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Auszug - Mündlicher Bericht des Stadtbrandmeisters  

 
 
Sitzung des Feuerwehrausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Feuerwehrausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 10.11.2015    
Zeit: 17:00 - 17:55 Anlass: Sitzung
Raum: Feuerwehr-Mitte, Kleiner Sitzungssaal
Ort: 21337 Lüneburg, Lise-Meitner-Straße 12
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT begrüßt alle Mitglieder des Feuerwehrausschusses und Gäste. Mit Stand vom 10.11.2015, 17:00 Uhr seien 539 Einsätze abgearbeitet worden (Anmerkung der Protokollführerin: Einsätze bis 18.11.2015 - 557). Zum Jahresende prognostiziert er die Anzahl von ca. 623 Einsätzen.

Um Hilfsfristen und Personalstärken zu erreichen, sei zum 1. Januar 2015 die hochkomplexe Alarm-und Ausrückordnung der Lüneburger Feuerwehr geändert worden. Ein Hauptmerkmal der neuen Ausrückordnung sei das sogenannte Unterstützungs-HLF, d.h. bei dem Einsatzstichwort Zugalarm (z.B. ein Zimmerbrand) im Ausrückgebiet Mitte werde das HLF aus Lüneburg-Süd als Unterstützungseinheit dazu alarmiert. Umgekehrt solle dies genauso funktionieren.

Diese Umstellung habe zur Folge, dass die Einsatzzahlen der drei südlichen Ortsfeuerwehren sich um ca. 30 % erhöht haben. Laut Stand 1. November 2015 liegen die Einsatzzahlen voncklingen bei 88 gegenüber 60 im gesamten Jahr 2014, in Oedeme bei 90 gegenüber 59 und in Rettmer bei 75 gegenüber 57 Einsätzen. Da sich der Einsatzschwerpunkt im Einsatzgebiet der Ortsfeuerwehr-Mitte befindet, haben sich die Einsatzzahlen hier mit 484 (Stand 1. November 2015) kaum geändert. Die Einsätze der hauptamtlichen Gerätewarte zwischen 06.30-17.00 Uhr liegen bei 197 (Stand 1. November 2015).

Neben dem Kerngeschäft, ausgelöste Brandmeldeanlagen und Tüffnungen mit je ca. 100 Vorfällen, habe es in diesem Jahr zwei Einsätze im Altstadtbereich gegeben, die Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT ausführlich erläutert.

 

Des Weiteren stellt Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT den Personalbestand wie folgt fest:

 

-          223 Mitglieder in der Einsatzabteilung, davon 24 Frauen (Anzahl 2014: 229).

-          63 Mitglieder in den fünf Kinderfeuerwehren (6-12J.), davon 5 auf Probe (Anzahl 2014: 68). In der Kinderfeuerwehr (KF)-Mitte seien 4 Kinder auf der Warteliste. Zur Zeit habe die KF-Ochtmissen dagegen nur 3 Kinder in der Gruppe.

-          92 Mitglieder in den fünf Jugendfeuerwehren (Anzahl 2014: 87).

-          10 Gerätewarte als hauptamtliches Personal arbeiten zwischen 6.30-17.00 Uhr in einer 4-Tage-Woche, wovon eine Stelle aufgrund eines Studiumbeginns frei wurde. Diese Stelle werde vermutlich zum 15.12.2015 neu besetzt.

-          Die Stelle des Bundesfreiwilligen konnte in diesem Jahr wieder vergeben werden, der die Hauptamtlichen seit dem 1.9.2015 für ein Jahr unterstützt.

-          Beschäftigung von 3 Auszubildenden in den Werkstätten der AGL, wovon 2 das hauptamtliche Personal während der Einsätze verstärken. Eine Einplanung der Auszubildenden am Tage sei aufgrund von häufigen Abwesenheitszeiten durch Berufsschule, Lehrgänge, Urlaub und Krankheit problematisch.

 

Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT klärt auf, dass aufgrund von Urlaub, Krankheit und Fortbildungen auch die Hauptamtlichen gelegentlich nicht zur Verfügung stehen, so dass die Einsatzstärke zeitweise nur 4-5 Mann sei. Erschwerend komme hinzu, dass oftmals zwei der Hauptamtlichen tagsüber im Stadtgebiet Arbeiten und Prüfungen an Feuerwehrhäusern, Fahrzeugen, Grünanlagen, Brandmeldeanlagen und an den mehr als 1000 Hydranten im Stadtgebiet zu erledigen haben.

 

Um Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF), wie z.B. dass 10 Einsatzkräfte innerhalb von 8 Minuten nach Alarmierung an der Einsatzstelle einzutreffen haben, umsetzen zu können, habe er zwei weitere Stellen beantragt.

 

Standbrandmeister DIESTERHÖFT weist auf die Veränderung hin, dass die Feuerwehr Lüneburg in diesem Jahr auf Digitalfunk umgestellt habe. Wobei die neue Technik noch nicht fehlerfrei funktioniere.

Bei einem Dachstuhlbrand in der Unteren Ohlinger Stre sei festgestellt worden, dass man die Kameraden unter Atemschutz nicht verstanden habe, da die neuen Funkgeräte auch Nebengeräusche, wie die unter einem Atemschutzgerät, filtere. Diese Problematik habe die Feuerwehr Lüneburg festgestellt und umgehend an die ASDN (Autorisierte Stelle Digitalfunk Niedersachsen) gemeldet. Daraufhin wurden gemeinsam umfangreiche Tests durchgeführt, um das Problem künftig abstellen zu können. Seither würden sämtliche Updates für die Funkgeräte erst nach Erprobung durch die Feuerwehr Lüneburg an alle Feuerwehren im Land Niedersachsen freigegeben werden.

