Alleinerziehende und Familien mit Flüchtlingshintergrund seien ebenfalls Aufgabenfelder der Familienzentren. Hierzu sei auch die Integration der Familien zu zählen. In den Familienzentren würden zudem spezielle Problemfelder wie beispielsweise die Sicherheit im Internet thematisiert.
Das Konzept „Familie im Zentrum“ sei bereits in vier Stadteilhäusern umgesetzt, dieses Jahr kämen zwei weitere dazu. In Kooperation mit der Leuphana Universtität seien Sozialraumanalysen für mehrere Stadteile erstellt worden, um die Angebote bedarfsgerecht auf den jeweiligen Stadtteil ausrichten zu können. Da Familie im Zentrum gut angelaufen sei, können Rückschlüsse für weitere Entwicklungen und Angebote in anderen Stadtteilen gezogen werden. Dabei zeige sich ein besonderer Bedarf an Beratungsangeboten bei den Kitas. Dies liege daran, dass es nicht in jedem Stadtteil ein Stadtteilhaus gebe und nicht alle Eltern die vorhandenen Stadtteilhäuser für ihre Anfragen nutzen. Eltern mit belastenden Lebenssituationen seien jedoch auch über die Kitas zuverlässig zu erreichen. Eine Weiterentwicklung der Kitas biete die Chance hierauf aufzubauen. Bei den Planungen der Verwaltung zum Ausbau der Kitas zu Familienzentren, sei die jeweilige Einrichtung wesentlicher Partner und werde intensiv einbezogen. In der fachlichen Ausrichtung arbeiten die Familienzentren nach dem Prinzip, dass jedes Kind individuell gefördert und die Eltern dabei einbezogen werden. Das Risiko negativer Entwicklungsverläufe werde minimiert und somit höhere Folgekosten vermieden.
Für den Ausbau der Kitas seien noch entsprechende Voraussetzungen, wie beispielsweise die Erstellung eines Raum- und Nutzungskonzeptes, zu schaffen. Bei jedem Kita-Ausbau, Neubau oder Umbau werde die Schaffung zweier neuer Räume für die Umsetzung der Familienzentren geplant. Neben den städtischen Stadtteilhäusern existiere das Familienzentrum Plus in Trägerschaft der Diakonie mit zielgruppengerechten Angeboten. An den Standorten, an denen es noch keine Stadtteilhäuser als Familienzentren gebe, sollen diese in den Kitas errichtet werden. Im Hanseviertel sei ein Bedarf zu verzeichnen. Dort würden in der Kita für den ganzen Stadtteil unterschiedlichste Angebote angefragt. In einem Neubaugebiet dieser Größe sei ein verlässlicher Anlaufpunkt für alle Eltern erforderlich, um Angebote, Beratung oder Unterstützung anzufragen. Die Einrichtungen im Casino, wie im Gebäude 40, sollen beide zukünftig zum Familienzentrum ausgebaut werden. Die erforderlichen Räumlichkeiten seien bereits vorhanden. Geplant sei die Einsetzung eines Quartiermanagers als Ansprechpartner für drei Jahre mit einer halben Stelle, der sein Büro im Casino im Hanseviertel haben werde. Ein deutlicher Bedarf nach einem Familienzentrum bestehe der Sozialraumanalyse zufolge auch in Kaltenmoor. Dort sei die Kita ebenfalls erster Anlaufpunkt für Familien. Es gebe zwar einen Stadteilmanager, dieser werde von den Eltern jedoch seltener aufgesucht. Ein Kita-Neubau sei an der Turnhalle Kaltenmoor geplant, sodass die räumlichen Voraussetzungen für „Familie im Zentrum“ direkt geschaffen werden können.
Darüber hinaus sei auch die Errichtung eines Familienzentrums im Hort der Herrmann-Löns-Schule geplant. Dort arbeite ohnehin sozialpädagogisch besonders kompetentes Personal. Zunächst stehe jedoch das Hanseviertel sowie der Stadtteil Kaltenmoor im Vordergrund. Für die Finanzierung sollen hauptsächlich Drittmittel aufgewendet werden. Beratungsangebote nach SGB XIII würden im Rahmen des Lüneburg-Vertrages mit dem Landkreis abgerechnet. Im Haushalt seien für alle Angebote von „Familie im Zentrum“ 80.000 € und eine Vollzeitstelle für die Koordinierung und Planung der Projekte angesetzt. Für den Ausbau bestehender Kitas zu Familienzentren werden Kosten für die räumliche Ausstattung, das Material und die Schulung des Personals erforderlich werden. Als laufende Kosten werden Personalkosten für eine erforderliche Koordinierungsstelle, sowie Sachkosten anfallen. Genauere Bezifferungen seien, insbesondere bei den Baukosten, standortabhängig, sodass eine verallgemeinerte Darstellung nicht möglich sei. Die Sachkosten werden sich voraussichtlich auf 40.000 € belaufen. Entgegen anderer Bundesländer fördere das Land Niedersachsen die Familienzentren nicht. Es werde daher derzeit auf die Richtlinie aus dem Investitionspaket des Bundesbauministeriums gewartet. Dabei handele es sich um ein Programm zur Förderung sozialer Infrastrukturen, welches den Aufbau, Ausbau und die Förderung von Kitas, Stadtteilhäusern und Jugendzentren beinhalte. Möglicherweise könne die Stadt hierauf zugreifen. Darüber hinaus kämen Stiftungen und Projekte, wie derzeit teilweise schon genutzt, als Finanzierungsmöglichkeiten infrage. Problematisch sei dabei die zeitliche Begrenzung, denn es bleibe offen, wie sich die Finanzierung anschließend gestalte. Die Stadt sei der Auffassung, dass die Errichtung von Familienzentren auch der Integration von Flüchtlingsfamilien dienen werde. Deswegen plane die Stadt Verhandlungen mit dem Landkreis über die Nutzung der Mittel des Kreises zur Integrationsförderung. In dem Programm sei auch die Förderung eines Integrationsmanagers vorgesehen, sodass hierüber möglicherweise die Personalkosten für das Quartiersmanagement oder die Koordinierungsstelle finanziert werden könnten.
Beschluss:
Der Rat der Hansestadt Lüneburg nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
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