Bürgerinformationssystem

Auszug - Diskussion und Genehmigung des Programmangebotes 2. Halbjahr 2002  

 
 
öffentlichen Sitzung des Volkshochschulbeirates
TOP: Ö 4
Gremium: Volkshochschulbeirat Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mo, 10.06.2002    
Zeit: 15:00 - 17:00 Anlass: Sitzung
Raum: VHS, 3. Etage, Raum 35
Ort: Haagestr. 4, 21335 Lüneburg
VO/0107/02 Diskussion und Genehmigung des Programmangebotes 2. Halbjahr 2002
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Cassens
Federführend:Bereich 42 - VHS   
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Bezugnehmend auf den schriftlich vorliegenden Bericht über das laufende Semester und die Planung für das kommende Semester werden einige aktuelle Ergänzungen vorgenommen. Für den Bereich der Schulabschlüsse führt Frau Voß-Freytag aus, dass die Teilnehmerzahlen seit Jahren steigen, und derzeit mit 20 Meldungen im Realschul-, mit 13 im Hauptschultages- sowie mit 8 im Fern-Hauptschulkurs zu den Prüfungen den Höchststand erreichen. Erstmalig werden sich nach 1 ½ Jahre Vorbereitungszeit auch 6 Teilnehmer der Forensik-Abteilung des Landeskrankenhauses den Anforderungen der Prüfung zum Hauptschulabschluss stellen. Ein Folgekurs ist in Planung.

Die Anmeldungen für die neuen Vorbereitungskurse Tages- und Fernkurs (Haupt- und Realschulkurs) laufen recht gut an. Beginn ist der 26. August 2002. Dagegen ist die Nachfrage für den Vorbereitungskurs zum Realschulabschluss in Abendform nur schleppend. Da alle Lehrkräfte als Honorarkräfte arbeiten, ist dieser Bereich von ständiger Umbesetzung bedroht. Neue Kursleiter/innen müssen oft kurzfristig eingearbeitet werden, weil aufgrund der derzeit guten Arbeitsmarktsituation für Lehrer/innen die Fluktuation der Kursleiter/innen groß ist.

Auf die Nachfrage von Herrn Löb, wie Arbeitsverträge mit Lehrkräften aussehen könnten, konnte zur Zeit keine Antwort gegeben werden, da Arbeitsverträge gegebenüber Honorarverträgen erst mal deutlich teurer werden. Momentan kann nur die Problematik aufgezeichnet werden. Der Volkshochschulbeirat legt Wert darauf, den Schulabschlusskurs an der VHS zu erhalten und erwartet zunächst die verbindliche Einbeziehung der Honorarkräfte. Herr Maeck fordert die Formulierung und Einhaltung von Qualitätsstandards.

 

Auf Anfrage von Frau Meins erläutert Frau Lübs zum Thema Lernberatung in der Alphabetisierung: Das Lernen des Lesens und Schreibens im Erwachsenenalter erfordert von den Kursleiter/innen zunächst die Wahrnehmung der Lerngeschichte. Erst dann können Lernblockaden sichtbar werden und je nach Diagnose langsamer oder schneller abgebaut werden. Die Kursleiter/innen sind daher nicht nur Vermittler von Wissen, sondern immer gleichzeitig auch prozessorientierte Lernberater/innen.

 

Zum Bereich Seniorenarbeit führt Herr Cassens aus, dass die Seniorenarbeit der VHS in die Stadtteilarbeit eingebunden ist. Hier ist die Möglichkeit der Identifikation mit der Umgebung und der Nachbarschaft am höchsten. Herr Koch weist auf das Geschwister-Scholl-Haus und den Seniorentreff Goseburg hin. Direkt vor Ort wird Schwellenangst abgebaut und Organisation findet nachbarschaftlich statt. Wichtig ist dabei ein hoher Grad der Selbstorganisation der Senior/innen. Die VHS ist hier mit ihren Bildungsangeboten eingebunden.

Frau Roos wird einen Schnupperkus im Bereich Deutsch als Fremdsprache für Männer und Frauen ohne Vorkenntnisse evtl. im Bürgerhaus anbieten. Frau Borchert weis auf die vielen Senior/innen (z. Zt. 130 Teilnehmer/innen), die im Bereich der EDV Bildungsangebote wahrnehmen.

