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Auszug - Sachstand Friedenspfad  

 
 
Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 19.11.2013    
Zeit: 16:00 - 18:00 Anlass: Sitzung
Raum: Museum Lüneburg, Besprechungsraum 2.OG
Ort: Willy-Brandt-Straße 1, Besprechungsraum 2.OG, Eingang Wandrahmstraße
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Erster Stadtrat KOCH verteilt die Faltblätter zum „Friedenspfad“ an die Mitglieder des Ausschusses und berichtet, die Broschüren seien gegen eine Schutzgebühr in der Tourist-Information erhältlich. Im Februar dieses Jahres sei das Projekt der Manzke-Friedensstiftung dem Kultur- und Partnerschaftsausschuss ausführlich vorgestellt worden. Die Stadt begrüße diese Initiative sehr. Es sollte aber allen klar sein, dass die Texte des Faltblattes und der erläuternden Tafeln nie ein generelles Einvernehmen, weder im historisch-kritischen noch im weltanschaulichen Sinne erzielen und von allen als allgemeingültig und richtig anerkannt werden nnten, dafür gebe es zu viele unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen zu der Thematik. Der Rundgang sei wahrscheinlich nichts für den „flüchtigen“ Stadttouristen, sondern eher eine wertvolle Hilfestellung für Schulen, Stadtführer, Geschichtswerkstatt und weitere historisch Interessierte. Zur Zeit würden die erläuternden Tafeln zu den Gedenkorten erarbeitet. Deren „Einweihung“ solle voraussichtlich am 23. August stattfinden, dem Europäischen Gedenktag an die Opfer der stalinistischen und nationalsozialistischen Verbrechen“.

 

Ratsherr VON MANSBERG betrachtet das Faltblatt als sehr gutes Instrument, viele Informationen zur kommunalen Geschichte zusammenzubringen. Mit den geplanten QR-Codes bestehe zudem die Möglichkeit, sehr viel komplexere Informationen, als auf den Tafeln untergebracht werden können, an Interessierte zu vermitteln. Dort könnten auch unterschiedliche Standpunkte dokumentiert und gewürdigt werden. Der „Friedenspfad“ sei ein Angebot und funktioniere nur, wenn Menschen ihn nutzen und einzelne Orte z.B. durch Aktionen und Veranstaltungen mit Leben erllen und kommentieren.

 

Ratsherr BÖGERSHAUSEN berichtet zum Stand des Cavalcade-Projektes, das ebenfalls in der Februar-Sitzung des Ausschusses vorgestellt worden war, dieses werde weiter verfolgt. Zur Zeit sei man noch dabei, die notwendigen Sponsorengelder einzuwerben.

 

Ratsfrau SCHELLMANN beantragt Unterbrechung der Sitzung, um dem Wunsch von Herrn Asmussen vom VVN-BdA zu entsprechen, zum Projekt „Friedenspfad“ Stellung zu nehmen.

 

Der Ausschuss beschließt die Sitzungsunterbrechung einvernehmlich.

 

Herr ASMUSSEN sieht in dem Projekt „Friedenspfad“ eine Konkurrenz zum Antifaschistischen Stadtrundgang der Geschichtswerkstatt Lüneburg und er befürchtet, dass hier die mit den vorgestellten Gedenkorten verbundene Geschichte in einseitiger, von einer privaten Stiftung vorgegebener, konservativer Sichtweise unkritisch und unwissenschaftlich dargestellt wird. Unter dem Stichwort „Zeitgeschichte Lüneburgs“re das Faltblatt noch hinnehmbar, aber nicht als „Friedenspfad“ deklariert, was eine Alternative zum Antifaschistischen Stadtrundgang und der zugehörigen Broschüre suggeriere. Er bitte die Manzke-Friedensstiftung eindringlich, den Antifaschistischen Stadtrundgang mit den entsprechenden finanziellen Mitteln zu unterstützen, die jetzt in das Projekt „Friedenspfad“ fließen.

 

Ratsherr VÖLKER meint, beide Schriften könnten sich durchaus ergänzen und stünden nicht in Konkurrenz zueinander. Er rät Herrn Asmussen, sich mit seinem Anliegen direkt an die Friedensstiftung zu wenden.

 

Erster Stadtrat KOCH weist darauf hin, dass unzählige unterschiedliche Stadtrundgänge angeboten würden und letztlich die Nachfrage entscheide, welche dauerhaft erfolgreich seien. Die Geschichtswerkstatt könne selbstverständlich weiterhin ihren Stadtrundgang anbieten und er glaube nicht, dass Anlass zur Sorge bestehe, dass dieser zukünftig nicht mehr angenommen werde. Es sei ungerecht und schlicht falsch, dem „Friedenspfad“ vorzuwerfen, er weise nicht ausreichend auf die Zeit des Nationalsozialismus hin. Allein 14 der im Faltblatt aufgeführten 24 Gedenkorte beschäftigten sich mit dem Unrecht, das in dieser Zeit geschehen sei.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt Kenntnis.