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Beratungsinhalt: Ratsherr
MEIHSIES begründet
den Antrag seiner Fraktion, der vor dem Hintergrund der angespannten
Finanzsituation der Stadt entstanden sei. Es sei jetzt an der Zeit, bisher
„heilige Kühe“ zur Schlachtbank zu führen. Das SaLü habe seit seinem Bau Anfang
der 90er Jahre Zuschüsse in Höhe von 10 – 20 Mio. € verbraucht und sei
finanziell ein Fass ohne Boden. Damit nicht der Steuerzahler weiter dafür
aufkommen müsse, sollte das Bad verkauft werden. Ein solcher Versuch sei
bereits im letzten Jahr gestartet worden, aber leider erfolglos geblieben. Die
Stadt sollte jetzt nochmals versuchen, einen privaten Investor zu finden, der
bereit sei, das wirtschaftliche Risiko zu tragen. Die städtischen Zuschüsse
müssten deutlich reduziert werden und das müsse sich auch in den Verträgen mit
dem SaLü niederschlagen. Er erläutert die weiteren Punkte des Antrags. Den
Bürgern müsse auch einmal verdeutlicht werden, wo ihre Steuergelder hinfließen.
Der Antrag könnte zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Wirtschaft und
städtische Beteiligungen überwiesen werden. Stadtkämmerer
SAUER schlägt vor,
nur Punkt 4 des Antrags in den Ausschuss für Wirtschaft und städtische
Beteiligungen zu überweisen. Die übrigen Punkte seien bereits abgearbeitet oder
in Planung. Er erläutert die Stellungnahme der Verwaltung zu diesen Punkten. Ratsfrau
PETER weist darauf
hin, dass die Stadt das SaLü mit keinem Cent unterstütze. Die Zuschüsse der
Stadt würden allein für die Betreibung des Hallen- und des Freibades verwendet.
Die Einsparungen im Konsolidierungsplan würden durch die Schließung des
Hallenbades und Preiserhöhungen erreicht. Das SaLü sei ein wichtiger Teil der
Lüneburger Infrastruktur. Es spreche nichts gegen einen Verkauf, wenn
sichergestellt sei, dass die Stadt nicht am Ende den Betrieb mit noch höheren
Schulden wieder übernehmen müsse. Bei dem jetzt schon vorhandenen Schuldenberg
werde sich allerdings nur schwerlich ein Investor finden lassen. Beigeordneter
DR. SCHARF meint,
es sollte zunächst geprüft werden, ob es wirklich sinnvoll wäre, den
sogenannten Wellness-Bereich zu veräußern, da dieser am ehesten kostendeckend
arbeiten werde. Das Hallen- und Freibad seien dagegen hoch defizitär, ebenso
der Kurmittelbereich, diese könnten jedoch aus Gründen der Daseinsvorsorge
nicht geschlossen werden. Hier müssten andere Lösungen gefunden werden. Die
extremen finanziellen Probleme der letzten Jahre seien insbesondere auf
Steuernachzahlungen auf Grund der veränderten Körperschaftssteuer
zurückzuführen, wovon die letzte in diesem Jahr fällig gewesen sei. Man werde
im nächsten Jahr anstreben, das Betriebsergebnis erheblich zu verbessern. Er
geht auf die einzelnen Punkte des Antrags ein und schließt sich der
Stellungnahme der Verwaltung dazu inhaltlich an. Punkt 4 des Antrags solle in
den Ausschuss für Wirtschaft und städtische Beteiligungen überwiesen werden. Ratsherr
REINECKE zeigt auf,
dass die von den Grünen angeregten Maßnahmen zu dem Ziel, die städtischen
Zuschüsse zu reduzieren, leider nicht viel beitragen würden. Besser nachvollziehbar
wären dagegen Fragestellungen nach den Möglichkeiten der Erhöhung der
Wirtschaftlichkeit und den Auswirkungen einer Schließung des SaLü auf die
Finanzen und die sozialpolitischen Ansätze der Stadt sowie auf den Tourismus
gewesen. Selbst wenn man einen privaten Betreiber finden würde, hieße das
nicht, dass die Stadt keine Zuschüsse mehr leisten müsste. Das Thema sei schon
häufig diskutiert worden und bleibe aktuell. Man werde sich weiterhin
kontinuierlich um eine Verbesserung der Situation bemühen. Beschluss: Der Rat der Stadt Lüneburg überweist Punkt 4 des Antrags der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen einstimmig in den Ausschuss für Wirtschaft und städtische Beteiligungen. Die übrigen Punkte des Antrags werden als erledigt angesehen. (22) |
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