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Auszug - Erstellung einer Gestaltungsfibel für die Historische Lüneburger Altstadt Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist am 15.01.02 eingegangen   

 
 
öffentlichen/nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 10.06.2002    
Zeit: 14:00 - 17:00 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
VO/0112/02 Erstellung einer Gestaltungsfibel für die Historische Lüneburger Altstadt
Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist am 15.01.02 eingegangen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Dr. Ring
Federführend:Bereich 62 - Verwaltung, Wohnbauförderung Bearbeiter/-in: Ring, Dr. Edgar
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann trägt ergänzend vor, dass man sich bereits in der Beratung im Rat fraktionsübergreifend darüber einig war, dass eine solche Gestaltungsfibel ein sinnvolles Instrument sein könnte, um den Umgang mit der historischen Bausubstanz auf hohem Niveau zu halten und in einigen Bereichen zu vervollkommnen. Eingegangen wird auf die bereits jetzt schon praktizierte umfassende Beratung und Unterbreitung von Lösungsansätzen gegenüber den Bauherren. Was derzeit noch nicht besteht ist ein Gesamtwerk.

Die von zahlreichen Ratsmitgliedern angesprochenen Beispiele anderer Städte, vorwiegend in den neuen Bundesländern gelegen, sind auf Lüneburg in dieser Form nicht so ohne Weiteres zu übertragen. Bei den in der Sanierung bis zu 90 % gewährten Bezuschussung ist es um ein vielfaches leichter eine Gestaltungsfibel zu erstellen und deren Beachtung auch umzusetzen.

Der ALA hat Überlegungen, eine solche Fibel zu erstellen, wieder verwerfen müssen, weil man schnell erkannt hat, wie viel Arbeit in die Erstellung einer solchen Fibel einzubringen ist. Der Aufwand sprengt die Möglichkeiten des ALA. Eine Zusammenarbeit mit Fachhochschulen und Universitäten würde bedeuten, dass der zeitliche Aufwand viel höher zu bemessen sein würde, weil man dann von deren Projektwochen abhängig sein würde.

 

Dr. Ring - Denkmalpflege – geht auf das derzeitige Verfahren der Hilfestellung ein. Eine Gestaltungsfibel könnte als Ergänzung hilfreiche Dienste verrichten. Mit Darstellungen “gut/schlecht” könnten Anträge schneller mit positiven Ergebnissen abgearbeitet werden.

 

Ratsherr Meihsies nimmt positiv auf, das Konsens darüber besteht, dass Antragstellern eine zusätzliche Hilfestellung an die Hand gegeben werden sollte. Zur Frage der Finanzierung regt er eine Finanzierung aus Sanierungsmitteln oder durch Aufnahme von Anzeigen an.

 

Stadtbaurätin Gundermann stellt klar, das eine Finanzierung aus den Sanierungsmitteln “Wasserviertel” nicht möglich sein wird. Beim Einbringen von Werbung besteht die Gefahr, dass die Fibel als Werbeblatt fehlgedeutet und nicht ernst genommen wird. Insofern bestehen Bedenken, unmöglich ist es jedoch nicht. Denkbar ist eine Auflistung der Sponsoren auf der Rückseite.

 

Ratsherr Burgdorff hält eine Gestaltungsfibel für eine hilfreiche Information und Anregung, die Bauherren auch motivieren wird. In den Text Anzeigen aufzunehmen hält er zur Frage der Finanzierung für keine geeignete Lösung. Er könne sich vorstellen, dass ähnlich wie zur Broschüre “Nachhaltige Stadtentwicklung aus Frauensicht” auch hier ein Sponsoring möglich sein sollte. Eine finanzielle Beteiligung des ALA würde er für denkbar halten.

 

Frau von Sichart – ALA – hält es für wichtig, dass bei der Erstellung die Fachkompetenz gewährleistet sein muss. Sie hat Zweifel daran, dass diese bei Universitäten und Fachhochschulen vorhanden sind.

 

Dr. Ring - Denkmalpflege – erklärt, dass die notwendige Fachkompetenz bei der FH Hildesheim und der Uni Hannover vorhanden sei. Mit Studenten aus dem Studienbereich Denkmalpflege wird auf anderen Gebieten seit längerem zusammengearbeitet.

 

Bürgermeisterin Schellmann  könnte sich eine Art Vorarbeit, in die auch der ALA einbezogen werden könnte, vorstellen.

 

Frau von Sichart – ALA – weist darauf hin, dass eine Mitarbeit des ALA ohne Bereitstellung finanzieller Mittel schwerlich vorstellbar sei.


 

Architekt Westrén-Doll - Bauhütte Lüneburg – spricht sich dafür aus, eine Gestaltungsfibel so neutral wie möglich zu halten. Die Fibel sollte so professionell wie möglich verfasst werden. Er würde Herrn Pomp vom ALA für den geeigneten Mann für die Vorarbeit halten, das zur Verfügung gestellte Material zu sichten und in eine homogene Form zu bringen.

 

Bürgermeisterin Schellmann  hält es für wichtig und erforderlich, dass diese Fibel auf Lüneburger Verhältnisse zugeschnitten sein muss.

