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Auszug - Besichtigung Wuppertaler Modell (Antrag der CDU-Fraktion vom 09.03.2016) und Vorstellung bisheriger Lüneburger Initiativen (Ergänzungsantrag der CDU-Fraktion vom 29.03.2016)  

 
 
Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg
TOP: Ö 7.1
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 02.06.2016    
Zeit: 17:00 - 20:35 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/6605/16 Besichtigung Wuppertaler Modell (Antrag der CDU-Fraktion vom 09.03.2016) und Vorstellung bisheriger Lüneburger Initiativen (Ergänzungsantrag der CDU-Fraktion vom 29.03.2016)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag
Verfasser:Welz, Franziska
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Beteiligt:DEZERNAT II
Bearbeiter/-in: Welz, Franziska   
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr DR. SCHARF erläutert die Gründe für den Antrag. Es müsse ein Kompromiss zwischen Online-Shopping und freien Handelsunternehmen in der Stadt gefunden werden. In Wuppertal sei dies versucht worden. Die Ergebnisse dieses Versuches solle sich der Rat vor Ort ansehen. Anschließend könne entschieden werden, ob das Modell auch in Lüneburg denkbar wäre.

Beigeordneter BLANCK erklärt, dass das Wuppertaler Modell ein bundesweites Pilotprojekt zur besseren Verzahnung des lokalen Handels mit dem Onlinehandel sei. Vor Ort gebe es hierzu jedoch nichts zu sehen. Der Kunde fülle eine Onlinebestellung aus, die dann geliefert würde. Dafür müsse der Rat keine lange Fahrt auf Kosten der Stadt antreten. Die lokalen Besonderheiten träfen ohnehin nicht auf Lüneburg zu. Er verweist auf die Kaufhaus-Lüneburg-App, die im April 2016 in der IHK präsentiert worden sei. Diese App funktioniere ähnlich wie das Projekt in Wuppertal. Die Marketing GmbH und das Lüneburg City Marketing würden sich also bereits mit dem Thema beschäftigen.

Ratsherr SRUGIS erklärt, dass die Kaufhaus-Lüneburg-App eine bessere Alternative zu dem Wuppertaler Modell darstelle. Diese bewerbe die Innenstadt auf intelligente, unaufdringliche Weise und biete den Händlern eine Onlineplattform. Bei einigen Händlern können Kunden bereits Bestellungen aufgeben, auch wenn es ggf. noch Optimierungsbedarf gebe. Die Plattform helfe der Landeszeitung, die auf Werbeeinnahmen wegen der Onlinekonkurrenz verstärkt achten müsse, sowie dem Einzelhandel, der sich der Onlinekonkurrenz stellen müsse. Es dürfe der App kein zweites Konzept als Konkurrenz entgegenstellt werden, ohne dass sich eines von beiden bereits etabliert habe. Das Wuppertaler Modell biete eine Onlineplattform für den lokalen Handel, verspreche tagesgleiche Lieferungen innerhalb der Stadt und unterhalte ein Ausstellungslokal für Ware. Es trage sich nur mit öffentlicher Förderung durch das Bundesbauministerium. Für den Einzelhandel entstehe zeitlicher und finanzieller Aufwand. Vorteile gegenüber der App könne er nicht erkennen. Zudem müsse immer darauf geachtet werden, dass sich die Kommune nicht zu sehr in das Geschäft der Einzelhändler einmische. Dort liege die Kompetenz im Bereich des Handels. Letztlich habe sich das City Marketing gegebenenfalls mit dem Wuppertaler Modell zu beschäftigen, nicht aber die Politik.

Beigeordnete SCHELLMANN betont die lokalen Unterschiede zwischen Wuppertal und neburg. Sie sei auch der Auffassung, dass keine Fahrt nötig sei, um sich über das Projekt zu informieren. Gegebenenfalls müsse das LCM neue Möglichkeiten entwickeln. Dies sei jedoch nicht Aufgabe des Rates. Die Politik müsse lediglich die erforderlichen Infrastrukturen stellen.

Beigeordneter PAULY erwidert, dass er eine Ortsbesichtigung in Wuppertal für zielführend halte. Es können die teilnehmenden Händler, die Politiker, das Stadtmarketing sowie die Kritiker des Modells direkt befragt werden. Das City Marketing könne sich gegebenenfalls an der Fahrt beteiligen. Er zweifle an der Breitenwirkung der Kaufhaus-App. Damit könne der Erhalt einer Einkaufsstadt nicht sichergestellt werden.

 


Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg fasst mehrheitlich bei 3 Gegenstimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und 4 Enthaltungen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen folgenden Beschluss:

 

Der Antrag wird in den Aufsichtsrat der Lüneburg Marketing GmbH überwiesen.

 

(II)