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Beratungsinhalt:
Herr JUNGE berichtet, ursprünglich sei geplant gewesen, in der Kulturbäckerei auch Übungsräume für Bands mit einzurichten, es habe sich jedoch schnell gezeigt, dass das aus baulichen und lärmschutztechnischen Gründen nicht realisierbar war. Herr Thiele von der Firma Profi Musik habe nach dem Verkauf seines Unternehmens im vergangenen Jahr den Wunsch gehabt, etwas für junge Lüneburger Bands zu tun, die Sparkassenstiftung habe ein gutes Renditeobjekt zur dauerhaften Anlage des Stiftungskapitals gesucht und so habe man gemeinsam die Idee entwickelt, auf dem Grundstück in der Lise-Meitner-Straße Band-Übungsräume zu errichten. Die Sparkassenstiftung werde das Gelände erwerben und es im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages an Herrn Thiele verpachten, der dort das Projekt unter gemeinnützigen Gesichtspunkten, nicht-kommerziell initiieren werde.
Herr THIELE stellt seine Planungen vor. Nach langer Suche nach geeigneten Übungsräumen für Musikbands habe sich der glückliche Umstand ergeben, dass das genannte Grundstück neben der Rettungswache nicht von dieser genutzt werde und an dieser Stelle innenstadtnah Übungsräume erstellt werden können. Das Projekt heiße „Let´s rock“ nach dem Motto „Rock around the clock“, weil die Räumlichkeiten so lärmdicht gebaut werden sollen, dass die Musiker dort auch nachts üben könnten. Das Raum-in-Raum-Konzept beinhalte Fundamente mit Gummipuffern, auf die Fertigbürocontainer gesetzt werden. Drumherum komme eine Wärmehülle mit Niedrigenergiestandard und eine pflegeleichte, vandalismussichere Außenhülle, die gleich künstlerisch mit Graffiti gestaltet werden soll, so dass man gleich sehen könne, was dort stattfinde. Die Räume sollen modular gebaut werden, zunächst 4 Übungsräume mit Regieraum, Teeküche und Toilette, sodass das Ganze später bei Bedarf leicht um weitere Räume erweitert werden könne. Dort solle keine Partylocation entstehen, sondern lediglich Übungsräume, darauf werde bei der Vermietung auch strikt geachtet werden. Zum Betrieb der Übungsräume solle ein gemeinnütziger Verein gegründet werden, der die Erlöse aus den Raummieten erhalte. Die Mieten sollen sozial gestaffelt sein und Bands, die mehr Geld zur Verfügung hätten, werde eine Patenschaftspflicht auferlegt, eine junge Band in ihren Übungsraum mit aufzunehmen. Auch die Subkultur brauche einen Platz und solle auf diese Weise unterstützt werden. Jede Art von Unterstützung zu kreativem Tun und Gestalten sei auch eine wichtige Form von Sozialarbeit.
Ratsfrau SCHELLMANN lobt das Projekt und fragt, wie es vor Vandalismus geschützt werden solle.
Herr THIELE antwortet, da er aus der Musikbranche komme, wisse er mit Musikern umzugehen. Der Verein solle möglichst von Auszubildenden der Veranstaltungsbranche als eine Art „Azubi-Firma“ gemanagt werden, die dann auch mit den Bands anfangen könnten, Erfahrungen mit der technischen Ausrüstung usw. zu sammeln. Grundsätzlich sollten die Zugänge über Zahlencodes geregelt werden, sodass immer deutlich sei, wer zuletzt vor Ort gewesen ist und bei Streitigkeiten oder Problemen, lediglich der Code und nicht die gesamte Schließanlage gewechselt werden müsse. Es werde keinen Partyraum oder Grillplatz auf dem Gelände geben. Aus Lärmschutzgründen sollen die Fensteröffner mit der Stromzufuhr gekoppelt werden, sodass der Strom für die Verstärker automatisch abgeschaltet werde, sobald ein Fenster geöffnet werde.
Ratsherr VON MANSBERG bedankt sich bei Herrn Thiele und der Sparkassenstiftung für diese Initiative. Er fragt, wie die potentiellen Nutzer erreicht werden sollen.
Herr THIELE sieht darin kein Problem. Eine solche Gelegenheit spreche sich sehr schnell in der Szene herum und die ersten Interessenten hätten sich bereits bei ihm gemeldet. Allerdings müsse zunächst der Kaufvertrag mit Erbpachtvertrag und eine Baugenehmigung vorliegen. Wenn das der Fall sei, könne voraussichtlich in 6 – 8 Wochen der Verein gegründet werden, der auch die Kommunikation mit den Nutzern übernehmen werde. Er selbst wolle das Projekt lediglich auf den Weg bringen und im Hintergrund bleiben.
Auf Frage nach der Wirtschaftlichkeit antworten Herr JUNGE und Oberbürgermeister MÄDGE, das Risiko liege allein bei Herrn Thiele, der einen festgelegten Pachtzins bezahlen werde. Das Grundstück mit einer Gesamtgröße von rd. 4.500 m2 werde nur zur Hälfte von der Sparkassenstiftung erworben und für die Übungsräume genutzt. Der Pachtzins werde über dem derzeitigen Zins für Geldanlagen liegen, so dass das Stiftungsvermögen gesichert sei und mehr Ertrag einbringe, als auf einem Sparbuch. Die andere Hälfte des Areals werde Herr Thiele privat für gewerbliche Nutzung im Rahmen der Festsetzung des Bebauungsplans erwerben. Die Stadt hätte das Gelände sicherlich insgesamt etwas teurer an einen Investor veräußern können, betrachte dies aber als ihren Beitrag zur Realisierung des Projekts.
Ratsfrau RUDOLPH dankt Herrn Thiele ebenfalls für die Initiative und wünscht dem Projekt viel Erfolg.
Erster Stadtrat KOCH freut, dass das Projekt 1000 Steine nicht verdrängt werden soll, sondern nach Kooperationsmöglichkeiten gesucht werde.
Ratsherr VÖLKER betrachtet dieses weitere Projekt im Kulturbereich als einen Glücksfall. Er sei sicher, dass das Angebot sehr gut angenommen werde und zu einem weiteren Baustein in der Kulturszene Lüneburgs werde, in der zur Zeit enorm viel Positives passiere.
Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis. |
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