Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Bezugnehmend auf den schriftlich vorliegenden Bericht über
das laufende Semester und die Planung für das kommende Semester werden einige
aktuelle Ergänzungen vorgenommen. Für den Bereich der Schulabschlüsse führt
Frau Voß-Freytag aus, dass die Teilnehmerzahlen seit Jahren steigen, und
derzeit mit 20 Meldungen im Realschul-, mit 13 im Hauptschultages- sowie mit 8
im Fern-Hauptschulkurs zu den Prüfungen den Höchststand erreichen. Erstmalig
werden sich nach 1 ½ Jahre Vorbereitungszeit auch 6 Teilnehmer der
Forensik-Abteilung des Landeskrankenhauses den Anforderungen der Prüfung zum
Hauptschulabschluss stellen. Ein Folgekurs ist in Planung. Die Anmeldungen für die neuen Vorbereitungskurse Tages- und
Fernkurs (Haupt- und Realschulkurs) laufen recht gut an. Beginn ist der 26.
August 2002. Dagegen ist die Nachfrage für den Vorbereitungskurs zum
Realschulabschluss in Abendform nur schleppend. Da alle Lehrkräfte als
Honorarkräfte arbeiten, ist dieser Bereich von ständiger Umbesetzung bedroht.
Neue Kursleiter/innen müssen oft kurzfristig eingearbeitet werden, weil
aufgrund der derzeit guten Arbeitsmarktsituation für Lehrer/innen die
Fluktuation der Kursleiter/innen groß ist. Auf die Nachfrage von Herrn Löb, wie Arbeitsverträge mit
Lehrkräften aussehen könnten, konnte zur Zeit keine Antwort gegeben werden, da
Arbeitsverträge gegebenüber Honorarverträgen erst mal deutlich teurer werden.
Momentan kann nur die Problematik aufgezeichnet werden. Der
Volkshochschulbeirat legt Wert darauf, den Schulabschlusskurs an der VHS zu
erhalten und erwartet zunächst die verbindliche Einbeziehung der Honorarkräfte.
Herr Maeck fordert die Formulierung und Einhaltung von Qualitätsstandards. Auf Anfrage von Frau Meins erläutert Frau Lübs zum Thema
Lernberatung in der Alphabetisierung: Das Lernen des Lesens und Schreibens im
Erwachsenenalter erfordert von den Kursleiter/innen zunächst die Wahrnehmung
der Lerngeschichte. Erst dann können Lernblockaden sichtbar werden und je nach
Diagnose langsamer oder schneller abgebaut werden. Die Kursleiter/innen sind
daher nicht nur Vermittler von Wissen, sondern immer gleichzeitig auch
prozessorientierte Lernberater/innen. Zum Bereich Seniorenarbeit führt Herr Cassens aus, dass die
Seniorenarbeit der VHS in die Stadtteilarbeit eingebunden ist. Hier ist die
Möglichkeit der Identifikation mit der Umgebung und der Nachbarschaft am
höchsten. Herr Koch weist auf das Geschwister-Scholl-Haus und den Seniorentreff
Goseburg hin. Direkt vor Ort wird Schwellenangst abgebaut und Organisation
findet nachbarschaftlich statt. Wichtig ist dabei ein hoher Grad der
Selbstorganisation der Senior/innen. Die VHS ist hier mit ihren
Bildungsangeboten eingebunden. Frau Roos wird einen Schnupperkus im Bereich Deutsch als
Fremdsprache für Männer und Frauen ohne Vorkenntnisse evtl. im Bürgerhaus
anbieten. Frau Borchert weis auf die vielen Senior/innen (z. Zt. 130
Teilnehmer/innen), die im Bereich der EDV Bildungsangebote wahrnehmen. Bildungsangebote für Senior/innen, so Herr Cassens, haben
immer auch eine kulturelle Komponente. Herrschte bisher in der Seniorenarbeit
die Meinung vor, die älteren Menschen wollten (für ihre Lebensarbeit) belohnt
werden, wollten sich ausruhen und konsumieren, vertritt man heute eher die