Bildungsangebote für Senior/innen, so Herr Cassens, haben immer auch eine kulturelle Komponente. Herrschte bisher in der Seniorenarbeit die Meinung vor, die älteren Menschen wollten (für ihre Lebensarbeit) belohnt werden, wollten sich ausruhen und konsumieren, vertritt man heute eher die Auffassung, es sollten nur Möglichkeiten angeboten werden, in denen die Menschen selbst aktiv diese ausgestalten. Hier kommt es zu Überschneidungen im Bereich der Aufgaben der Verbände und der Volkshochschule. Erstere bieten aufgrund ihres Selbstverständnisses ihre Angebote, die inzwischen auch Bildungsangebote sind, kostenlos an, die VHS kann hier nicht mithalten. Sie ist aufgrund des neuen Erwachsenenbildungsgesetzes und ihres Selbstverständnisses aber darauf angewiesen, auch in diesem Bereich Kurse anzubieten.

 

Im Produktbereich C “Auftragskurse” werden im Jahre 2002 150 bis 160 Jugendliche einen Arbeitsvertrag von 10 – 12 Monaten erhalten. Herr Cassens weist auf diesen für das Thema Jugendarbeitslosigkeit in Lüneburg nicht unerhebliche Größenordnung hin. Rechnet man dann noch die Teilnehmer/innen der Schulabschlusskurse hinzu, ist die VHS für jugendliche Arbeitslose ein recht großer “Arbeitgeber”. Hier können Jugendliche von einem Lehrgang “Berufsorientierung” aus, all ihre Bildungsbedarfe, z.B. Deutsch als Fremdsprache, Englisch, EDV in einer Bandbreite und einem Leistungsniveau abdecken, der ihnen gemäß ist. Die VHS ist der einzige Bildungsträger in Lüneburg, der für die Jugendlichen diese Qualität liefert.

Herr Koch informiert darüber, dass sich der Sozialausschuss sowie der Jugendhilfeausschuss mit der Problematik der Jugendarbeitslosigkeit beschäftigen werden. Einzubinden sind seines Erachtens alle Einrichtungen, die sich um diese Problematik kümmern, also die Bezirksregierung, die EU-Mittel vergibt als auch in besonderer Weise das örtliche Arbeitsamt. Als Vertreter der Stadt Lüneburg ist Herr Koch hier in verschiedenen Gremien vertreten, um ein abgestimmtes Vorgehen in der Region Lüneburg zu erreichen. Allerdings ist das nicht immer einfach, da Vorgaben und Ziele der verschiedenen Einrichtungen manchmal in verschiedene Richtungen laufen. So werden derzeit seitens der Arbeitsverwaltung keine neuen ABM-Stellen für geringer Qualifizierte bereitgestellt.

Herr Cassens führt weiter aus, dass die VHS aufgrund ihres schon in den 70er Jahren erarbeiteten sozial-politischen Auftrages in diesem Bereich tätig ist. Gleichzeitig hat dieser Bereich eine finanzielle Dimension erreicht, ohne die die anderen Aufgaben der VHS nicht mehr denkbar wären. Herr Gade weist auf die Erfolge der VHS in diesem Zusammenhang hin. Frau Knuth ergänzt dies mit der Information, dass die Teilnehmer/innen sich nach der Mitarbeit in einer der Maßnahmen zu 70% auf dem ersten Arbeitsmarkt etablieren. Aktuell berichtet sie von 6 Teilnehmer/innen, die einen Ausbildungsplatz erhalten haben.

 

Herr Cassens berichtet vom Produktbereich B “Allgemeine Bildung”. Hier ist ein Rückgang der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2002 setzt sich der schon in 2001 zu verzeichnende Trend fort. Diese Entwicklung wird nicht ohne Auswirkungen auf den Gesamthaushalt der VHS bleiben. Derzeit wird versucht, durch eine schon in der Vorlage erkennbare Strategie der Straffung von Kursangeboten diesem Trend zu begegnen. Er geht aus, dass mit der Höhe der Kursgebühren eine Schmerzgrenze erreicht ist und die Re-Finanzierung (der Fixkosten) in diesem Produktbereich nur über eine möglichst hohe Stundenzahl zu erreichen ist.

 

 

 

Beschluss:

Beschluss: