Auszug - Schließung des Geldausgabeautomaten der Sparkasse Lüneburg in Ochtmissen, Information durch den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Lüneburg Karl Reinhold Mai  

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Ortsbürgermeister Schultz informiert, dass das Beratungsangebot der Sparkasse Lüneburg (SPK) in der Loewe-Stiftung von den Ochtmissern nicht angenommen wurde. Er bittet Herrn Mai (Vorstandsvorsitzender der SPK) um einen Sachstandsbericht.

Herr Mai erläutert die Hintergründe, die zur Schließung des Geldausgabeautomaten (GAA) der SPK in Ochtmissen führen. Der Mietvertrag laufe am 31.03.2014 aus. Eine Verlängerung des Mietvertrages komme aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht. Der GAA in Ochtmissen sei der am wenigsten genutzte Automat innerhalb Lüneburgs. Die Bürgerinnen und Bürger von Ochtmissen könnten 6 andere Filialen in der Stadt und 12 weitere Filialen im Landkreis Lüneburg nutzen. Die Filialen würden auf kurzen Wegen erreichbar sein.

Des Weiteren erläutert Herr Mai, dass die SPK den Bedingungen der Aufsicht (Bundesbank und Europäische Zentralbank) standhalten müsse. Die SPK sei verpflichtet, ihr Eigenkapital zu verstärken. Die betriebswirtschaftliche Situation habe sich insbesondere durch die Direktbanken und das Online-Banking stark verändert. Wie jede andere Bank sei die SPK seit 8 Jahren ebenfalls konkursfähig. Gewinne der SPK würden z.B. über die Sparkassenstiftungen wieder der Region zugute kommen. Der GAA in Ochtmissen verursache aber einen jährlichen Verlust im 5-stelligen Bereich.

Ortsratsmitglied Hufenreuter fragt, ob eine Umsetzung des GAA in die Loewe-Stiftung geprüft wurde. Nach Aussage von Herrn Mai würde damit das Defizit im Endeffekt nur auf einen anderen Standort verlagert werden.

Ortsratsmitglied Plikat bedaure, dass die SPK bei dieser Diskussion das Wort der Bürgerinnen und Bürger vernachlässigen würde. Vor ein paar Jahren habe die SPK ihr Angebot in Ochtmissen bereits stark zurückgefahren. Man müsse sich jetzt nicht über unwirtschaftliche Verhältnisse und über einen Wechsel der Bürgerinnen und Bürgern zu anderen Banken wundern.

Ortsratsmitglied Jeworowski möchte wissen, welche Einnahmen die SPK durch Aufstellung eines GAA und eines Kontoauszugdruckers erwartet habe. Im Übrigen würde sie einen Standort in der Loewe-Stiftung befürworten.

Ortsratsmitglied Witt teilt mit, dass viele Sparkassenkunden aus Ochtmissen das Beratungsangebot in der Filiale am Kreideberg nutzen würden. Im Gegensatz dazu würde der GAA in Ochtmissen nicht oder nur selten genutzt werden.

Ortsratsmitglied Soldan führt aus, er könne zwar die wirtschaftlichen Bedenken der SPK nachvollziehen, weist aber darauf hin, dass den Bürgerinnen und Bürgern durch die Schließung des GAA ein wichtiger Service genommen werde und die SPK sich dadurch schlechtern darstellen würde, als sie es sei.

Herr Mai betont noch einmal, dass die SPK gezwungen sei, wirtschaftlich zu denken. Fakt sei, dass viele Kunden aus Ochtmissen zur Filiale am Kreideberg gehen oder den GAA beim Kaufland nutzen würden. Es könne auch nur ein bestimmtes Kontingent an GAA subventioniert werden. Hier erfolge eine jährliche Prüfung durch die SPK. Es würden sich dementsprechend nur GAA rechnen, die viele Nutzer und Fremdnutzer haben. Da der GAA in Ochtmissen am wenigsten in Anspruch genommen werde, verbleibe als Konsequenz nur dessen Schließung.

Ortsratsmitglied Jeworowski fragt, ob es sinnvoll wäre, Automaten aus dem Umland abzubauen und in Ballungszentren zu etablieren, um die Frequenz der Nutzer abdecken zu können. Sparkassenvorsitzender Mai erläutert, dass weitere GAA in Ballungszentren nicht nötig seien, da die vorhandenen GAA den Bedarf vollständig abdecken würden.

Auf Nachfrage von Ortsratsmitglied Soldan, unter welchen Bedingungen die SPK den GAA in Ochtmissen belassen würde, teilt Herr Mai mit, dass dies nur möglich wäre, wenn das jährliche Defizit von ca. 20.000 € gedeckt würde.

Ortsratsmitglied Deja äußert Bedenken, ein von vornherein defizitäres Projekt zu befürworten. Wichtiger wäre die Unterstützung des Projekts „Anbindung von Ochtmissen zum Kreideberg“. Insofern geht damit die Frage einher, ob die Ortschaft Ochtmissen mit Wegfall des GAA im Gegenzug für das o.g. Projekt mit einer Förderung der SPK rechnen könne. Herr Mai stellt klar, dass die Schließung des GAA in erster Linie dazu diene, Verluste zu reduzieren. Daraus könne aber grundsätzlich nicht der Anspruch einer anderweitigen Unterstützung hergeleitet werden. Denkbar wäre aber die Beantragung von Mitteln aus der Sparkassenstiftung.

Die Sitzung wird für Fragen seitens der Bürgerinnen und Bürger unterbrochen.

Ortsbürgermeister Schultz bedankt sich bei Herrn Mai für den Bericht und für die Beantwortung der aus dem Ortsrat Ochtmissen gestellten Fragen.