 

Weiterhin stellt Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT die im Jahr 2015 getätigten Beschaffungen vor. Es seien 1 Abstützsystem, 12 Composite Atemluftflaschen, 1 Notstromaggregat (Ersatz für ein Aggregat Bj.1977), 95 Digitale Handsprechfunkgeräte inkl. Zubehör, 12 mal Zubehör für Funkgeräte für Träger von Chemieschutzanzügen, 3 digitalfunkgekoppelte Navigationssysteme (für beide Erstausrückerfahrzeuge und das BvD-Fahrzeug) sowie 250 Schutzhandschuhe, die r die technischen Hilfeleistungseinsätze beschafft worden sind.

 

Anschließend stellt er die geplanten Beschaffungen für 2016 vor. Es werde der Versorgungs-LKW inkl. mehrerer Rollwagen geliefert, dessen Vergabe ngst erfolgt sei. Er versichert, dass die Rollwagen mit größtenteils vorhandenen Gerätschaften (z.B. Schläuche, Leinen und wasserführenden Armaturen) bestückt sein werden, so dass diese unproblematisch an die Einsatzstelle gebracht werden können. Weiterhin solle eine Ersatzbeschaffung eines Einsatzleitwagens (ELW) aus dem Baujahr 1991 stattfinden. Das Bestandsfahrzeug weise Korrosionsschäden, Getriebe- und Elektronikprobleme auf. Die Kommunikationseinrichtungen des ELW seien veraltet und teilweise mit dem neuen Digitalfunk nicht kompatibel.

 

In Planung sei r das Jahr 2016 die Ausschreibung eines Tanklöschfahrzeuges, das im Jahr 2018 als Ersatzbeschaffungr ein Fahrzeug aus Lüneburg-d bereitstehen sollte. Das Fahrzeugkonzept der Feuerwehr werde in Zusammenarbeit mit der hierzu gebildeten Arbeitsgruppe kontinuierlich fortgeschrieben.

 

Zusätzlich sollen noch Ersatzbeschaffungen von Feuerwehrschutzhelmen inklusive einer Beleuchtungseinheit ohne Verfallsdatum für alle Feuerwehrmitglieder angeregt werden, da 150 vorhandene Kunststoffhelme alle 10 Jahre ausgetauscht werden müssen. In den kommenden Jahren trete das Verfallsdatum ein, so dass der größte Teil der Feuerwehrschutzhelme ausgesondert werden müsste.

 

Eine jährlich wiederkehrende Beschaffung von 12 weiteren Composite-Atemluftflaschen stehe bevor.

Bis zum Jahr 2020 seien 115 Lungenautomaten für die Atemschutzgeräte zu ersetzen, wobei geplant sei, jedes Folgejahr 30 Lungenautomaten auszutauschen. Die Produktion der bisher im Einsatz befindlichen Lungenautomatenre eingestellt worden, wobei die Ersatzteilversorgung noch bis zum Jahr 2020 erfolgen solle.

 

r das Jahr 2017 sei die Auslieferung und Zahlung des Rüstwagens, der im Jahr 2015 ausgeschrieben worden ist, geplant. Die Bestellung nne jetzt erfolgen, nachdem der Verwaltungsausschuss der Hansestadt Lüneburg am 03.11.2015 die Vergabe beschlossen habe. In der Feuerwehrausschusssitzung am 06.11.14 sei das Thema Rüstwagen ausführlich erörtert worden.

 

Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT erklärt, dass r das Jahr 2019 die Beschaffung einer neuen Drehleiter beabsichtigt sei. Eine Ausschreibung sse somit im Jahr 2017 erfolgen. Der Grund für eine Neubeschaffung sei, dass die beiden derzeitigen Drehleitern (Baujahr 1992) im letzten Jahr mehrfach ausfielen und teilweise über Tage außer Dienst genommen werden mussten. Probleme gäbe es hauptsächlich mit der Elektronik des Leiterparks. Die defekten elektronischen Bauteile und Platinen mussten teilweise extra angefertigt werden. Hinsichtlich der genannten Dachstuhlbrände habe es Schwierigkeiten in Bezug auf den Überlast des Korbes gegeben, wodurch die Leiter sich einfach abschaltet. Insbesondere im Innenstadtbereich sei eine Drehleiter, mit der die Einsatzkräfte schnellstmöglich in den hinteren Bereich eines z.B. Dachstuhls gelangen könnten, notwendig. Die Korblasten bei den neuen Drehleitern seien fast doppelt so hoch wie bei den bisherigen Drehleitern. Ein abknickbarer Leiterpark würde die Arbeit im engen Innenstadtbereich erheblich erleichtern und verbessern.

 

Stadtrat MOßMANN ergänzt, dass bezüglich der Vorstellung der Feuerwehr in Bezug auf eine neue Drehleiter immer noch geprüft werden müsse, ob Kooperationen mit anderen Landkreiswehren bzw. den entsprechenden Kommunen möglich seien.

 

Stadtbrandmeister DIESTERHÖFT bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung und hofft, dass alle geforderten Mittel auch bereitgestellt werden.

 

Die Ausschussvorsitzende, Frau HILLMER, bedankt sich für die sehr informative Präsentation.