Bürgerinformationssystem

Auszug - Ansiedlungspolitik der Fa. Aldi Nord - Bericht durch den Leiter des Bereiches "Immobilien und Expansion" der Aldi Immobilienverwaltung  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und städt. Beteiligungen
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und städt. Beteiligungen Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 24.09.2014    
Zeit: 16:03 - 19:15 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Beigeordneter Blanck begrüßt die Leiter des Bereiches „Immobilien und Expansion“ der Aldi Immobilienverwaltung Herrn Florian Scholz und Herrn Andreas Krzystek.

 

Oberbürgermeister Mädge begrüßt Herrn Scholz und Herrn Krzystek und teilt mit, dass im Wirtschaftsausschuss künftig auch andere Unternehmen sich und ihre Geschäftsstrategien vorstellen sollen.

 

Herr Scholz bedankt sich für die Einladung und ist erfreut, Aldi Nord präsentieren zu dürfen. Herr Scholz und Herr Krzystek stellen sich vor. Anschließend zeigt Herr Scholz auf, dass das in die Jahre gekommene Konzept des Aldi-Marktes den Kunden nicht mehr gerecht wird. Derzeit komme alles auf den Prüfstand und werde mit dem abgeglichen, was ein heutiger Aldi-Markt anbieten solle und wie dieser auszusehen hat. Das aktuelle Design der Aldi-Märkte sei in die Jahre gekommen und im Vergleich zur Konkurrenz veraltet und nicht zeitgemäß.

 

In Lüneburg sind fünf Verkaufstellen der Firma Aldi Nord vorhanden. Es handelt sich um Miet- wie auch Eigentumsobjekte. Die Aldi-Filiale an der „Bleckeder Landstraße“ hat eine 700 m² große Verkaufsfläche. Heute wird allerdings eine Verkaufsfläche von ca. 1200 m² benötigt, um den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden gerecht zu werden. Der Flächenbedarf nimmt mit den Jahren nicht nur wegen des zunehmenden Warenangebotes zu, auch geschlechterspezifische Umkleidekabinen, Platz für separate Pfandräume für die Leergutautomaten und Räume für die Lagerung der Waren werden benötigt.

 

Beim weiteren Abgleich zwischen alt und neu wird darauf hingewiesen, dass die Firma Aldi Nord weiterhin preiswert bei ordentlicher Qualität agieren wolle. Auch Umweltaspekte sollen berücksichtigt werden, indem alle eigenen Filialen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden sollen. Herr Scholz möchte bei den anstehenden Veränderungen nicht nur auf die Wünsche der Bürger sondern auch auf die der Politik und Verwaltung eingehen, um den Aldi-Markt zu modernisieren. Herr Scholz schlussfolgert, dass die Verkaufsfläche an der „Bleckeder Landstraße“ für die vorgesehenen Veränderungen nicht ausreicht, was eine Verlagerung z.B. auf das „Lucia - Gelände“ notwendig macht. Er bedankt sich und bittet um Fragen.

 

Beigeordneter Blanck bedankt sich für die Vorstellung des Konzeptes und ergänzt, dass ihm und seiner Fraktion eine fußläufige Erreichbarkeit der Märkte wichtig sei. Zudem fragt er, ob alle Aldi-Märkte, die eine Verkaufsfläche von 600  700 m² aufweisen, auf neue Standorte umgesiedelt werden sollen. Herr Scholz antwortet, dass jeder Standort für sich bewertet wird. Falls eine Erweiterung nicht möglich ist, wäre ein neuer Standort sicherlich eine Option.

 

Oberbürgermeister Mädge fragt bezüglich der einzelnen Aldi-Märkte in Lüneburg nach, ob diese erweiterungsfähig seien. Darauf wird erwidert, dass alle Grundstücke erweiterbar sind bis auf die Aldi-Märkte an der „Erbstorfer Landstraße“ und der „Keulahütte“.

 

Ratsherr Srugis hinterfragt das Modernisierungskonzept dahingehend, wie Aldi im Wettbewerb zu anderen Konzernen stehe.

 

Herr Scholz erklärt darauf hin, dass die Märkte in Lüneburg direkt nach denen in Hamburg am Bedeutendsten seien und dass pro Markt rd. 15.000 Einwohner im Einzugsgebiet erforderlich seien.

