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Auszug - Forstwirtschaftsbericht 2013  

 
 
Sitzung des Grünflächen- und Forstausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Grünflächen- und Forstausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 03.12.2014    
Zeit: 15:00 - 17:25 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann führt einleitend aus, dass der Forstwirtschaftsbericht zusammen mit der Einladung den Ausschussmitgliedern übersandt wurde. Aufgrund der umfangreichen Tagesordnung schlägt sie vor, dass Einzelheiten des Forstwirtschaftsberichtes heute nicht detailliert noch einmal vorgetragen werden, sondern dass gezielt auf gestellte Fragen der Ausschussmitglieder eingegangen werden soll.

 

Die Ausschussmitglieder erklären sich mit dieser Vorgehensweise einverstanden. Auf einen ergänzenden Vortrag wird verzichtet.

 

 

Ratsfrau Thielbörger stellt anhand des ausgewiesenen Ergebnisses fest, dass in der Forstwirtschaft gut gewirtschaftet wurde. Das forstwirtschaftliche Ergebnis weist ein Rekordergebnis auf, was als sehr positiv zu werten sei, zumal dieses Ergebnis erzielt wurde, mit trotzdem angestiegenen Holzvorrat. Nach wie vor hat der Erholungswald hierbei einen hohen Stellenwert.

Im Bereich des Wendlandes ist es zu einem größeren Eschensterben gekommen, was mit großer Wahrscheinlichkeit durch einen Pilzbefall hervorgerufen wurde. Für sie ist von Interesse, ob dieses Eschensterben sich auch in den Lüneburger Raum hineinziehen könnte.

 

Herr Stall – Leiter Stadtforst – merkt hierzu an, dass der Pilzbefall bereits auf die Lüneburger Region übergegriffen habe. Auch in der Stadtforst mussten dieses Jahr 200 Festmeter geschädigtes Eschenholz beseitigt werden. Dies bereitet insofern große Sorge, weil selbst Baumschulware von dem Pilz betroffen werde. Im Bereich des Oedemer Zuschlages sterben durch Pilzbefall bedingt 200-jährige Eschen ab.

Insgesamt stellt der Pilzbefall bei Eschen ein derart großes Problem dar, dass in Mecklenburg-Vorpommern bereits ein Anbauverbot für Eschen besteht. Insgesamt muss man sich große Sorgen um die Baumart Esche machen.

 

Herr Dammann – BUND - geht auf die Thematik Ausweisung ungestörter Waldflächen ein. Er weist daraufhin, dass seitens des Bundes bereits 10 % des Waldbestandes aus der Bewirtschaftung herausgenommen wurden. Auch seitens des Niedersächsischen Landwirtschaftsministers hat man sich dahingehend geäußert, dass man im Ministerium über eine Ausweitung des Anteils der Flächen, die nicht mehr bewirtschaftet werden sollen, nachdenkt. Es ist davon auszugehen, dass die nicht mehr bewirtschafteten Waldflächen dazu führen werden, dass die Erlebbarkeit von Urwald möglich wird und auch dazu beitragen kann, dass sog. Metusalem-Bäume in ihrem Bestand erhalten werden können.

 

Herr Stall – Leiter Stadtforst – korrigiert die genannte Prozentzahl der Flächen, die beim Bund aus der Bewirtschaftung herausgenommen wurden, von 10 % auf 5 %. Viele Waldflächen in Deutschland befinden sich im Eigentum von Privathand, die diese Freistellungsmerkmale nicht aufbringen werden können.

Hingewiesen wird darauf, dass sich die Eigentumsverhältnis der Stadtforst so darstellen, dass 30 % der Waldflächen sich im städtischen Eigentum befinden und 70 % der Waldflächen dem Stiftungsvermögen zuzurechnen sind.

Der Fachpresse ist zu entnehmen, dass der Trend und die Zielsetzung immer mehr dahin geht, eine Waldbewirtschaftung so vorzunehmen, dass der Baumbestand gegenüber früher schneller hiebreif wird. Dies wird sehr kritisch gesehen, da es teilweise den gesteckten Zielen widerspricht.

Die Nachhaltigkeit der Forstbewirtschaftung wird hier nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ betrieben, was im Ergebnis dazu führt, dass nur etwa 85 % des jährlichen Holzzuwachses wirtschaftlich eingeschlagen wird. Des Weiteren wird in der Stadtforst auf das Einschlagen während der Brut- und Setzzeit generell verzichtet. Schützenswerte, sog. Metusalem-Bäume, sind bereits erfasst und entsprechend markiert. Des Weiteren werden weitere Maßnahmen angeführt, bei denen vorrangig auf den Schutz des Waldes und nicht so sehr auf das wirtschaftliche Ergebnis geachtet wird.

In der Stadtforst werden derzeit 7 % des Waldbestandes nicht bewirtschaftet. Dies ist jedoch auf diverse Gründe zurückzuführen.

 

Herr Dammann – BUND teilt die Ansicht nicht, dass die Herausnahme weiterer Waldflächen aus der Bewirtschaftung als eine Entwicklung zu sehen ist, die nicht gewollt sein kann. Für ihn stellt die Herausnahme weiterer Flächen keinen Widerspruch zu einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung dar. Die Herausnahme von Teilflächen wird nicht dazu führen, dass zukünftig kein positives Ergebnis mehr möglich sein wird. Vielmehr stellt die Herausnahme von Flächenbereichen aus der Bewirtschaftung eine zusätzliche Möglichkeit dar, hier ein neues ökologisches Format einzubringen.

 

Herr Stall – Leiter Stadtforst – merkt an, das in der Stadtforst bereits integrativer Naturschutz betrieben und praktiziert wird. Es ist sehr wohl machbar, Naturschutzbelange und Bewirtschaftung auf einer Fläche gemeinsam durchzuführen. Auch wenn er den Gedankengang der Schaffung von Urwaldflächenbereichen nachvollziehen kann, so bietet sich so etwas für die Stadtforst aus verschiedenerlei Gründen nicht an. Er weist darauf hin, dass die Stadtforst sehr stark durchschnitten sei und aus 45 verschiedenen Forstorten besteht. Flächen für eine Urwaldausweisung bieten sich nach seiner Ansicht nur für größere zusammenhängende Forstflächen, wie beispielsweise im Harz, an.

 

Herr Dammann – BUND stellt klar, dass seine Intension hauptsächlich auf vernässte und nur unwirtschaftlich zu betreibende Flächen abzielt, die sich möglicherweise dafür anbieten, aus der Bewirtschaftung gänzlich herausgenommen zu werden.

 

Ratsherr Meißner geht ein auf den Eichenprozessionsspinner. Ihn interessiert, ob Aussagen darüber getroffen werden können, wie hoch der Befall  in der Stadtforst derzeit ist.

 

Herr Stall – Leiter Stadtforst – führt aus, dass der Befall des Eichenprozessionsspinners in der Stadtforst noch nicht bekämpft wurde. Derzeit findet eine Bekämpfung nur an den Waldrändern statt. Hingewiesen wird darauf, dass der Eichenprozessionsspinner nicht den Bestand an sich, sondern nur den jährlichen Zuwachs schädigt.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

 

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Grünflächen- und Forstausschuss nimmt den Forstwirtschaftsbericht 2013 einvernehmlich zur Kenntnis.