Auffassung, es sollten nur Möglichkeiten angeboten werden, in denen die
Menschen selbst aktiv diese ausgestalten. Hier kommt es zu Überschneidungen im
Bereich der Aufgaben der Verbände und der Volkshochschule. Erstere bieten
aufgrund ihres Selbstverständnisses ihre Angebote, die inzwischen auch
Bildungsangebote sind, kostenlos an, die VHS kann hier nicht mithalten. Sie ist
aufgrund des neuen Erwachsenenbildungsgesetzes und ihres Selbstverständnisses
aber darauf angewiesen, auch in diesem Bereich Kurse anzubieten. Im Produktbereich C “Auftragskurse” werden im Jahre 2002 150
bis 160 Jugendliche einen Arbeitsvertrag von 10 – 12 Monaten erhalten. Herr
Cassens weist auf diesen für das Thema Jugendarbeitslosigkeit in Lüneburg nicht
unerhebliche Größenordnung hin. Rechnet man dann noch die Teilnehmer/innen der
Schulabschlusskurse hinzu, ist die VHS für jugendliche Arbeitslose ein recht
großer “Arbeitgeber”. Hier können Jugendliche von einem Lehrgang
“Berufsorientierung” aus, all ihre Bildungsbedarfe, z.B. Deutsch als
Fremdsprache, Englisch, EDV in einer Bandbreite und einem Leistungsniveau
abdecken, der ihnen gemäß ist. Die VHS ist der einzige Bildungsträger in
Lüneburg, der für die Jugendlichen diese Qualität liefert. Herr Koch informiert darüber, dass sich der Sozialausschuss
sowie der Jugendhilfeausschuss mit der Problematik der Jugendarbeitslosigkeit
beschäftigen werden. Einzubinden sind seines Erachtens alle Einrichtungen, die
sich um diese Problematik kümmern, also die Bezirksregierung, die EU-Mittel
vergibt als auch in besonderer Weise das örtliche Arbeitsamt. Als Vertreter der
Stadt Lüneburg ist Herr Koch hier in verschiedenen Gremien vertreten, um ein
abgestimmtes Vorgehen in der Region Lüneburg zu erreichen. Allerdings ist das
nicht immer einfach, da Vorgaben und Ziele der verschiedenen Einrichtungen
manchmal in verschiedene Richtungen laufen. So werden derzeit seitens der
Arbeitsverwaltung keine neuen ABM-Stellen für geringer Qualifizierte
bereitgestellt. Herr Cassens führt weiter aus, dass die VHS aufgrund ihres schon in den 70er Jahren erarbeiteten sozial-politischen Auftrages in diesem Bereich tätig ist. Gleichzeitig hat dieser Bereich eine finanzielle Dimension erreicht, ohne die die anderen Aufgaben der VHS nicht mehr denkbar wären. Herr Gade weist auf die Erfolge der VHS in diesem Zusammenhang hin. Frau Knuth ergänzt dies mit der Information, dass die Teilnehmer/innen sich nach der Mitarbeit in einer der Maßnahmen zu 70% auf dem ersten Arbeitsmarkt etablieren. Aktuell berichtet sie von 6 Teilnehmer/innen, die einen Ausbildungsplatz erhalten haben. Herr Cassens berichtet vom Produktbereich B “Allgemeine
Bildung”. Hier ist ein Rückgang der Teilnehmerzahlen zu verzeichnen. Im ersten
Halbjahr 2002 setzt sich der schon in 2001 zu verzeichnende Trend fort. Diese
Entwicklung wird nicht ohne Auswirkungen auf den Gesamthaushalt der VHS
bleiben. Derzeit wird versucht, durch eine schon in der Vorlage erkennbare
Strategie der Straffung von Kursangeboten diesem Trend zu begegnen. Er geht
aus, dass mit der Höhe der Kursgebühren eine Schmerzgrenze erreicht ist und die
Re-Finanzierung (der Fixkosten) in diesem Produktbereich nur über eine
möglichst hohe Stundenzahl zu erreichen ist. Beschluss: |
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