 

Herr Krzystek erwähnt, dass seitens Aldi das Ziel verfolgt werde, nicht nur die Kunden zufrieden zu stellen, sondern auch für die Mitarbeiter einen attraktiven Markt bzw. Arbeitsplatz zu bieten. Der Wettbewerb nimmt stetig zu. In Hamburg werden beispielsweise drei Aldi-Filialen geschlossen, um zwei neue Aldi-Märkte wirtschaftlicher aufzustellen. Er ist der Meinung, dass Lüneburg mit fünf Aldi- Märkten adäquat vertreten sei. Von insgesamt 2.500 Märkten seien 2.400 Märkte bereits im Bereinigungsprozess.

 

Ratsherr Manzke fragt, wie viel an Nebenflächen erforderlich sind, wenn für den Verkauf bereits ca. 1.200 m² benötigt werden und fügt hinzu, dass der Flächenmangel in Bezug auf Parkplätze durch Tiefgaragen oder Parkdecks bei Eigentum gelöst werden können.

 

Herr Scholz erklärt, dass gerade in Hamburg die Flächen begrenzt sind und die Idee mit den Tiefgaragen und Parkdecks umgesetzt wird. Allerdings sei zu beobachten, dass diese von Kunden ungern genutzt werden.

 

Ratsfrau Schellmann merkt an, dass das moderne Design des Aldi Nord im Gewerbegebiet nicht störe, hingegen ein unpassendes Bild in der Altstadt abgeben würde. Auf dem
„Lucia  Gelände“ sehe sie außerdem eine Problematik im Verkehrsfluss.

 

Oberbürgermeister Mädge greift auf, dass noch keine Bauanträge für eine Erweiterung des Aldi-Marktes an der „Bleckeder Landstraße“ vorliegen.

 

Herr Krzystek führt aus, dass eine Fläche von 5.500 - 6.500 m² zukunftsfähig sei, auf denen unter anderem ca. 80 Parkplätze mit je 2,80m Breite für die Kundschaft zur Verfügung gestellt werden könnten. Wichtig sei die Möglichkeit des barrierefreien Einkaufens.

 

Beigeordneter Pauly hat Verständnis für die betriebswirtschaftlichen Erwägungen. Jedoch weist er auf die politischen Fragen hin, inwiefern ein Einzelhandelskonzept vorliegt, wie Einzugsgebiete erweitert werden können und die Märkte fußläufig erreichbar bleiben. Er ist besorgt um die ältere Generation, deren Wege zu den Märkten bei Verlagerung der Standorte länger werden. Wichtiger als die Größe der Verkaufsfläche ist die fußläufige Erreichbarkeit der Märkte.

 

Herr Krzystek betont, dass es sich hierbei um eine Verlagerung handelt und nicht um eine Errichtung eines neuen Marktes.

 

Beigeordnete Schmidt bedankt sich bei Herrn Scholz für die Präsentation. Sie sieht allerdings nicht die Notwendigkeit einer Modernisierung. Damit die Aldi-Märkte mehr Fläche zur Verfügung haben, müssen die Kunden mehr Umwege in Kauf nehmen. Zumal der alte Aldi-Markt von Spontanbesuchern lebe und diese im Gewerbegebiet wegfallen würden. Herr Scholz führt hierzu aus, dass der Aldi-Markt von den Bewohnern vor Ort lebt und nicht von der Hauptstraße abhängig sei.

 

Ratsherr Manzke sieht das Modernisierungskonzept als positiv an, da diese Veränderung von den Kunden gewünscht sei.

 

Oberbürgermeister Mädge ist der Meinung, dass man alle Perspektiven betrachten sollte. Die Situation, dass 15.000 Bewohner pro Markt benötigt werden, sei ihm bereits von Penny und Lidl bekannt. Aus Vorgesprächen sei präsent, dass Penny seinen Standort an der „Dahlenburger Landstr.“ beibehalten will, sodass die Versorgung gewährleistet ist. In Bezug auf das Konzept der Barrierefreiheit stimmt Oberbürgermeister Mädge den veränderten Anforderungen zu. Der Bedarf an erweiterten Parkflächen (breiter) müsse akzeptiert werden. Abschließend bedanken sich Oberbürgermeister Mädge und Beigeordneter Blanck bei Herrn Scholz und Herrn Krzystek für den Vortrag.


 

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation (3352 KB)