 

Frau von Sichart – ALA – hält es für in Ordnung, wenn ein Fachmann einer Universität eine solche Fibel verfasst. Nicht vorstellbar ist für sie, dass Herr Pomp seine umfangreiche von ihm zusammengetragene Sammlung, von der er auch lebt, unentgeltlich zur Verfügung stellt. Eine angemessene Honorierung wäre vorzusehen.

 

Ratsherr Dörbaum regt an, das man sich mit Städten wie Stendal und Wismar in Verbindung setzen solle, in welcher Form diese die dortigen Fibeln erstellt und finanziert haben. Auch sollte ein Weg gefunden werden, über den eigenen Haushalt hinaus Mittel einzuwerben. Eine neutrale Gestaltung der Fibel sollte jedoch gewährleistet sein.

 

Architekt Westrén-Doll - Bauhütte Lüneburg – verdeutlicht, dass es ihm darauf ankommt, dass die Fibel von jemandem erstellt wird, der es professional macht und auch schon gemacht hat. Selbstverständlich muss eine solche Arbeit angemessen honoriert werden.

 

Beigeordneter Althusmann hält die Erstellung einer Gestaltungsfibel für wünschenswert. Die Bereitstellung städtischer Haushaltsmittel lehnt seine Fraktion jedoch ab. Er erinnert daran, dass das Thema der Erstellung einer Gestaltungsfibel nicht neu sei. Ausgegangen war man seinerzeit jedoch von anderen Voraussetzungen. Seiner Einschätzung nach ist eine Gestaltungsfibel zwar wünschenswert aber nicht machbar.

 

Dr. Ring - Denkmalpflege – stellt dar, dass bei der Zusammenarbeit mit Uni und FH nur die reinen minimal anfallenden Sachkosten zur Erstattung anfallen.

 

Ratsherr Meihsies geht davon aus, dass die Kosten in Höhe von 10.000 € seriös geschätzt wurden. Er würde es für wünschenswert halten, wenn der Gesamtbetrag durch Sponsoring aufgebracht werden könnte. Eine namentliche Auflistung auf der letzten Seite der Fibel sollte deshalb möglich sein. Wegen der Bedeutung und Tragweite einer solchen Fibel geht er davon aus, dass bei Fehlen eines geringfügigen Restbetrages dieser sehr wohl auch aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt werden sollte.

 

Ratsfrau Lotze-Rauckes spricht sich für eine LZ-Spendenaktion aus. Auch könnte bei ALA-Veranstaltungen ein zusätzlicher Obolus erhoben werden.

 

Stadtbaurätin Gundermann erinnert daran, dass von Beigeordnetem Althusmann vor einiger Zeit die Anregung kam, Investoren eine Handreichung zu geben. Diese Anregung ist die eigentliche Grundlage der heutigen Beratung. Eine Vorarbeit der Verwaltung ist in der Weise möglich, dass bei den der Verwaltung bekannten Stiftungen angefragt werden könnte. Einvernehmen müsst im Vorfeld jedoch darüber bestehen, dass die Arbeit so unabhängig wie möglich verfasst werden soll. Zu bedenken gibt sie, dass, wenn Stiftungen Mittel bereitstellen, es nicht ohne Eigenanteil der Stadt gehen wird.

Hingewiesen wird darauf, dass das Landesamt für Denkmalpflege die Bestandsaufnahme der unter Denkmalschutz bestehenden Gebäude weitgehend abgeschlossen habe und zurzeit an einer Denkmaltopographie arbeitet. Diese Arbeiten werden noch einen Zeitraum von 2 – 3 Jahren in Anspruch nehmen. Die Arbeiten werden zu einem mehrbändigen, bebilderten Werk zusammengefasst. Auch der zu erstellende Abschlussbericht für das Sanierungsgebiet “Westliche Altstadt” steht noch aus.

Aus all diesem lässt sich erkennen, dass in der letzten Zeit schon viel Arbeit auf diesem Gebiet geleistet wurde und man insofern nicht ohne Unterlagen dastehe. Deshalb ist bei der Erstellung einer Gestaltungsfibel auch keine Eile geboten. Der Kostenansatz konnte nur deshalb so niedrig angesetzt werden, weil man davon ausgegangen ist, dass die Arbeiten von Studenten erbracht werden. Wenn ein anderer Weg zur Erstellung genommen wird, wird die Erstellung ungleich teurer.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

Ratsherr Dörbaum fasst als Beratungsergebnis zusammen, das Einigkeit darüber besteht, dass die Erstellung einer Gestaltungsfibel für sinnvoll erachtet wird und die Verwaltung die Verwirklichung auch unter finanziellen Aspekten prüfen möge. Die Ausschussmitglieder sind sich darüber einig, dass die Mittel für die Realisierung der Gestaltungsfibel außerhalb des städtischen Haushaltes eingeworben werden müssten.

 

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung stimmt dem von Ratsherr Dörbaum zusammengefassten Beratungsergebnis und der vorgeschlagenen weiteren Vorgehensweise einvernehmlich zu.